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1595 - Die sterbenden Engel

1595 - Die sterbenden Engel

Titel: 1595 - Die sterbenden Engel
Autoren: Jason Dark
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keine Maschine, sondern ein Mensch mit Gefühlen. Er holte aus und schrie auf.
    Dann schlug er zu.
    Um ihn herum tobten die Unsichtbaren, das wusste er, aber er sah auch, dass die drei Riemen ins Leere schlugen. Sie trafen nur die Luft.
    Und doch hörte Suko etwas. Die Laute kamen ihm vor wie ferne Wutschreie, als fühlten sich die unsichtbaren Angreifer in ihren Aktionen gestört.
    Der Inspektor schlug kein weiteres Mal zu. Er entschloss sich, die Gelegenheit zu nutzen und erst einmal den Verletzten in Sicherheit zu bringen.
    Phil Morton schrie nicht mehr. Der Schock hatte ihn stumm werden lassen.
    Er schaute aus weit aufgerissenen Augen zu, was Suko tat. Und so sah er, wie der Chinese sich bückte, ihn an der linken Schulter und am Arm packte, um ihn in die Höhe zu zerren.
    Das gelang ihm auch. Er hoffte, dass Morton die Kraft fand, sich auf den Beinen zu halten. Suko wollte ihn weg von der Kirche und hin zum Rover schaffen.
    Er schleifte den Mann hinter sich her. Mortons Beine bewegten sich stolpernd, er war völlig durcheinander. Er sprach von den Schmerzen, auch von seiner Tochter und von Feinden, die er nicht gesehen hatte.
    Es geschah so überraschend, dass selbst Suko nicht damit gerechnet hatte.
    Die Tür der kleinen Kirche wurde aufgerissen, und schlagartig veränderte sich die Lage…
    ***
    Ich schaute ins Freie und hatte für einen Moment das Gefühl, mich in einem falschen Film zu befinden.
    Eines jedoch stand fest. Unsere Feinde waren da, und sie hatten bereits ihre Zeichen gesetzt.
    Ich sah Suko und einen mir fremden Mann, der verletzt war und aus einigen Wunden blutete. Er konnte sich zwar noch auf den Beinen halten, jedoch nicht allein, und so wurde er von meinem Freund und Kollegen hinter sich her auf den Rover zu gezogen.
    Sie waren auf der Flucht.
    Aber vor wem?
    Ich sah ihre Gegner nicht, bekam aber in der nächsten Sekunde mit, dass sie doch vorhanden waren.
    Der Mann schrie auf. Dabei ging er noch zwei Schritte und brach dann zusammen. Suko konnte ihn nicht halten, und so fiel der Mann bäuchlings zu Boden.
    Ich sah die Wunde und das Blut in seinem Nacken. Unsichtbare Klauen hatten dort die Haut aufgerissen. Mit einem schnellen Blick zur Seite stellte ich fest, dass in der offenen Tür der Geistliche neben Melanie und Mina stand. Die junge Reiterin sah das Gleiche wie ich und stieß plötzlich einen Schrei aus, bevor sie einen Namen rief.
    »Dad! Was machen sie mit dir?«
    Jetzt wusste ich, wer der Mann war, der verletzt am Boden lag. Ich ging nicht davon aus, dass die Feinde von ihm ablassen würden. Sie würden ihn auch weiter attackieren.
    Ich rannte hin.
    Und ich hielt mein Kreuz fest, von dem aus wieder ein Wärmestoß über meine Hand jagte. Es verhielt sich kurze Zeit später so, wie ich es in der Kirche erlebt hatte.
    Plötzlich war das Licht da. Es breitete sich nicht nur nach vorn aus. Zu allen Seiten hin stach es in den allmählich grau werdenden Tag hinein und erwischte die grässlichen Höllengespenster.
    Es machte sie sichtbar.
    Erst jetzt sahen wir, in welcher Klemme wir steckten. Ich wollte nicht von unzähligen schrecklichen Höllenkreaturen sprechen, aber es waren jede Menge, und sie hatten uns leider eingekreist. Nicht nur auf dem Erdboden waren sie zu sehen. Sie schwebten auch über unseren Köpfen, und da fiel besonders eine drachenköpfige Gestalt auf, die den Körper eines Riesenfischs hatte.
    Andere umtanzten uns. Sie bildeten ein Abziehbild des Schreckens.
    Kreaturen, die sich eine menschliche Fantasie nur schwer ausmalen konnte. Verzerrte Proportionen. Grässliche Schädel auf ebenso schrecklich aussehenden Körpern.
    Wenn alle über uns herfielen, waren wir verloren. Aber da gab es noch mein Kreuz und dessen Licht, das die Brut davon abhielt, uns anzugreifen.
    Es war eine Situation wie auf dem Schachbrett, wo beide Spieler ein Remis erreicht hatten.
    Konnte ich es riskieren, die Menschen zum Rover zu schicken? Nein, denn sie würden das schützende Licht verlassen müssen und wären eine ideale Beute für die Höllenbrut gewesen.
    Ich musste die Gespenster hier vernichten.
    Mein Blick galt erneut meinem Kreuz. Ich dachte auch daran, die Formel zu sprechen. Wenn nichts mehr half, dann würde sie uns retten müssen.
    Suko und ich kämpften lange genug Seite an Seite gegen die Mächte der Finsternis, um zu wissen, was der jeweils andere in bestimmten Situationen dachte.
    So war es auch hier.
    »John, die Formel!«
    »Okay.« Ich holte noch mal tief Luft, dann sprach ich
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