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1592 - Der Tiermensch

1592 - Der Tiermensch

Titel: 1592 - Der Tiermensch
Autoren: Jason Dark
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ihrer unmittelbaren Nähe vernahm.
    »Manchmal hat man Freunde, von denen man nicht einmal weiß, dass sie existieren, und die einem sogar das Leben retten…«
    ***
    Ich musste es zugeben, und es gab nichts daran zu rütteln. Maxine und ich wären zu spät gekommen. Wir hätten das Vogelmädchen beim besten Willen nicht retten können. Es war nun mal so, und nicht immer stand ich als der große Held da, als der ich mich sowieso nicht fühlte.
    Carlotta drehte sich um, nachdem sie meine Stimme gehört hatte. Sie schaute uns mit einem Blick an, den ich an ihr nicht kannte. Sie war nicht in der Lage, mir eine Antwort zugeben. Was sie erlebt hatte, wirkte noch nach.
    Es war Maxine Wells, die sich als Erste bewegte und ihren Schützling indie Arme nahm.
    Das gab mir Gelegenheit, mich in der Umgebung umzusehen, ob nicht doch noch eine Spur des Umweltdämons zu entdecken war.
    Ich sah nichts. Mandragoro hatte sich zurückgezogen, und er hatte Morgana Layton mitgenommen. Wohin, das wusste nur er selbst. Ich jedenfalls sah nichts mehr von den beiden.
    Ich war Mandragoro dankbar. Er war für mich kein Unbekannter. Zwar befanden wir uns nicht auf derselben Seite, aber bei einigen Begegnungen hatte ich ihn nicht als Feind erlebt, sondern mehr als Verbündeten. Ihn zu beschreiben war nicht leicht. Er existierte in einer anderen Sphäre.
    Ich konnte ihn nicht eben als einen Freund ansehen, aber wir standen uns auch nicht als Feinde gegenüber, was ich diesmal erneut erlebt hatte. Ich wusste nicht, ob er mich sah. Seine Gestalt bestand nämlich aus Ästen, Pflanzen und einigem mehr und unterschied sich sicherlich nicht sehr von unserer Umgebung. Ich rief trotzdem mein »Danke« in den Wald hinein, bevor ich mich wieder meinen Freunden zuwandte.
    Carlotta tupfte sich das Tränenwasser aus den Augen. Aber sie lächelte, und das beruhigte mich.
    Maxine Wells nickte mir zu. »Fahren wir nach Hause?«, fragte sie.
    »Ja. Um die Leiche des Biologen können sich die Kollegen kümmern. Ich werde ihnen Bescheid geben.«
    »Okay.«
    Der Wald hatte für uns seinen Schrecken verloren, und so stand einer normalen Rückfahrt nichts mehr im Wege…
    ***
    Es war eine völlig andere Szenerie, die Maxine Wells in ihrem Haus geschaffen hatte. Das Feuer brannte im Kamin. Ich hatte mich mit den Kollegen in Dundee in Verbindung gesetzt, bei denen ich bereits bekannt und berüchtigt war, und so hatte ich auch die letzten Probleme aus der Welt schaffen können.
    Suko wusste ebenfalls Bescheid und auch, dass ich erst am nächsten Tag in London zurück sein würde.
    So freute ich mich auf einen gemütlichen Herbstabend am Kamin mit Maxine, denn Carlotta hatte sich auf ihr Zimmer zurückgezogen.
    Ein leckeres Essen gehörte ebenso dazu wie der Rotwein, der so samtig über meine Zunge rollte.
    Es war so lange toll, bis jemand an der Tür schellte. Das Geräusch vertrieb unsere Stimmung. Aus einer Laune heraus fragte ich Maxine: »Soll ich öffnen?«
    »Gern.«
    Ich ging hin, zog die Tür auf und prallte zurück.
    Vor mir stand eine weitere Bekannte.
    Es war Assunga, die Königin der Hexen!
    »Und?«, flüsterte ich nur, nachdem ich die erste Überraschung überwunden hatte.
    »Ich brauche deine Hilfe, John Sinclair…«
    ENDE
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