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1584 - Agent an drei Fronten

Titel: 1584 - Agent an drei Fronten
Autoren: Unbekannt
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Tassen?" brüllte einer der bewaffneten Kontrolleure. „Wollt ihr hier übernachten? Oder habt ihr es euch überlegt und wollt Ascullo gleich wieder verlassen?"
    „Nein, nein", beeilte sich der Semi-Androide zu sagen. Er packte das Handgepäck und eilte los, ohne auf Fulgen zu warten. „Wir kommen schon. Mein Professor war nur etwas in Gedanken versunken. Der freundliche Empfang hat ihn wohl etwas aus der Fassung gebracht."
    „Der freundliche Empfang?" Der Sprecher der Kontrolleure lachte. „Dann wartet mal ab, was euch nach der ersten Überprüfung erwartet. Du bist ein Ära, nicht wahr?"
    „Nein", antwortete Egenverro. „Ich bin Kontamnese, genau gesagt, der letzte Kontamnese."
    Die Arkoniden starrten sich gegenseitig an, während Yart Fulgen sich langsam näherte. Von Kontamnesen hatten sie wohl noch nichts gehört, und das war nicht verwunderlich. „Das ist mein Assistent, meine Herren", erklärte Fulgen höflich. „Er ist etwas verwirrt, geistig nicht ganz auf der Höhe, aber ein braver Bursche. Er sieht in der Tat wie ein Ära aus, aber er ist keiner."
    „Und wer bist du?"
    „Professor Rensor. Gebürtiger Plophoser, zumindest von der Abstammung her. Und eingebürgerter Arkonide."
    „Wir müssen eure Personalien genau überprüfen. Euer Gepäckcontainer wird bereits untersucht. Hier auf Ascullo herrscht so etwas wie ein Ausnahmezustand. Seid ihr darüber informiert?"
    „Natürlich." Fulgen zwinkerte nervös mit den Augen und zuckte mit den Lippen. „Deshalb sind wir ja hier. Es wird Zeit, daß endlich einmal von wissenschaftlicher Seite festgestellt wird, welche verrückten Tier- und Pflanzenmutationen sich in euren Meeren tummeln."
    „Was sagst du da?" fragte der Sprecher der Arkoniden. „Du willst uns doch nicht auf den Arm ..."
    „Hier sind unsere ID-Karten", unterbrach ihn Egenverro respektlos. „Die Unterlagen halten jeder Überprüfung stand, weil sie nämlich echit sind. Echt, verstehst du das, Fremder?"
    „Fremder?" Der Wachmann tippte auf seine Brust, während er die ID-Karten annahm. „Kannst du nicht lesen? Mein Name lautet Yakor Wedenka."
    „Nein", sagte der Semi-Androide. „Lesen kann ich nicht.
    Aber der Professor kann lesen. Er kennt auch alle Pflanzen und Tiere. Er ist ein Biologe, wenn du weißt, was das ist. Und ich bin sein Assistent Egenverro."
    Die Personalunterlagen wurden an einen anderen Arkoniden weitergereicht und verschwanden in einem Testgerät. Yart Fulgen starrte unterdessen gelangweilt an die Decke und zur Seite, als ginge ihn das alles nichts an. „Kontamnese", teilte eines der Wachorgane mit. „Dieses Volk ist unserem Speicher nicht bekannt. Ich glaube eher, du bist ein dreckiger und hinterhältiger Ära."
    „Ich darf dich korrigieren. Ich bin ausreichend gereinigt. Ich halte auch nichts hinter mir, und ich bin auch kein terranischer Papagei."
    „Ja, ja!" Yart Fulgen schob sich zwischen die Kontrolleure und Egenverro. „Es gibt in der Tat auf Terra eine Vogelart, die zur Gattung der Sittichpapageien gehört und die man dort Aras nennt. Ihr müßt meinem Assistenten seine Unwissenheit verzeihen. Er hat äußerlich eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Ära ..., nein, eigentlich nicht. Wartet! Ich habe hier das Bild eines Aras. Eines echten Aras, versteht sich!"
    Ein zufriedenes Lächeln huschte über sein Gesicht. Den ständig mißtrauischer werdenden Blick Yakor Wedenkas schien der Ankömmling nicht zu bemerken. Tatsächlich holte er ein Bild aus seiner Jackentasche und reichte es dem Arkoniden. Ein prächtiger Vogel in bunten Farben, bei denen Rot und Gelb überwogen, war darauf zu sehen. Die Unterschrift zu dem Bild war in verschiedenen Sprachen vorhanden und lautete: Terranischer Ära. „Überprüfen!" Yakor Wedenka riß das Bild an sich und reichte es weiter. Es verschwand in dem Kasten, der schon die ID-Karten verschluckt hatte. „Ich brauche das Bild zurück", jammerte Fulgen. „Es dient mir als Vergleichsobjekt für die Fauna von Ascullo."
    „Geht dort hinüber und wartet!" Yakor Wedenka zeigte auf eine Sitzbank an einer Wand des nüchternen Raumes.
    Verschüchtert befolgten die beiden die Anweisung.
    Fast eine halbe Stunde verstrich. Dann trat Yakor Wedenka auf sie zu und übergab Egenverro die ID-Karten und das Foto des Papageis. „Wir haben schon genügend verrückte Aras auf Ascullo", meinte er dabei etwas abfällig, aber deutlich freundlicher. „Da kommt es auf zwei weitere Verrückte auch nicht mehr an. Eure Überprüfung hat zu keinen
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