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1573 - Grauen im Geisterschloss

1573 - Grauen im Geisterschloss

Titel: 1573 - Grauen im Geisterschloss
Autoren: Jason Dark
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kurzerhand aufgelöst. Das wollte ihr nicht in den Sinn. So etwas war eigentlich nicht möglich, und trotzdem war es geschehen.
    Die Agentin stöhnte auf. Sie hatte bereits viel in ihrem jungen Leben durchgemacht und manchmal auch gelitten. Aber was ihr hier widerfahren war, das machte sie fast krank, und sie hatte das Gefühl, in ein tiefes Loch zu fallen.
    Es war wieder still geworden. Sie hörte nur ihren eigenen Atem. Sie kam noch immer nicht darüber hinweg, dass diese Gestalt so schnell verschwunden war.
    Vergangenheit, Gegenwart, diese Begriff e huschten ihr plötzlich durch den Kopf. Hier kamen sie zusammen, und der Mörder musste in die Vergangenheit abgetaucht sein.
    Jenny beschäftigte sich wieder mit der Realität. Sie gab zu, verloren zu haben, zumindest eine Schlacht, aber keinen Krieg. Und sie wollte nicht mehr länger in diesem Zimmer bleiben, in dem ihr Vater seinen letzten Atemzug getan hatte.
    Sie drehte sich um und ging zur Tür. Ihre Waffe steckte sie noch nicht weg.
    Dann zog sie die Tür auf. Gedanklich war sie bei John Sinclair, den sie unbedingt darüber informieren musste, was sie hier erlebt hatte.
    Die Schrecksekunde verging, als sie sah, dass der Flur leer vor ihr lag.
    Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, das allerdings wieder verschwand, als sie einen Schritt nach vorn getan hatte und sich umschauen wollte.
    Da passierte es. Hinter ihrem Rücken war etwas. Sie nahm noch das undefinierbare Geräusch wahr, wollte sich umdrehen und erhielt einen heftigen Schlag in den Rücken, der auch noch den unteren Teil ihres Halses erwischte.
    Es war ein brutaler Schlag, der sie nach vorn trieb. Hinein in den Gang und bis gegen die Wand. Im letzten Moment streckte sie ihre Arme aus, konnte sich abstützen und erhielt in diesem Moment einen zweiten Schlag, der ebenfalls ihren Rücken traf.
    Sie brach zusammen. Dabei stöhnte sie vor Schmerzen auf und schaffte es nicht mehr, auf die Beine zu gelangen.
    Auf dem Boden liegend drehte sie den Kopf zur Seite, sodass sie etwas erkennen konnte. Sie sah zwei Beine und erkannte, dass es sich um den Mörder ihres Vaters handelte.
    Und der packte zu. Er riss sie so weit in die Höhe, dass ihre Beine noch den Boden berührten. Und so schleifte er sie auf die Tür zu.
    Wahnsinnige Schmerzen jagten in Wellen durch Jennys Rücken. Sie hatte das Gefühl, als wäre er mit zahlreichen Wunden übersät.
    Sie wusste genau, was sie da getroffen hatte. Der Angreifer hatte mit seiner furchtbaren Keule zugeschlagen und ihr die Verletzungen beigebracht.
    Jetzt riss er die Tür auf und schleifte sein Opfer wie einen Sack Lumpen nach draußen…
    ***
    Das Geräusch hatte mir ganz und gar nicht gefallen.
    Ich stand noch vor der ersten Treppenstufe, schaute nach unten, sah aber nichts und hörte dann das leise Zuschlagen einer Tür.
    Dann war ich wieder allein. Vielmehr fühlte ich mich so, und es rann mir eisig den Rücken hinab. Meine Gedanken drehten sich um Jenny Holland. Mochte sie auch noch so hart sein, hier aber erlebte sie Dinge, die sie nicht kannte und deshalb nicht wissen konnte, wie sie sich verhalten musste. Das waren völlig andere Voraussetzungen, und gerade auf Zeitgrenzen war oftmals nicht alles so, wie es aussah. Da konnte sich einiges verbergen, und da konnte sich auch vieles schlagartig ändern.
    Ein weiteres Geräusch hörte ich nicht, und so machte ich mich auf den Weg nach unten. Auch Miss Rowland war nicht zu sehen. Um sie hatte ich ebenfalls Angst. Im Moment aber sorgte ich mich um die Agentin, die sich im Erdgeschoss aufhielt.
    Leider sah ich sie nicht.
    Der Flur, der sich an die Treppe anschloss, war leer. Ich ließ die letzte Stufe hinter mir und ging durch eine Stille, die mir gar nicht gefiel.
    Am Ende des Ganges sah ich die Haustür. Dass sie zugefallen war, hatte ich gehört, aber da war noch etwas anderes, was mir auffiel.
    Mein Blick glitt über den Boden, und ich sah dort etwas Dunkles schimmern, das sich tropfenweise verteilte und auch eine Pistole umgab, die dort lag.
    Die Waffe gehörte Jenny Holland. Sie selbst war verschwunden, und was das bedeutete, war mir sofort klar.
    Sie war verschwunden und sie war sicher nicht freiwillig gegangen, denn als ich die Flecken auf dem Boden genauer untersuchte, wusste ich, dass es sich um menschliches Blut handelte.
    Jennys Blut!
    Man hatte sie überrascht, sie war verletzt worden, und sie war in dem Zimmer gewesen, in dem ihr Vater seinen letzten Atemzug getan hatte, das zeigte die Spur der Blutstropfen.
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