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1572 - Der Menschenzoo

Titel: 1572 - Der Menschenzoo
Autoren: Unbekannt
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gehaßt. Sie waren zum Kämpfen gezwungen worden.
    Sie schlugen und verwundeten sich gegenseitig, aber jede Wunde des anderen war ein Schmerz für den Überlegenen.
    Sie waren längst Freunde geworden. Nur manchmal fragte sich Marius, was daraus würde, wenn tatsächlich eines Tages ein römisches Schiff oder eine römische Legion auftauchte ...
    Das Licht ebbte nur langsam ab. Es hatte keine Druckwelle gegeben, trotz des Explosionsgeräuschs, und Alavan wußte auf einmal, was das gewesen sein mußte. „Eine Blendgranate", flüsterte er. „Eine Bombe, die sie geworfen haben, um den Felskessel zu durchleuchten.
    Sie jagen jemanden, hörst du, Monk? Sie sind wieder hinter jemandem her. Ihr Flugboot, wir ... wir haben es natürlich nicht gehört. Und wenn sie jemanden suchen, dann werden sie auch ..."
    Seine Augen gewannen ihre Sehkraft zurück. Der Monk stand nicht mehr mit dem erhobenen Speer vor ihm, sondern hatte sich zu Boden fallen lassen und die Prankenhände gegen den zottigen Schädel gepreßt. Er gab jammernde Töne von sich.
    Von oben stachen jetzt andere Lichter durch die Baumwipfel in den Kessel. Sie drehten sich, und wo sie den Boden berührten, wanderten große Kreise aus Helligkeit.
    Gleichzeitig knackte es oben im Geäst. Die Männer aus dem Flugboot schwebten auf das Wipfeldickicht herunter. Alavan kannte sie und auch ihre Waffen. „Monk!" zischte er. „Steh auf und schneide mir endlich die Fesseln durch!"
    Was er" eben noch auf sich zukommen gesehen hatte, war plötzlich wie weggeblasen. Es gehörte in eine andere Welt, die sich für ihn geschlossen hatte. Die Todesangst und die Erinnerungen, der seltsame Zauber einer Melodie, die ebenfalls aus einer anderen Welt kam. All das war auf einmal unwichtig geworden.
    Wenn die Männer aus dem Flugboot ihn fanden, war er geliefert. Er wußte das, und er wußte auch, daß der Tod durch den Speer des Monks wahrscheinlich eine Wohltat gegenüber dem gewesen wäre, was ihn bei den Außerirdischen erwartete.
    Sie hatten ihn bestimmt nicht vergessen.
    Alavan sah im gleißenden Licht die ersten Gestalten durch das Wipfeldach kommen.
    Sie zerstrahlten alles hinderliche Astwerk. Die Lichtkegel der Scheinwerfer hatten die Ecke noch nicht erfaßt, in der er und der Monk lagen.
    Aber sie wanderten schnell darauf zu.
    Endlich rührte sich die Kreatur, allerdings nicht so, wie Alavan sich das gewünscht hätte. „Hierbleiben, verdammt!" zischte der Gefesselte.
    Er hatte später keine Ahnung, wie er das schaffte, aber sein Fuß stieß an etwas Hartes und Schweres und brachte es fertig, den Stein dem fliehenden Monk genau in den Rücken zu katapultieren.
    In plötzlichem Schmerz und rasender Wut blieb die Kreatur stehen und drehte sich um, die Zähne gräßlich gefletscht. „Komm her, Monk! Schneide mich los! Wir fliehen zusammen!"
    Falls noch Zeit dazu war. Der erste der Außerirdischen - Alavan konnte insgesamt vier von ihnen erkennen - war mitten im Kessel und sank schneller. „Monk!"
    Alavans Herz klopfte bis zum Hals. Die Kerle mußten ihn hören, wenigstens dieser eine, der sich um sich selbst drehte und mit einer langen Stablampe leuchtete.
    Der Monk hob den Stein auf, den er in den Rücken bekommen hatte. Er brüllte wieder. Seine Augen glühten.
    Für einen Moment sah er aus wie ein Geschöpf aus der tiefsten Hölle. Er schleuderte den Brocken mit der linken Hand und mörderischer Wucht. Alavan sah den Stein kommen und konnte nicht einmal den Kopf wegdrehen.
    Das Geschoß zerfetzte dicht über ihm die Rinde des Baumes. Und jetzt blickte Alavan genau in die Lampe des Außerirdischen.
    Er schloß geblendet die Augen und hörte, wie der Entführer seinen Begleitern etwas zurief.
    Im gleichen Moment brüllte der Monk wieder und begann zu rennen.
    Jetzt ist alles aus! durchfuhr es den Mann aus Kalifornien.
    Schnelle Schritte.
    Fremde Stimmen.
    Das Gebrüll des Monks und dann das Fauchen eines - Strahlschusses.
    Jemand machte sich an seinen Fesseln zu schaffen.
    Alavans Körper war taub. Aber die Sinne funktionierten noch halbwegs. ... no safety or surprise, the end ...
    Jetzt wurde er vom Boden gezerrt und hochgerissen.
    I’ll never look into your eyes again ...
    Die Schmerzen im Nacken, im Kopf und in der Brust erlösten ihn und töteten das Lied und das Bild von Mary, das vor seinem inneren Auge aufgetaucht war.
     
    4.
     
    18. April 1173 NGZ, Sulvy-System Hier war Mirona Thetin verehrt und vergöttert worden.
    In Wirklichkeit war die Tamrätin die größte
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