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1555 - Zu Arkons Ruhm und Ehre

Titel: 1555 - Zu Arkons Ruhm und Ehre
Autoren: Unbekannt
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mit Pantero zusammentraf, erzählte Enderoa beiläufig von der Aufgabe, an der er arbeitete. Er sprach von dem Raumschiffwrack, das auf der Welt Viron gefunden worden war, und nannte den Namen des Schiffes: TARKONIS. Da wurde Pantero von Tereomin auf einmal nachdenklich. Der Name bedeutete ihm etwas. Er grübelte und grübelte, und schließlich fiel ihm ein: Die TARKONIS gehörte zu einer Flotte, die einst von einem seiner fernen Vorfahren befehligt worden war, eben von jenem Haemon von Tereomin, den du vorhin im Video gesehen und gehört hast."
    „Warst du dabei, als Enderoa und Pantero über diese Dinge sprachen?" fragte Atlan. „Nein. Was ich dir erzähle, habe ich von Enderoa. Er war ziemlich aufgeregt, als er von der Begegnung mit Pantero zurückkehrte. Er hätte eine Spur in die Vergangenheit gefunden, behauptete er, und Pantero werde ihm helfen, sie weiter zu verfolgen."
    „So etwa drückte er sich in seiner vorletzten Hyperfunknachricht aus", bestätigte Atlan. „Nur Panteros Namen erwähnte er nicht."
    „In den Tagen danach suchte er Pantero des Öfteren auf", fuhr Theta fort. „Was er bei diesen Besuchen erfuhr und worüber er sich mit dem Imperialen Rat unterhielt, darüber wollte er mir nichts sagen. Er tat geheimnisvoll und war ständig aufgeregt wie einer, der in den nächsten Stunden oder Tagen eine wichtige Entdeckung zu machen hofft. Und dann kam der Tag."
    Sie seufzte und schüttelte den Kopf, als wolle sie eine lästige Erinnerung davonschleudern. Atlan sprach kein Wort. Theta mußte allein mit ihrer Erinnerung fertig werden. Die Sache war ihr offenbar nahe gegangen. Das wunderte ihn. „Er hatte von Pantero die Erlaubnis erhalten, einen Teil der Familienchronik der Tereomin zu kopieren. Die Kopie hinterlegte er im Speicher seines Computers. Danach ließ er sich zwei Tage lang nicht mehr sehen. Er sei mit der Auswertung der Daten beschäftigt, sagte er. Als er wieder auftauchte, wirkte er verstört, und die Begeisterung, die ich früher an ihm bemerkt hatte, war verschwunden. Er ließ mich wissen, daß er dir eine Hyperfunknachricht geschickt habe. Er könne an diesem Projekt nicht weiterarbeiten. Danach ging er zu Pantero von Tereomin. Seitdem habe ich ihn nur noch einmal gesehen, unmittelbar nachdem er vom Palast der Tereomin zurückgekehrt war. ›Die Schande lastet auf dem gesamten arkonidischen Volk‹, sagte er. ›Mit dieser Schande kann ich nicht leben‹. Er war verzweifelt. Ich wollte erfahren, was ihn bedrückte, aber er zog sich sofort in sein Rechnerlabor zurück. Ich hatte ein ungutes Gefühl. Das, was ihn so erschüttert hatte, stak offenbar in den Daten, die ihm von Pantero überlassen worden waren. Von meinem Computer aus hatte ich Zugriff zu seiner Rechenanlage. Noch bevor Enderoa seinen Arbeitsraum erreichte, kopierte ich die Datei, die den Auszug der Chronik der Familie Tereomin enthielt. Ich kam keine Minute zu früh. Als ich kurze Zeit später die Datei noch einmal anzusprechen versuchte, war sie verschwunden. Enderoa hatte sie gelöscht."
    Atlan wartete, bis er sicher war, daß Theta ihren Bericht beendet hatte. Dann sagte er: „Wo ist Enderoa jetzt?"
    „Ich weiß es nicht. Ich habe zwei Tage lang nichts mehr von ihm gehört. Ich nehme an, er ist in seiner Wohnung."
    „Ich werde mich mit ihm in Verbindung setzen", erklärte Atlan. „Warum regt dich die Sache so auf?
    Weswegen machst du dir Vorwürfe?"
    Theta von Ariga breitete die Arme zu einer Geste der Ratlosigkeit aus. „Ich fühle, ich habe ihn im Stich gelassen", sagte sie. „Er war so absolut erschüttert, verzweifelt und hilflos.
    Ich hätte ihm zusprechen sollen. Statt dessen war ich zornig auf ihn, weil er so mir nichts, dir nichts die Arbeit hinwerfen wollte, ohne auch nur einen einzigen vernünftigen Grund für sein Verhalten zu nennen. Ich verspottete ihn. Das wäre wohl so, sagte ich: Wenn er die Hitze nicht vertrüge, müßte er raus aus der Küche.
    Ich wollte ihn reizen, damit er vielleicht doch noch etwas sagte. Er aber zog nur den Kopf ein und trottete davon. Danach tat er mir leid. Aber ich wußte nicht, wie ich ihm hätte helfen sollen. Obendrein nahm er mir das Versprechen ab, niemandem von unserem Gespräch zu erzählen. Und was tue ich? Hier sitze ich: Ich habe nicht nur die Daten der Familienchronik zu einem Video verarbeitet und dir dieses vorgeführt; ich habe dir außerdem wortgetreu berichtet, was Enderoa sagte, als er von Pantero von Tereomin zurückkehrte."
    Atlan versuchte, sie zu
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