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1553 - Stalkers Trick

Titel: 1553 - Stalkers Trick
Autoren: Unbekannt
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erleichtert hervor. „Sie haben unseren Notruf empfangen und kommen uns zu Hilfe."
    „Es ist noch anderthalb Lichtstunden von Ramanat entfernt", sagte Tekener nach einem Blick auf die Distanzanzeige der Ortung. „Im schlimmsten Fall werden wir noch eine Stunde stillhalten müssen, aber dann können wir losschlagen."
     
    *
     
    Wieder einmal zeigte sich, daß bei kriegerischen Auseinandersetzungen Vorhersagen sehr schnell über den Haufen geworfen werden können.
    Schon zehn Minuten nach dem Auftauchen des zweiten Muschelschiffs funkte Whitey von der ARDUSTAAR aus die Rebellen an. Er teilte dem Topar mit, daß er einen kartanischen Trimaran in seine Gewalt gebracht habe und daß er die Besatzung töten würde, sollten die Rebellen nicht innerhalb einer Viertelstunde abdrehen und aus dem Backtrack-System verschwinden.
    Das zwang Tek und Dao, früher in Erscheinung zu treten, als es geplant war - mit allen damit verbundenen zusätzlichen Risiken.
    Ronald Tekener justierte den intakten Hypertaster exakt auf das Rebellenschiff und aktivierte die Mitführung. Danach schaltete er den Taster in schneller Folge aus und ein und ließ die Impulse gemäß dem Morsealphabet länger und kürzer ausfallen. „Ein Terraner und eine Kartanin an das Schiff der Topar", morste er auf diese Weise. „Wir halten die Zentrale des Korotenschiffs SHRUN-D-ORG besetzt und werden von hier aus gegen die Koroten kämpfen. Die Koroten haben keine Chance zu entkommen. Sie können deshalb keine Geiseln ermorden. Ihr müßt so schnell wie möglich hierherkommen und eingreifen."
    Er war gerade fertig, da zerstörte ein Strahlschuß von der ARDUSTAAR die einzige intakte Hyperortungsantenne der SHRUN-D-ORG. Tek beglückwünschte sich dazu, so schnell gehandelt zu haben. Jetzt kannten die Topar wenigstens die Lage auf Ramanat. „Ich hoffe nur, du bist mit meiner Handlungsweise einverstanden „, wandte er sich an seine Partnerin. „Ich stehe voll dahinter", versicherte ihm die Kartanin. „Man kann mit einem Todfeind keine faulen Kompromisse eingehen."
    Tekener vergewisserte sich, daß der Paratronschirm um die Zentrale II stabil war, dann beobachtete er über Holos die ARDUSTAAR.
    Der 100-Meter-Trimaran schwebte mit Hilfe seiner Antigravs dicht über dem Boden. Seine Schleusen waren geschlossen. Sein Bug zeigte genau auf das intakte Heck der SHRUN-D-ORG. Die Abstrahlprojektoren der Waffen waren nach oben gerichtet, die normale Stellung nach einer Landung. Es sah nicht so aus, als wollten die Koroten, die das Schiff gekapert hatten, auf ihr eigenes Schiff schießen.
    Dao-Lin-H'ay, die sich unterdessen mit dem Feuerleitpult beschäftigt hatte, sagte: „Die SHRUN-D-ORG kann von ihren ehemals fünfundzwanzig Waffentürmen noch elf einsetzen. Aber ich werde es bestimmt nicht fertigbringen, auf mein eigenes Schiff zu schießen."
    „Und wenn Whitey die Rebellen mit euren Transformkanonen beschießt? „ wandte Tek ein. „Das kann er nicht", entgegnete Dao. „Sie sind blockiert. Ich habe vor einiger Zeit von meinen Feuerleitoffizier eine syntronische Sperre schalten lassen, die sich bei einer Kaperung des Schiffes aktiviert. „ Über die Holos der Außenbeobachtung huschte ein greller Blitz, dann erloschen zwei von ihnen. Von der ARDUSTAAR war nur noch die hintere Hälfte zu sehen.
    Dao fauchte voller Wut. „Das bringt auch nichts", sagte Tekener. „Jemandem ist es gelungen, an die Sensoren in der Außenhülle heranzukommen, obwohl wir alle Schotte des Muschelschiffs arretiert hatten. Von innen war das nicht möglich, folglich muß jemand durch ein nicht arretierbares Schott ausgestiegen sein. Wir hätten daran denken sollen, daß bei den Zerstörungen an und in der SHRUN-D-ORG ein paar Schotte nur provisorisch angebracht wurden."
    „Ich gehe hinaus und bringe die Kerle um!" zischte Dao. „Willst du in deiner Reizwäsche gegen Raumsoldaten kämpfen, die durch Energieschirme geschützt sind?" fragte der Terraner absichtlich Übertreibend, um der Kartanin klarzumachen, daß sie draußen kerne Überlebenschance hätte. „Sollen wir uns alle Sensoren kaputtmachen lassen, du Genie?" schrie Dao ihn an. „Nein", erwiderte der Terraner ernst. „Die Gefahr ist vorüber. Ich habe einfach einen Hochenergiestromstoß durch die Außenhülle geschickt. „ „Du hast...?" fragte Dao, dann kreischte sie triumphierend. „Du bist ein toller Kerl, Tek!"
    Der Terraner verzog das Gesicht. Er fühlte keinen Triumph. Er hatte getan, was notwendig gewesen war.
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