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155 - Der Teufelsrocker

155 - Der Teufelsrocker

Titel: 155 - Der Teufelsrocker
Autoren: A.F.Morland
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Ohr, als er bereits aufgelegt hatte.
    ***
    Wie sollten wir ihn finden? Aus dem Haus zu rennen und die Stadt zu durchkämmen hatte keinen Sinn. London ist kein Dorf, wenn es hin und wieder auch behauptet wird.
    Das Kaufhaus, in dem sich der Dämon mit den vielen Gesichtern meiner Freundin genähert hatte, war mir nicht namentlich bekannt. Doch selbst wenn ich gewußt hätte, wo Vicky dem Knochendämon begegnet war, hätte sich wohl kaum eine Spur finden lassen, die zu ihr führte.
    »Kannst du ihn nicht orten?« fragte ich ohne Hoffnung den Ex-Dämon.
    »Ich wäre nicht mehr hier, wenn ich wüßte, wo sich Rufus aufhält«, antwortete Mr. Silver.
    Ich schlug mit der Faust auf den Tisch. »Er hat meine verwundbarste Stelle getroffen, das weiß er. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich ihn hasse.«
    Und ich haßte Professor Mortimer Kull über den Tod hinaus, denn er hatte uns Rufus’ Rückkehr eingebrockt.
    Höllenschwert und Dämonendiskus hatten den Knochendämon vor langer Zeit zur Strecke gebracht. Für immer, wie wir angenommen hatten. Aber Kull hatte Rufus wiederauferstehen lassen.
    Kull lebte nicht mehr - und der von ihm geschaffene Rufus machte uns, als Kulls Vermächtnis gewissermaßen, das Leben wieder zur Hölle.
    Ich hatte den Eindruck, daß Rufus sogar noch schlimmer geworden war.
    »Er muß den nächsten Zug machen, Tony«, sagte Mr. Silver. »Erst dann können wir etwas gegen ihn unternehmen.«
    »Und Vicky?« fragte ich gepreßt.
    »Sie hat gute Nerven.«
    ***
    Kälte kroch Vicky Bonney in die Glieder. Zum Glück litt sie nicht an Klaustrophobie, so nennt man die Angst vor jeder Art von Enge. Der magische Käfig, in dem sie sich befand, war eng, doch sie hatte deswegen keine Beklemmungen. Aber glücklich war sie nicht gerade über ihre höchst unerquickliche Lage. Vor allem beunruhigte sie die Tatsache, daß sie nicht wußte, was Rufus mit ihr vorhatte. Die Entführung war der Anfang. Wie würde es weitergehen?
    Als sie Schritte vernahm, horchte sie auf. Kein Mensch konnte ihr aus dieser Klemme helfen, das war ihr klar. Dennoch entschloß sie sich, um Hilfe zu rufen, und sie hoffte, daß der Ruf jenseits dieses magischen Aquariums gehört werden konnte.
    »Hilfe!« rief sie. »Hilfe!«
    Die Schritte verstummten, Vickys Ruf hallte durch die Finsternis.
    »Hilfe!«
    Jetzt waren die Schritte wieder zu hören. Sie entfernten sich rasch.
    »Hier bin ich!« rief Vicky Bonney aufgeregt. »Hier!«
    Die Schritte kamen zurück, gingen vorbei.
    »Hier!« rief Vicky abermals, und dann kamen die Schritte direkt auf sie zu. Aus der Dunkelheit schälte sich ein schäbiger Mann, er sah heruntergekommen aus, aber er war Vicky willkommen.
    »Meine Güte, was tun Sie denn hier unten?« fragte er krächzend. Seine Augen hatten einen hellen Glanz, und aus seiner Rocktasche ragte eine Schnapsflasche.
    »Wo bin ich?« fragte Vicky.
    »Wollen Sie mir weismachen, daß sie das nicht wissen?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich wurde entführt.«
    »Sie denken wohl, dem ollen Caca kann man alles erzählen, wie?« sagte der Mann ärgerlich. »Entführt wurden Sie, he? Sind mutterseelenallein hier unten, sind nicht gefesselt, hauen aber nicht ab. Was sagten die Entführer zu Ihnen? ›Bleib schön artig hier, wir kommen gleich wieder. Und wir bringen dir auch was Leckeres mit‹.«
    »Bitte, sagen Sie mir, wo ich bin!« flehte Vicky.
    »In den Katakomben von St. George. Warum hauen Sie nicht ab?«
    »Weil ich nicht kann, Caca.«
    »Ich heiß’ nicht wirklich Caca. Mein richtiger Name ist Cameron Cahn, aber die meisten nennen mich Caca, weil das kürzer ist. Wieso können Sie nicht weglaufen? Es ist niemand hier.«
    »Sie werden gleich wieder denken, ich nehme Sie auf den Arm, Caca«, sagte Vicky. »Ich kann nicht weg, weil ich eingeschlossen bin.«
    »Eingeschlossen? In was denn? Sagen Sie mal, haben Sie eine Meise, Lady?« Vicky legte die Hände auf die unsichtbare Wand, um zu beweisen, daß sie die Wahrheit sagte. Caca trat näher und berührte die magische Wand ebenfalls. Das überraschte ihn.
    »Was ist das? Glas?« fragte er. »Magie«, sagte Vicky Bonney vorsichtig.
    »Heißt das, jemand hat Sie mit einem Zaubertrick hier festgesetzt?«
    »So ist es«, bestätigte Vicky.
    »Ich bin zwar ein großer Schlucker vor dem Herrn, meine Liebe, aber für blöd verkaufen lasse ich mich nicht so gern.«
    »Bitte helfen Sie mir, Caca. Sie sind meine einzige Chance. Wenn Sie mich im Stich lassen, bin ich verloren.«
    »Ich kann den Zauber
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