Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1549 - Brennpunkt Wanderer

Titel: 1549 - Brennpunkt Wanderer
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Galaxis Fornax, am Fuß des kilometerhohen Nocturnenstocks - und nun war er hier!
    Obwohl die Zeittafeln und der Ort Amringhar so gar nicht seinen Vorstellungen entsprachen, verspürte Ernst Ellert augenblicklich, daß dies das wahre Amringhar war. Und als er Testare fragte, wie es ihm erginge, bestätigte der Cappin, daß er dieselbe Überzeugung wie Ellert in sich spüre.
    Als Ernst Ellert dieselbe Frage an Alaska Saedelaere stellte, mußte er erkennen, daß der ehemalige Maskenträger und das Mädchen nicht bei ihnen waren. Auch von dem Raumschiff fehlte jede Spur.
    Sie befanden sich in einer fremdartigen, phantastischen Umgebung, die den Eindruck von Unendlichkeit erweckte, obwohl sie begrenzt war. Seltsame, amöbenartig sich dahinbewegende Energiegebilde umschwärmten sie dicht an dicht. Diese Gebilde wechselten ihre Formen und Farben, teilten oder vereinten sich, dehnten sich und spannen sich nicht selten zu langen, dünnen Fäden, nur um sich irgendwann wieder zu ihrer Ursprungsform zusammenzuziehen.
    Ellert glaubte, das Knistern des Energieflusses deutlich hören zu können. Aber das war nur Einbildung, denn tatsächlich herrschte absolute Stille. Und selbst die Worte, die er mit Testare gewechselt hatte, hatten diese Stille nicht zu stören vermögen. Sie hatten sich auf völlig lautlose Weise unterhalten. „Es gibt hier keine Kristallsäulen, die Amimotuos als Indizes tragen", sagte Testare ergriffen. „Die wahren Zeittafeln von Amringhar sehen ganz anders aus als ihre Backups im Paura-Black Hole."
    Plötzlich schienen die vielen Millionen und Milliarden energetischen Informationsträger zu implodieren und schrumpften zu einem einzigen solchen amöbenartigen Energiegebilde. Und dieser einzelne aus Milliarden Teilchen bestehende Informationsträger schwebte wiederum in einem Meer von gleichartigen, sich dauernd verändernden und untereinander im Datenaustausch stehenden Energiekörpern.
    Der Vorgang scheinbarer Implosion wiederholte sich wieder und immer wieder, so viele Male und in immer rascherer Abfolge, daß Ernst Ellert sie nicht zählen konnte. Am Ende dieser Kettenreaktion fand sich Ellert mit Testare in einem kahlen, kuppeiförmigen Raum stehen.
    Beide hatten immer noch ihre geliehenen, ungeliebten Barkonidenkörper, und als sie einander ansahen, atemlos und sprachlos von dem erlebten Wunder, da war ihnen klar, daß sie soeben in den Zeittafeln gewesen waren.
    Sie waren Teil jenes unbegreiflichen Universums, in dem ES alle Informationen über seine eigene Entstehung und das Werden und Vergehen der Völker der Milchstraße gespeichert hatte.
    Nun befanden sie sich in dem kahlen, nüchternen Rund des Raumes, der eine Schnittstelle zu den Zeittafeln von Amringhar war. Und noch eine dritte Person war da. Es handelte sich um einen hochgewachsenen, makellos wirkenden Humanoiden - die Idealisierung eines Terraners. „Homunk!" rief Ernst Ellert aus; und jetzt konnte er seine eigene Stimme wieder hören. Das Erscheinen des Boten von ES war die letzte Bestätigung dafür, daß sie am Ende ihrer Suche angelangt waren. „Wird ES uns nun wie versprochen unsere endgültige Bestimmung geben?"
    „Das liegt ganz an euch", antwortete der Humanoide. „Was müssen wir denn noch tun, um uns zu bewähren?" rief Testare fast verzweifelt. „Wir haben unser Leben voll und ganz der Suche nach den wahren Zeittafeln von Amringhar gewidmet. Und als uns der Weise von Fornax zuletzt vor die Entscheidung stellte, da haben wir keine Sekunde überlegt. Wir sind hier.
    Ist das nicht genug?"
    „Euer Wille war stark genug, euch hierherzuführen, das ist richtig", sagte Homunk. „Andere haben das nicht geschafft."
    „Heißt das, daß Alaska Saedelaere und Sie nicht mit uns nach Amringhar gelangt sind?" fragte Ernst Ellert, und als Homunk wie zur Bestätigung nickte, fragte Ellert bange: „Was ist aus ihnen geworden? Ist mit ihnen irgend etwas schiefgelaufen?"
    „Es hat alles seine Richtigkeit", sagte der Gesandte von ES mit seiner sonoren Stimme. „Jedem wird der Platz zugewiesen, der ihm zusteht!"
    „Das bedeutet doch nicht, daß Alaska und dem Mädchen etwas zugestoßen ist?" fragte Ernst Ellert in der heimlichen Furcht, daß sie für eine als anmaßend geltende Haltung bestraft worden sein könnten. „Sie wurden abgewiesen", sagte Homunk. „Für sie ist hier kein Platz."
    Das war zwar keine aussagekräftige Antwort, aber Ernst Ellert war trotzdem beruhigt. „Und was ist mit uns?" fragte Testare. „Wie ich schon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher