Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1539 - In der Eastside

Titel: 1539 - In der Eastside
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ist ins Ferduur-System weitergeflogen, hat sich dort eine Weile aufgehalten und ist dann verschwunden. Im Ferduur-System gibt es einen bewohnten Planeten. Er heißt Menah. Unsere Blues hatten ihn in die engere Wahl gezogen, als sie ein Ziel für ihre Flucht suchten."
    „Warum hast du diese Informationen nicht sofort an uns weitergegeben?" fragte Tekener ärgerlich. „Weil ich sie gerade erst bekommen hatte", erwiderte Chessama trocken. „Wir können immer noch umkehren und unsere kleinen Freunde über weitere Einzelheiten befragen."
    Der Terraner biß die Zähne zusammen und schwieg.
    Er hatte die Ortungsreflexe gesehen - dreiundzwanzig an der Zahl. Die Truillauer hatten ein benachbartes Sonnensystem abgesucht. Sie konnten jeden Augenblick eintreffen.
    Wenn sie die ARDUSTAAR in der Nähe des Planeten erwischten, war alles aus. Ihre einzige Chance bestand darin, in den Linearraum zu entkommen, bevor die Truillauer schießen konnten.
    Und die Truillauer konnten das verteufelt schnell. „Dann würden wir vielleicht auch noch etwas mehr über diesen Fremden erfahren", fuhr Chessama ungerührt fort.
    Tekener zuckte die Schultern. Dieser Fremde interessierte ihn nicht mehr, seit er wußte, daß die farbenprächtigen Gewässer dieser vergifteten Ruinenstadt manchmal recht merkwürdige Auswirkungen auf die hier ansässigen Blues hatten. „Ich rede von dem Fremden, der durch die Ruinen ging", sagte Chessama. „Dem Fremden, der dann verschwand."
    Ihr Tonfall machte ihn stutzig. „Wie meinst du das?" fragte er. „So, wie ich es gesagt habe. Mehrere Blues behaupten, daß sie es mit eigenen Augen gesehen haben: Er hat sich in Luft aufgelöst."
    „Vielleicht haben sie einen Schluck zuviel aus einem der blauen Teiche getrunken", vermutete Tekener sarkastisch. „Danach sehen sie manchmal auch riesige rosa Würmer, die über die Hügel hüpfen und unanständige Lieder singen."
    „Das gilt für die Kinder", bestätigte Chessama gelassen. „Die älteren dagegen kippen schon nach dem ersten Schluck tot um."
    „Dann haben sie eben aus dem falschen Tank genascht."
    „Ich bin sicher, daß dieser Fremde wirklich existiert hat! Mindestens zwanzig Blues haben ihn gesehen."
    „Haben sie ihn beschrieben?"
    Chessama verzog das Gesicht. „Sie sind sich darüber einig, daß es ein Wesen mit humanoider Gestalt war. Kein Blue, kein Haluter, kein Topsider."
    „Damit ist die Auswahl natürlich schon sehr eingeengt", bemerkte der Terraner sarkastisch und trat in die Zentrale. „Berichte Dao-Lin-H’ay von den Schiffen, die die Blues geortet haben. Die Sache mit dem Fremden kannst du weglassen."
    Ronald Tekener beobachtete die Schirme. Er hörte Chessama reden und Dao-Lin-H’ay antworten, aber es kam nichts Neues dabei heraus - jedenfalls nichts, was er nicht bereits wußte.
    Und dann kam der Alarm, und gleichzeitig waren diese grünen Punkte wieder da. „Unsere Geschwindigkeit ist noch nicht hoch genug", sagte Jil-Nay-G’hu leise. „Sie fliegen den Planeten an", meldete Hiu-Tal. Und dann, tonlos vor Entsetzen: „Oh, verdammt!
    Sie haben das Feuer eröffnet!"
    Dao-Lin-H’ay und Ronald Tekener wechselten einen kurzen Blick. Der Terraner schüttelte kaum merklich den Kopf. Die Kartanin schloß für einen Moment die Augen.
    Davonlaufen - das war nicht gerade ihre Lieblingsbeschäftigung, und der Gedanke, daß sie die hilfsbereiten Blues ihrem Schicksal überlassen mußte, schmerzte sie sehr.
    Aber an all dem konnte sie nichts ändern, wenn sie ihre Mannschaft, ihr Schiff und sich selbst opferte, indem sie den Angriff befahl. „Wir fliehen!" befahl die Kommandantin der ARDUSTAAR.
    Der Trimaran verschwand im Linearraum und ließ das Inferno von Kyrd hinter sich.
     
    ENDE
     
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher