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1538 - Teufelspilger

1538 - Teufelspilger

Titel: 1538 - Teufelspilger
Autoren: Jason Dark
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um und ließ sich auf den Sitz fallen, wobei seine ausgestreckten Beine ins Freie ragten.
    Sprechen konnte er nicht. Selbst seine Gedanken waren eingefroren. Er starrte ins Leere, schüttelte den Kopf und kam sich so schrecklich einsam vor…
    ***
    In ein paar Minuten bin ich bei dir. So hatte es Matt Lintock versprochen.
    Wie lange Percy auf seinem Platz gesessen hatte, wusste er nicht zu sagen, aber Lintock kam nicht oder noch nicht. Er meldete sich auch nicht über sein Handy. Die Einsamkeit blieb sein einziger Gefährte, und davor fürchtete sich Piper.
    Zusammen mit dem Toten, den es als Mensch so gar nicht geben konnte, war das einfach schlimm, und als nach zehn Minuten immer noch nichts passiert war, griff er zum Handy, um bei der Polizei anzurufen. An Matt Lintock dachte er in diesen Augenblicken nicht.
    Er kam nicht mehr dazu.
    Plötzlich waren die Gestalten da. In der Dunkelheit hatten sie sich angeschlichen.
    Gestalten in langen Gewändern, die plötzlich in seiner Nähe waren.
    Piper drehte den Kopf.
    Er sah die Frauen. Er sah ihre blassen Gesichter, ihre langen Umhänge, die ihre Körper verhüllten, und er sah, wie sie in seiner Nähe zusammenkamen und einen Pulk bildeten.
    Piper stand auf.
    Urplötzlich traf ihn der Schlag. In der Dunkelheit hatte er nicht bemerkt, dass sich jemand an ihn herangeschlichen hatte. Sein Kopf schien plötzlich zerspringen zu wollen. Die Gestalten vor ihm lösten sich auf, und dann hatte er den Eindruck, fliegen zu können.
    Das Gegenteil stimmte.
    Er sackte vor seinem Jaguar zusammen und merkte nicht einmal mehr, dass Frauenhände Zugriffen und ihn wegzerrten.
    Dass in der Ferne das helle Licht eines Scheinwerferpaars auftauchte, interessierte die Frauen nicht. Sie hatten Zeit genug, Percy Piper wegzuschleppen.
    Es dauerte nicht lange, da waren die Frauen mit ihrer Beute in den Hügeln verschwunden. Nur der Jaguar stand noch halb im Straßengraben, und in der Nähe lag ein Mensch mit dem Gesicht auf dem Rücken…
    ***
    Matt Lintock war ein Mann, der in den letzten zwei Jahren relativ viel erreicht hatte. Nachdem er seine Offizierslaufbahn bei einer Spezialabteilung der Marine freiwillig aufgegeben hatte, war es ihm gelungen, einen Sicherheitsdienst aufzubauen. Momentan beschäftigte er zehn fest angestellte Mitarbeiter. Durch seine früheren Beziehungen hatte Lintock lukrative Jobs an Land gezogen, die es ihm ermöglichten, ein gutes Leben zu führen.
    Die Pokerrunde war durch seine Initiative ins Leben gerufen worden, und auch die Frauen besorgte er.
    Zudem war er ein Mann, der schon verdammt viel in seinem Leben gesehen hatte. Der Anruf allerdings hatte selbst ihn aus dem Gleichgewicht gebracht.
    Da hatte Percy Piper von einem Menschen erzählt, dessen Gesicht auf den Rücken gedreht worden war. Eigentlich hätte Lintock darüber gelacht, doch dann hatte er näher über den Klang von Percys Stimme nachgedacht und war zu dem Schluss gelangt, dass Percy Piper doch nicht gelogen hatte. Er war auch nicht betrunken gewesen. Keiner aus der Pokerrunde trank. Ihnen ging es nur um das Spiel und das anschließende Vergnügen.
    Seine Mitspieler waren sauer geworden. Sie glaubten nichts, aber Matt Lintock hatte sich nach einer Diskussion nicht davon abhalten lassen, loszufahren.
    So etwas dachte man sich nicht aus. Dafür gab es nicht den geringsten Grund, und deshalb ging er davon aus, etwas zu finden, das möglicherweise nicht zu erklären war.
    Es gab nur die eine Straße, die er fahren musste. Sein Jeep war neu und ein richtiges Geschoss mit einem Fänger aus Stahl vorn an der Kühlerschnauze.
    Die breiten Reifen schmatzten über den feuchten Belag der Straße. Der Motor brummte mit einem Geräusch, das irgendwie einschläfernd wirkte.
    Das kalte Licht wies ihm den Weg und leuchtete auch die Ränder der Straße aus.
    Lintock malte sich aus, was geschehen würde, wenn Percy ihn angelogen hatte. Piper würde Ärger wie nie bekommen, das stand fest.
    Er konnte sich auch nicht vorstellen, dass Percy durchgedreht war. Was immer er auch entdeckt hatte, dem Klang seiner Stimme nach musste es schlimm gewesen sein.
    Er fuhr in die letzte Kurve hinein. An deren Ende würde er Percy finden, und schon bald erfasste das harte Fernlicht den schräg am Straßenrand stehenden Jaguar.
    Zumindest das stimmte. Und die Szene ließ darauf schließen, dass in der Tat etwas passiert war.
    Lintock fuhr langsamer. Seine Aufmerksamkeit war jetzt um das Doppelte gewachsen. Er hatte damit gerechnet,
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