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1530 - Das Grab-Gespenst

1530 - Das Grab-Gespenst

Titel: 1530 - Das Grab-Gespenst
Autoren: Jason Dark
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haben wir ein Telefon«, erklärte er und deutete auf einen altertümlichen schwarzen Apparat, bei dem der Hörer noch auf einer Gabel lag.
    Das Telefon schien sich durch Bills Bemerkung angesprochen gefühlt zu haben, denn er hatte kaum darüber gesprochen, als es anfing zu klingeln. Das war keine Melodie wie bei den neuen Apparaten, sondern ein brutales Geräusch zerschnitt die Stille.
    »Heb du ab«, sagte Sheila. Sie zog den Reisverschluss einer der beiden Taschen auf.
    Das hatte Bill sowieso vor. Er hörte die Stimme der Wirtin. »Ich verbinde.«
    »Danke.«
    Der Anrufer war Ron Sherwood. Er kam direkt zur Sache und sagte mit einer gepresst klingenden Stimme: »Es ist etwas passiert.«
    »Und was?«
    »Man hat mir ein Souvenir auf mein Bett gelegt.«
    »Ach. Was denn?«
    »Einen Menschenknochen.«
    In diesem Moment verstand Bill die Aufregung seines Kollegen. Auch er hätte dumm aus der Wäsche geschaut, wenn ihm so etwas passiert wäre, und er fragte: »Was weißt du?«
    »Wenig, Bill, aber der Reihe nach.«
    Zuhören war nicht Bills größte Stärke. In diesem Fall sagte er nichts, er merkte am Klang der Stimme, dass Ron Sherwood noch immer nicht über das Geschenk hinweg gekommen war, und der wusste natürlich nicht, wem er das zu verdanken hatte.
    »Das ist allerdings seltsam«, sagte Bill.
    »Nein, das ist nicht seltsam. Das zeigt mir an, dass man uns bereits auf der Spur ist.«
    »Ja, das kann auch sein.«
    »Das ist so, Bill.«
    »Kannst du dir einen besonderen Grund dafür vorstellen, dass es ausgerechnet bei dir passiert ist?«
    »Nun ja, irgendjemand, wer auch immer, wird bemerkt haben, dass wir Nachforschungen betreiben. Und das scheint einer gewissen Klientel nicht zu passen.«
    »Kann man so sehen.«
    Ron Sherwood holte einige Male Luft. »Ich meine, dass wir schon etwas in Bewegung gebracht haben, Bill, und wir verdammt auf der Hut sein müssen.«
    »Ich weiß nicht. Es kann auch so gewesen sein, dass es schon vorher hier etwas gegeben hat, über das die Menschen nicht sprechen wollen, obwohl es jedem bekannt ist.«
    »Vielleicht. Aber die Leute mauern. Oder glaubst du, dass auch andere Bewohner hier den Knochengruß erhalten haben?«
    »Ich schließe mal nichts aus.«
    »Gut, was machen wir?«
    »Hast du einen Vorschlag?«
    »Es wäre wohl nicht schlecht, wenn wir zusammenbleiben.«
    »Gute Idee.«
    »Ich komme dann zu euch. Wir können gemeinsam beraten, wie wir vorgehen. Außerdem muss ich zugeben, dass ich mich hier in meinem Haus nicht mehr wohl fühle. Ich habe immer den Eindruck, von irgendwoher beobachtet zu werden.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Nein, nicht hundertprozentig. Es ist das Gefühl. Außerdem habe ich in den Räumen nachgeschaut. Sie waren alle leer. Es hat mir niemand aufgelauert.«
    »Das sind wahrscheinlich die Folgen des Schocks.«
    »Kann auch sein.«
    »Wann willst du kommen?«
    »Lange warte ich nicht mehr.«
    »Okay, wir treffen uns in der Gaststube. Sheila und ich wollen noch eine Kleinigkeit essen.«
    »Abgemacht.«
    »Dann bis gleich.« Bill legte den Hörer auf die Gabel und drehte sich zu seiner Frau um, die auf dem Bett saß und Bill mit einem besonderen Blick anschaute.
    »Es gibt Probleme, nicht wahr?«
    Der Reporter hob die Schultern. »Eigentlich ja, oder auch nein? Ich weiß es nicht genau.«
    »Dann lass mal hören.«
    Bill sprach über das, was ihm gesagt worden war und Sheila wirkte nicht eben glücklich. Als ihr Mann nichts mehr sagte, nickte sie. Ihr Kommentar hörte sich spöttisch an.
    »Es ist wie so oft. Wir stecken mal wieder tief im Sumpf. So sieht ein Urlaub von uns aus.«
    »Ja, ich weiß, was du meinst. Und ich freue mich auch nicht darüber. Es ist nun mal passiert, und wir können nicht weglaufen. Wir müssen uns den Dingen stellen. Ich will auch nicht kneifen, versteht du?«
    Er lachte auf. »Der gute Ron scheint wirklich Probleme zu haben. Das hörte ich seiner Stimme an.«
    »Es ist auch nicht schön, wenn man einen Knochen auf seinem Kopfkissen findet.«
    »Klar, ein besonderes Betthupferl. Irgendjemand muss hier rumlaufen, der so etwas verteilt. Ich glaube nämlich nicht, dass der Knochen von selbst dorthin gelangt ist.«
    Sheila blickte auf die Uhr. »Wie war das mit dem Essen?«
    »Ich bin dabei.« Bill warf einen kurzen Blick aus dem Fenster. »Und Ron will auch kommen. Wir können dann in Ruhe gemeinsam über die Probleme sprechen.«
    ***
    Ron Sherwood war froh, mit Bill Conolly gesprochen zu haben. Seine Antworten zu hören war etwas
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