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1524 - Schreckens-Zoo

1524 - Schreckens-Zoo

Titel: 1524 - Schreckens-Zoo
Autoren: Jason Dark
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ein.
    »Wer bist du?«
    »Eine Tierärztin.«
    »Sag mir deinen Namen.«
    »Maxine Wells, das sagte ich doch bereits.«
    Alina Erskine überlegte nicht lange. »Nein, ich kenne dich nicht. Ich habe deinen Namen nie zuvor gehört.«
    »Ich lebe in Dundee.«
    »Gut, und du kennst ihn?«
    »Wenn du Mandragoro meinst, trifft das zu. Ja, ich kenne und akzeptiere ihn. Und er akzeptiert mich ebenfalls.«
    Wieder musste Alina Erskine über den Satz nachdenken.
    »Ich kann es mir einfach nicht vorstellen«, flüsterte sie. »Nein, jemand wie er kann mit einer wie dir nichts tun haben.«
    »Warum sollte ich lügen?«
    »Ja, warum solltest du das? Ich weiß es nicht. Ich gebe zu, dass nicht viele Menschen seinen Namen kennen. Du gehörst zu den wenigen, die ihn kennen. Ja, das ist so.« Ihre Augen begannen zu glänzen, was darauf hindeutete, dass ihr etwas durch den Kopf ging, was erst noch zu einem Plan heranreifen musste.
    Maxine konnte sich nicht vorstellen, dass es etwas Gutes war oder positiv für sie. Alina Erskine würde sie keinesfalls als Verbündete ansehen. Das war nicht mehr möglich, nach allem, was inzwischen passiert war.
    »Ich bin überrascht«, gab sie zu. »Ja, ich bin überrascht. Aber so ganz kann ich dir nicht glauben. Es ist möglich, dass du versuchen willst, hier eine Schau abzuziehen.«
    »In meinem Zustand?« Die Frage klang fast wie der blanke Hohn.
    »Ja, auch das, denn du bist eine innerlich sehr starke Person, das spüre ich. Aber es ist gut, dass wir uns unterhalten haben. Wenn du Mandragoro kennst, dann denke ich, dass du auch mit ihm zurechtkommst. Und das werde ich testen.«
    Es war kein guter Vorschlag, den Maxine da hören musste. Sie hatte auch keine Ahnung, wie der Test aussehen würde, aber harmlos würde er bestimmt nicht sein.
    Sie hatte sich bereits zu einem Entschluss durchgerungen, das sah Maxine ihrem Widerpart an.
    Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, wurde sie abgelenkt. Im Hintergrund der Hütte, neben einer Eckbank mit einem Tisch davor, hatte Otto gewartet und sich praktisch nicht bewegt. Das war jetzt vorbei.
    Er schlurfte näher, und Maxine hörte hinter sich einen ächzenden Laut.
    »Was willst du, Otto?«
    Auch Maxine hatte die scharfe Frage gehört. Sie drehte den Kopf nach rechts und sah, dass Otto bereits ihre Höhe erreicht hatte und sie böse anstarrte. Sie wusste, dass dieser Kerl sie niedergeschlagen hatte, und auch jetzt sah er nicht eben freundlich aus.
    Der schwerfällig wirkende Mann fuchtelte mit beiden Händen. Er musste sich erst sammeln, um sprechen zu können, und seine Worte danach waren nur schwer zu verstehen.
    »Nicht allein - fliegende Frau dabei…«
    Es waren die Fragmente, die auch Alina Erskine nicht kalt ließen. »Was sagst du da?«
    Otto, leicht debil, versuchte sich an einer Wiederholung, und er quälte sich dabei.
    »Aha«, murmelte Alina. »Allmählich verstehe ich dich. Unsere Freundin war nicht allein.«
    Otto nickte heftig. Danach bewegte er seine Arme und deutete ein Fliegen an.
    »Hat sie einen Vogel mitgebracht?«
    Otto schüttelte den Kopf. »Mensch…«, gurgelte er.
    »Hör auf, es gibt keine Menschen, die fliegen können.«
    Otto blieb bei seiner Meinung. »Doch!«
    Allmählich wurde die Erskine misstrauisch. Sie wandte sich an Maxine.
    »Was hat er gemeint? Gibt es fliegende Menschen? Muss man das so verstehen?«
    Die Tierärztin tat völlig ahnungslos. »Das weiß ich nicht. Ich kann auch nicht nachvollziehen, was so alles in seinem Kopf vorgeht. Er ist geistig wohl nicht ganz normal. Solchen Menschen spielt die Fantasie schon mal einen Streich.«
    Alina Erskine war nicht so leicht zu überzeugen. »Es ist komisch, aber irgendwie kann ich das nicht so recht glauben. So durcheinander ist Otto nun auch wieder nicht.«
    »Bitte, das ist Ihre Meinung. Ich habe meine eigene.«
    Es gefiel der Erskine nicht, wie die Dinge liefen, das sah man ihrem Gesicht an. Sie war irgendwie sauer. Gewisse Dinge passten einfach nicht mehr. Sie selbst wusste, dass auch Menschen über ihre sichtbare Grenze springen konnten, aber Otto hatte etwas zu ihr gesagt, das eigentlich nicht zu glauben war.
    Schließlich nickte sie und sagte: »Egal, was er auch gesehen hat oder gesehen haben will. Ich sehe keinen Grund, meinen Plan deshalb zu ändern.«
    »Das bleibt Ihnen überlassen.«
    »Sei nicht so cool, Frau Tierärztin. Ich denke, dass dir deine Coolness sehr bald vergehen wird, wenn du erst mal weißt, was ich für dich vorgesehen habe.«
    »Und das
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