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1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

Titel: 1521 - Der nächste bist du, Sinclair!
Autoren: Jason Dark
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kam, musste sie sich in Bewegung setzen, sodass mir noch genügend Zeit blieb, mich auf sie einzustellen.
    Ich wollte sie nicht mit dem Kreuz konfrontieren. Sie besaß als Waffe ein Schwert, ich ebenfalls, und ich war festen Willens, mich ihr damit zum Kampf zu stellen.
    Das Schwert des Salomo war etwas Besonderes. Es hatte keine magischen Kräfte, aber in ihm musste etwas stecken, was mir persönlich Kraft und Kampfeswillen gab, denn als ich den Griff jetzt fest mit beiden Händen hielt, durchströmte mich ein gutes Gefühl.
    Um mehr Platz zu haben, trat ich von der untersten Stufe weg nach hinten und warf dabei Glenda Perkins einen kurzen Blick zu.
    Hätte ich es nicht besser gewusst, ich hätte sie für eine Schaufensterpuppe halten können. So steif stand sie an der Wand zwischen den beiden Fenstern. Auch mein Blick und das damit verbundene flüchtige Lächeln löste ihre Starre nicht auf. Sie war in dem gefangen, was sie ebenso gehört hatte wie ich.
    Einen längeren Blick konnte ich ihr nicht gönnen. Ich sprach sie auch nicht an, denn Leonore befand sich bereits auf der drittletzten Stufe.
    Wenn tatsächlich stimmte, dass sie in dieser Zeit-Anomalie überlebt hatte, dann hatte sie auch nichts verlernt, und zu ihren Zeiten war mit dem Schwert gekämpft worden. Ich durfte mich auch nicht darüber wundern, wenn sie besser mit der Waffe umgehen konnte als ich.
    Sie ging weiter.
    Ich zog mich zurück.
    Aber die Distanz blieb fast gleich. Die Entfernung fand ich genau richtig, denn jetzt sah ich den schwachen Schein, der ihren Körper umgab. Sie war nicht mehr richtig hier. Sie war aber auch noch nicht in ihre Zeit zurückgekehrt. Sie war offenbar gefangen in dieser ungewöhnlichen Anomalie, und ob sie aus ihr heraustreten konnte, war fraglich.
    Aber ich musste sie irgendwie schaffen und damit auch diese Anomalie zerstören.
    Ich löste meine rechte Hand vom Griff des Schwerts und ließ sie für einen Moment in meine Tasche sinken. Mit den Fingern strich ich über das Metall des Kreuzes und spürte die Wärme, die von dem Metall ausging. Das war für mich so etwas wie eine Bestätigung. Dieses Kreuz gehörte mir und nicht ihr. Sie wollte es mir rauben.
    Dann kam sie.
    Und sie kam schnell.
    Dabei riss sie ihre Waffe in die Höhe. Ich hörte ihren schrillen Schrei, und nicht mal drei Sekunden später prallten wir zusammen…
    ***
    Es würde ein Kampf auf Leben und Tod werden, das stand fest. Wir waren auch nicht direkt zusammengeprallt, sondern nur unsere Waffen.
    Es war das Klirren zu vernehmen, das gleichzeitig mit schweren und dumpfen Lauten verbunden war.
    Ich hatte den schräg angesetzten Hieb sicher abwehren können. Aber ich war überrascht, welche Wucht hinter der Attacke saß, die mich zurücktrieb.
    Es war nicht einfach, auf den Beinen zu bleiben, und so war ich froh, ausweichen zu können. Fast bis zur Tür glitt ich zurück und entging somit ihren nächsten beiden Hieben. Ich hörte nur das Schwert durch die Luft schneiden.
    Sie ging, sie lachte. Sie schlug, was auch Glenda nicht verborgen blieb.
    »Soll ich schießen, John?«
    »Nein, das ist mein Kampf.«
    »Aber pass auf!«
    »Sicher.«
    Wie sehr ich aufpasste, bewies ich in den folgenden Sekunden, denn ich huschte zur Seite und schlug aus der Drehung hervor zu.
    Der Hieb war perfekt getimt.
    Wieder klirrte Metall auf Metall. Nur hatte ich diesmal einen Vorteil, denn ich hatte mehr Wucht in meine Bewegung legen können, und so fegte ich die Frau zur Seite. Sie geriet ins Taumeln, fing sich aber und lief einen Halbbogen.
    Das Licht war und blieb ihr ständiger Begleiter. Es schützte sie tatsächlich wie ein dünner Panzer, aber das wollte ich genau wissen und setzte nach.
    Sie sprang auf die Treppe. Ich schleuderte mein Schwert nach vorn. Es nahm Kurs auf ihren Rücken und rammte in ihren Körper hinein…
    ***
    War das ihr Ende?
    Ich traute mich nicht, mich zu freuen. Ich sah meine Waffe in ihr stecken.
    Sie schaute sogar mit der Spitze aus ihrer Brust hervor, und eigentlich hätte Leonore fallen müssen.
    Es trat nicht ein. Sie wurde nicht mal auf die Treppe geschleudert, aber das ungewöhnliche Licht griff ein.
    Was ich in den folgenden Minuten zu sehen bekam, war für mich nur schwer zu begreifen und auch nicht mit den Augen nachzuvollziehen, weil ich geblendet wurde und längst nicht alles erkannte.
    Das Licht war wieder mit einem in zahlreiche Splitter zerrissenen Spiegel zu vergleichen, dessen Einzelteile sich bewegten und nach allen Richtungen
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