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152 - Die Tochter des Magiers

152 - Die Tochter des Magiers

Titel: 152 - Die Tochter des Magiers
Autoren: A.F.Morland
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Kull, aufhielt. Wenn sie Mortimer Kull das sagen konnte, würde er alles stehen und liegen lassen und sich über seinen mißratenen Sohn hermachen, denn nichts war ihm wichtiger, als Morron Kull zu töten, der es gewagt hatte, die Hand gegen seinen Vater zu erheben und diesen sogar schwer zu verletzen.
    Der Weg zu Gupp war riskant.
    Haspiran war überhaupt ein äußerst gefährliches »Pflaster«, das wußten Mortimer Kull und Corona schon lange.
    Eben erst hatte die Rebellin der Hölle mit ihrem Speer des Hasses, mit dem sie Asmodis töten wollte, ein Echsenmonster vernichtet, und nun hatte sich gedankenschnell eine kräftige Schlange um Kulls Hals gewickelt und die harten Muskeln angespannt.
    Kulls Schock setzte augenblicklich seine Abwehrmagie frei. Sein Körper leuchtete auf einmal violett, und die sichtbar gewordene Kraft sprengte die würgende Schlinge, die den Professor hochziehen wollte.
    Er sprang zurück, und die große Schlange fiel vom Baum. Das Reptil wollte auf sein Opfer jedoch nicht verzichten. Es folgte Mortimer Kull.
    Corona federte katzengewandt an ihrem Begleiter vorbei und stach mit dem schwarzen Speer zu. Der Kontakt entzündete die Schlange, als wäre sie mit Benzin gefüllt. Sie verwandelte sich in eine grelle Stichflamme und war in der nächsten Sekunde nicht mehr vorhanden.
    Mortimer Kull bedankte sich nicht für Coronas Hilfe. »Das wäre nicht nötig géwesen«, sagte er. »Ich wäre mit der Schlange auch allein fertiggeworden.«
    »Davon bin ich überzeugt«, erwiderte die schöne Rebellin. »Aber so ging es schneller. Und wir möchten ja so bald wie möglich bei Gupp sein.«
    ***
    Ich konnte nicht sehen, was sie vorbereiteten, hörte nur, wie sie hin und her liefen, schwere Holzbalken anschleppten und zusammennagelten. Soviel Aufwand für Lomina und mich - hoffentlich alles umsonst!
    Die Hilfe nahte, davon war ich nicht nur überzeugt. Denn ich hörte es auch: zuerst rasche, knirschende Schritte! Dann ein Schlag, und der Mann, der als Wache vor unserem Zelt stand, sackte grunzend zusammen. Das war Musik in meinen Ohren. Ich stieß Lomina grinsend an.
    »Hörst du das?«
    »Sind das deine Freunde?«
    »Darauf kannst du wetten!« sagte ich im Brustton vollster Überzeugung. »Gleich werden sie hereinkommen und uns dieses verdammte Holz abnehmen. Damit kommt man sich auf die Dauer ja wie ein Holzwurm vor.«
    Ein Dolch durchstieß die Zeltwand und wurde nach unten gezogen. Ich fragte mich, wen ich nun zuerst sehen würde. Roxane? Metal? Mr. Silver?
    Ich bedauerte, daß ich hinterher Ronsidors langes Gesicht nicht sehen konnte, wenn man ihm meldete, daß man ihm niemanden opfern konnte, weil sich die Opfer nämlich klammheimlich verkrümelt hätten.
    Aber eine Sekunde später war ich es dann, der ein langes Gesicht machte, denn wer da durch die Zeltwand stieg, war absolut nicht mein Freund!
    ***
    Die Barbaren bauten ein Plateau aus Rundhölzern über der tiefen Mulde, in der sich die jungen Silberkrokodile befanden. Die Plattform war rechteckig, und zwei Pfähle standen darauf - einer für Lomina, der andere für Tony Ballard.
    Noch befand sich der Opferdolch in einem kleinen Kästchen, eingehüllt in ein blutrotes Tuch. Benrii würde ihn später holen und die Opferung vornehmen. Ronsidor würde im Leben und in der freiwerdenden Kraft des Opfers baden.
    Alles, was bisher Lomina und Tony Ballard erfüllt hatte, würde Benrii mit dem Opferdolch aus ihnen herausholen, damit es auf Ronsidor den Schrecklichen überging.
    Im Augenblick beaufsichtigte Benrii aber noch die Arbeiten am Plateau. Darunter spielten die Krokodile verrückt. Anscheinend glaubten sie, es gäbe schon wieder Futter. Sie richteten sich auf und schnappten gierig mit ihren zahnbewehrten Mäulern.
    Ronsidor stand am Grubenrand und betrachtete die Tiere grinsend. Sie hatten ihn noch nie enttäuscht. Sobald er bekommen hatte, was er von den Gefangenen brauchen konnte, würde seine Magie die Plattform öffnen und die Fesseln der Geopferten lösen. Dann würden ihre Körper direkt vor die Schnauzen der gefräßigen Krokodile fallen, und nichts würde von ihnen übrigbleiben, denn die silbernen Reptilien verschlangen sogar Knochen.
    Benrii warf einen Blick über die Schulter, um zu sehen, wie hoch der Silbermond bereits stand. Es war noch Zeit, dennoch trieb Benrii die Arbeitenden mit Flüchen, Faustschlägen und Tritten an.
    Ronsidor entfernte sich ein Stück von der Krokodilmulde. Er wandte sich dem silbernen Mond zu, breitete die
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