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1503 - Krisenfall Topsid

Titel: 1503 - Krisenfall Topsid
Autoren: Unbekannt
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Neigung zur Katastrophe war von außen gelöscht worden. Die Topsider fielen in ein Nichts aus enttäuschter Erwartung; haltlos, ohne Richtung.
    Nur im Trukrek-Hun-Reich sah es durch die kluge Führung des Imperators etwas besser aus. Die zwei anderen Reiche erkannten das - und richteten sich allmählich am zwar nicht leuchtenden, so aber doch hellen Beispiel auf. Eine Phase der Konsolidierung begann. Der Kosmos ringsum war Gerücht, Aberglaube. Nichts, worauf man bauen konnte.
    Grenzkriege brachen aus und kühlten die Volksseele mit Blut. So, wie es immer gewesen war. Und mit dem allgemeinen Eifer nahm Topsid einen Aufschwung ohnegleichen. Dies war die Situation, als die Botschafter des Galaktikums landeten und uns die Technik brachten.
    Nun erfuhren wir von Monos.
    Aber ich weiß nicht, ob wir begriffen haben. Wir Topsider lernen schlecht. Und ich? Was habe ich getan? So mag man fragen, aber der Schriftgelehrte redet gegen Wände.
    Von: Shrukmes, Erster Schriftgelehrter seines Volkes im Turm von Ahk.
     
    *
     
    VERGANGENHEIT: 1149 NGZ „Was soll das, Shakian?"
    Er senkte angstvoll den starren Blick.
    Alker-Grod kam näher. „Wie oft habe ich dir gesagt, die Kornbanderolen gehören eng geschnürt? Wirklich fest angezogen?"
    Alker-Grod schüttelte mißmutig den Kopf - und jetzt geschah das, was Shakian insgeheim schon die ganze Zeit erwartet hatte. In den Augen erwachte Zorn.
    Alker-Grod holte heftig aus.
    Shakian duckte sich, so daß er nicht voll getroffen wurde. Sein Kopf wurde dennoch nach hinten geschleudert, die Schuppenhaut brannte wie Feuer an der getroffenen Stelle. Er fiel rücklings ins Getreide. So wütend hatte Shakian seinen Befruchter selten erlebt. Er kam auf ihn zugestapft wie ein rächender Gott. Shakian sprang auf, wollte fliehen. Aber Alker-Grod erwischte ihn am Arm. „Shakian, du bist ein Tölpel. Ich weiß nicht, warum ich dich noch durchfüttere."
    Der nächste Faustschlag traf direkt zwischen Nase und Stirn. Er wankte, verlor einen Augenblick lang das Gleichgewicht und fiel. „Es war keine Absicht", wimmerte er. „Du weißt genau ..."
    Alker-Grod zog ihn am Kragen hoch. Ihre Schnauzen waren keine zehn Zentimeter voneinander entfernt. „Was? Sag schon!"
    Allein der stechende Blick ließ ihn zusammenzucken. Aus Alker-Grods Maul drang Geruch nach Magensäure. Seine Kiefer drohten mit scharfen Zähnen.
    Jetzt ein Biß, begriff Shakian, und ich bin tot.
    Doch Alker-Grod dachte nicht daran, ihn umzubringen. So weit ging der Zorn nun wieder nicht - vielleicht hielt ihn auch die Aussicht ab, eine Arbeitskraft zu verlieren. „Ich warte!" donnerte sein Befruchter. „Los, du Wurm! Rechtfertige dich!"
    „Du ... du weißt, daß ich nicht die Kraft habe. Das Einbinden ist eine Aufgabe für einen Mann, nicht für ein Kind."
    „Unsinn!" Alker-Grod schaute verächtlich und stieß ihn dann ins Getreide zurück. „Wenn du dich nicht anstrengst, wirst du nie ein guter Bauer. Und jetzt an die Arbeit."
    Shakian sprang auf und sah Alker-Grod demütig an. „Was soll ich tun?"
    „Na, was wohl!" Der Topsider trat heftig aus und traf Shakian über dem Schwanzansatz. „Geh das Korn binden! Und diesmal will ich keinen Fehler. Es wäre dein letzter, klar?"
    „Klar."
    Shakian machte, daß er aus Alker-Grods Augen kam. Verzweifelt starrte er die Kornrollen an, provisorisch zusammengebunden, aber dennoch viel zu locker. So konnte Feuchtigkeit in die Früchte dringen und sie noch beim Bahntransport unbrauchbar machen. Und das wäre der finanzielle Ruin der Farm.
    Die Familie wäre ohne Nahrung. „Shakian!"
    Aus der Ferne Alker-Grods Blick.
    Er beeilte sich, die alten Banderolen abzureißen. Nun stand er vor einem Problem. Er hatte es schon beim erstenmal nicht besser machen können - so dachte er. Aber sein Befruchter hatte kein Verständnis für diese Nöte.
    Shakian suchte den Banderolensack und zog passende Formate heraus. Zwei Meter Durchmesser besaß der erste Ballen Korn. Ihm fehlte nur ein guter Angriffspunkt für seine Kraft.
    Deshalb schleppte er zwei weitere Ballen heran und plazierte sie so, daß zwischen ihnen der erste nicht verrutschen konnte. „Das müßte klappen", murmelte er.
    Die Banderole lag um den Haufen gewickelt. Er nahm beide Enden auf, stieg mit den Füßen auf die seitlichen Stopper und zog an. Der Schwanz drückte mit aller Kraft nach unten.
    So ging es! Schon jetzt schien ihm der Ballen fester als alles, was er bisher zustande gebracht hatte.
    Aber es reichte nicht. Shakian zog
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