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1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

Titel: 1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...
Autoren: Jason Dark
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die Flasche und legte sich hin.
    Schon bei dieser Bewegung überkam sie so etwas wie ein Schwindel, der sie von ihrem Bett anheben wollte, und so spürte sie kaum den Widerstand der Matratze. Die Glotze spie auch weiterhin ihre bunten Bilder aus, die sie als Schattentanz sah, sich allerdings nicht daran störte. Es war allein wichtig, dass sie irgendwann mal einschlief. Am nächsten Morgen sahen die Dinge dann bestimmt ganz anders aus.
    Was Rose kaum zu hoffen gewagt hatte, trat ein. Dass ihre Lider schwer wurden, daran trug wohl der Alkohol die Schuld, und so sackte sie weg, als hätte man sie in eine unauslotbare Tiefe gestoßen…
    ***
    Rose hätte sich gewünscht, bis zum Morgen durchzuschlafen, doch es war ihr nicht vergönnt. Plötzlich war sie wach!
    Sie riss die Augen auf, und noch immer zuckten farbige Lichter über die Wände, denn es war niemand erschienen, um die Glotze auszustellen.
    Eigentlich hätte sie kaputt sein müssen, aber das traf bei ihr nicht zu.
    Rose fühlte sich wach - hellwach sogar, denn sie hatte auch nach übermäßigem Alkoholgenuss noch nie einen Kater gehabt.
    Sie atmete tief die verbrauchte und leicht säuerlich riechende Luft in ihrem Zimmer ein. Rose verspürte den Wunsch, ein Fenster zu öffnen.
    Doch dazu musste sie aufstehen, was sie auch wollte, aber da war plötzlich etwas anderes vorhanden.
    Hoch mit dir!
    Rose schrak zusammen. Sie hatte keine Stimme gehört und diesen Befehl dennoch verstanden.
    Los steh auf!
    Da war es wieder, und jetzt wusste sie auch, wo sie die Stimme gehört hatte. In ihrem Kopf!
    Die Wirtin war zu überrascht, um sich darüber weiterhin Gedanken zu machen. Nur hatte sie auf einmal den Eindruck, dass sie zwischen Traum und Wachzustand nicht mehr unterscheiden konnte. Sie kam sich von aller Welt verlassen vor.
    Sie stand auf.
    Mehr tat sie zunächst nicht. In ihrer Haltung erinnerte sie an einen Menschen, der darauf wartet, dass etwas passiert.
    Verlass das Zimmer!
    Da war die Stimme wieder. So scharf, so befehlend und keinen Widerspruch duldend. Es war nach wie vor niemand zu sehen, der gesprochen hätte. Die Stimme gab es, nur den Sprecher nicht. Der schien im Unsichtbaren zu lauern, um von dort aus zu agieren. Rose dachte nicht darüber nach, wer der Sprecher sein könnte, sie konzentrierte sich voll und ganz auf die Stimme.
    Geh aus deinem Zimmer!
    Rose vernahm den erneuten Befehl, und ihr wurde nun bewusst, dass die andere Seite sie sogar beobachten musste. Sie wusste offenbar genau, wo sie sich aufhielt.
    Sie verließ den Raum und hatte kaum den Flur erreicht, als ihr befohlen wurde, nach unten in die Kneipe zu gehen, was sie natürlich auch befolgte.
    Im Gastraum machte sie Licht und gehorchte erneut den Befehlen aus dem Unsichtbaren. Sie trieben sie hinter die Theke an eine bestimmte Stelle. Die Polizisten hatten ihr das Schrotgewehr gelassen. Es war eine Flinte mit nur einem Lauf. Sie hatte das alte Gewehr wieder mit einer Schrotpatrone geladen und war bereit, sich damit zu verteidigen. Kaum hielt sie die Waffe in den Händen, da erreichte sie der nächste Befehl. Geh zu Bubi!
    Für einen Moment veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. Ihre Züge froren zwar nicht ein, aber ihr Gesicht sah schon aus, als würde sie über etwas Bestimmtes nachdenken. Der letzte Befehl hatte sie gestört. Da passte was nicht, aber letztendlich gab sie sich einen Ruck und begab sich auf den Rückweg.
    Wie schon so oft stieg sie wieder die Stufen der Treppe hoch und betrat den Flur. Nur ging sie diesmal nicht zu ihrer Wohnung, ihr Ziel war die Tür, hinter der Bubi schlief. Er war ihr Faktotum, er war ihr Helfer. Er war einer, der alles für sie tat, und er lebte bei ihr wie in einem Versteck.
    Sie ging sehr leise, denn sie wollte nicht, dass sie Bubi aufweckte. Sie war nicht zu hören, dafür der dicke Mann. Er lag in seinem Bett, war in einen tiefen Schlaf gefallen und schnarchte recht laut vor sich hin.
    Das Gesicht der Wirtin blieb unbewegt, als sie die Tür zu Bubis Zimmer öffnete.
    Wie immer hörte sie das leise Quietschen, aber davon wurde Bubi nicht wach, und deshalb lächelte sie. Ihr Weg führte sie über die Schwelle in die stickige und nach Ausdünstungen riechende Dunkelheit des Zimmers.
    Sie schaltete das Licht ein. Es gab keine strahlende Helligkeit. Das Licht hatte sich der Umgebung angepasst. Es war recht trübe und wurde an die Decke gestrahlt, sodass es den Boden kaum erreichte.
    Bubi lag in seinem Bett auf dem Rücken. Die dünne Decke hatte er
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