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1499 - Das Mondgehirn erwacht

Titel: 1499 - Das Mondgehirn erwacht
Autoren: Unbekannt
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letzte Erinnerung war, daß die aufkommende Ohnmacht ihn taumeln ließ und er sich an der Schleusenwand abzustützen versucht hatte. Und dann kam der wirre Traum - es konnte sich nur um einen Traum gehandelt haben, sagte er sich - ,der Traum von den in ES aufgeganggenen Mutanten und den anderen vielen Milliarden Bewußtseinen, die ihn auf eine Lichtquelle zugetrieben hatten.
    Was für einen Streich hatte ihm da sein Unterbewußtsein gespielt? Sehnte er sich tief in seinem Innern gar danach, in ES aufzugehen? Vielleicht, aber darauf kam es nicht an.
    Was war davor geschehen?
    Die Schleusentür des Werftmoduls! Wie war er in sie gelangt? Ach ja, natürlich: Er war in der festen Absicht hergekommen, um ... - die Erinnerung fügte sich langsam und bruchstückhaft zusammen wie die Teile eines vom Zeitwind in alle Richtungen verwehten Puzzles - ... mit der alten Space-Jet SOF-Zero zu einer Welt zu fliegen. Allein. Zu einer Welt namens Palkaru. Aus welchem Grund?
    Ager Catomen!
    Als sei dies das Kodewort, der Schlüssel zu seinem Gedächtnis gewesen, brach die Erinnerung wie eine Flutwelle über ihn herein.
    Er wollte nach Palkaru, um sich dort mit dem Herrn der Straßen zu treffen. Aber diesbezüglich hatte sein Gedächtnis eine Lücke. Was war auf Palkaru passiert? Wie war die Begegnung mit Ager Catomen ausgegangen? Er konnte dies nicht eruieren. Er erinnerte sich einfach nicht an dieses so wichtige Ereignis. Denn sein Gedächtnis gaukelte ihm vor, daß er, noch bevor er an Bord des Beibootes hatte gehen können, in der Hangarschleuse besinnungslos zusammengebrochen war! In diesem Fall hätte er jedoch Palkaru nie erreicht - und die Begegnung mit dem Herrn der Straßen hätte nicht stattgefunden...
    Und dann? Der Traum.
    Dieser hatte sich nahtlos an die Realität angefügt und damit begonnen, daß er, als er mit Atlan in die Hangarschleuse trat, dort seinem Spiegelbild begegnete. Dieses erwies sich als ein exaktes Ebenbild von ihm und als überaus höflich. „Tut mir leid, Perry, aber es muß sein...", hatte sich der andere Rhodan noch entschuldigt. Eine reine Höflichkeitsfloskel, ohne Spur von Bedauern.
    Aber war dies auch die richtige Reihenfolge? Oder war es in Wirklichkeit nicht etwa so gewesen, daß er zuerst mit seinem Doppelgänger zusammentraf und dann erst die Besinnung verlor - von diesem betäubt wurde?
    Er lag noch immer, so, wie er hingefallen war, zusammengekrümmt auf dem Boden der Schleusenkammer. Nur trug er keinen SERUN mehr. Taumelnd erhob er sich. Er atmete schwer. In seinen Atemwegen hatte sich ein seltsamer, leicht bitterer Geruch festgesetzt. „Jetzt müßtest du aber allmählich wieder zu dir kommen, Perry", hörte er Atlans Stimme von ganz nahe.
    Immer noch leicht benommen, öffnete er die Augen zum zweitenmal. Diesmal blendete ihn die Beleuchtung nicht mehr, und der vormals identitätslose Schemen bekam Atlans Gesicht. „Was ist passiert?" fragte Rhodan und rappelte sich hoch. Atlan stützte ihn dabei; der Gesichtsausdruck des Arkoniden wollte ihm gar nicht gefallen. „Eine ganze Menge", antwortete Atlan. „Aber bevor ich dich darüber informiere, sollten wir die Kommandozentrale aufsuchen. Die anderen möchten auch wissen, wie die Sache abgelaufen ist. Und ich möchte nicht alles zweimal erzählen müssen. Komm, gehen wir."
    Perry Rhodan wehrte Atlans helfende Hand ab und betätigte den Öffnungsmechanismus zum Hangar. Die Schleuse ging auf, und frische Luft strömte in die Kammer. Mit einem Blick stellte Rhodan fest, daß der Hangar leer war; von der SOF-Zero keine Spur. Er wandte sich mit einem fragenden Blick an Atlan, doch der wiederholte nur: „Komm jetzt, Perry."
    Der Arkonide öffnete die andere Schleuse und trat in den menschenleeren Ringkorridor hinaus. Es herrschte eine unheimliche Stille, so als sei das ganze Schiff verwaist.
    Irgend etwas stimmte da ganz und gar nicht. Und Atlan war das personifizierte schlechte Gewissen. Und überhaupt, was sollte diese Geheimnistuerei? Er war einige Zeit ohne Bewußtsein gewesen - für wie lange? Und die alte Space-Jet mit dem eingebauten DAVIP-AV war verschwunden.
    Plötzlich überkam es ihn siedend heiß.
    Er hielt Atlan am Arm zurück und sagte: „Eine Frage mußt du mir jetzt beantworten, Atlan. Ich erinnere mich nicht daran. Hat das Treffen zwischen mir und dem Herrn der Straßen nicht stattgefunden? War ich nicht auf Palkaru?"
    „Ja und nein", antwortete Atlan ausweichend. „Das läßt sich nicht so einfach beantworten. Gedulde dich
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