Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1498 - Horrortrip des Sensenmannes

1498 - Horrortrip des Sensenmannes

Titel: 1498 - Horrortrip des Sensenmannes
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ist gut.«
    »Ich muss nur noch die Tassen holen.«
    »Lass mal, das mache ich schon.«
    »Wie du willst.«
    Jane war hyperaktiv und wie ein Wirbelwind, den so leicht nichts stoppen konnte. Ich setzte mich an den Tisch, und es dauerte nicht lange, da brachte Jane den Kaffee und die Tassen.
    »Hast du schon was gegessen, John?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich schaue mal nach, was ich…«, begann Jane.
    »Nein, nein, lass mal. Das kann ich später erledigen. Ich frage mich, warum du so früh bei mir erschienen bist.«
    »Früh ist relativ.«
    »Ich weiß. Aber das komische Musical fängt doch erst am Abend an.«
    Jane schenkte Kaffee in beide Tassen. »Darum geht es nicht, John.«
    »Aha.«
    »Das muss ich absagen. Du kannst ja allein hingehen und jemand anderen mitnehmen.« Sie legte die beiden Karten auf den Tisch.
    »Bitte, du hast die Auswahl.«
    Ich grinste sie an und sagte: »Kann ich denn auch Glenda Perkins mitnehmen?«
    »Nur im Notfall. Du kannst sie auch nach nebenan verschenken und hier in deiner Bude bleiben.«
    »Ja, das ginge auch. Da werde ich mir weiterhin einen ruhigen Tag machen und brauche nicht darüber nachzudenken, was ich anziehen soll.«
    »So groß ist die Auswahl doch gar nicht.«
    »Ich kann mich eben zwischen zwei Sachen nicht entscheiden. So ist das nun mal.«
    Jane probierte den Kaffee. Sie kritisierte ihn nicht, sprach aber auch kein Lob aus. Ich fragte lieber nicht nach und wollte dafür wissen, warum sie so früh zu mir hereingeschneit war.
    »Ein Job.«
    »Aha: Und wie sieht er aus? Kannst du darüber sprechen?«
    »Kar. Ich muss nach Hever.«
    »Ach Gott, wo ist das denn?«
    »Südlich von hier. Zwischen Crawley und Tonbridge.«
    »Sagt mir immer noch nichts.«
    Jane winkte ab. »Egal, ich muss auch nicht direkt in das Kaff, sondern zu einem Internat in der Nähe. Es liegt an einem kleinen See, und in dieser Schule ist ein alter Schulfreund von mir Lehrer. Er hat mich angerufen, weil er Probleme hat.«
    »Was ist passiert?«
    »Bisher hat es noch keinen Toten gegeben, aber das kann sich schnell ändern, wenn das zutrifft, was er annimmt. Dann macht das Leben in diesem Internat keinen Spaß mehr.«
    Ich war mittlerweile wach genug, um eine entsprechende Neugierde zu zeigen. Und so hörte ich mir an, was Jane Collins zu berichten hatte. Ich erfuhr von einem reitenden Sensenmann und dem künstlichen Kopf der Rektorin.
    »Ein Spaßvogel«, sagte ich und schaute in meine leere Kaffeetasse.
    »Der Meinung ist Phil Bennett nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil es da eine alte Legende gibt, die sich gerade um diesen Sensenmann dreht.«
    »Und wie hört die sich genau an?«
    »Das weiß ich nicht. Über den Hintergrund muss ich noch mit ihm sprechen.«
    Ich fuhr über meine noch nicht gekämmten Haare. »Und was erwartet er von dir?«
    »Weiß ich nicht. Ihn beschützen. Mehr kann ich auch nicht dazu sagen.«
    »Dann rechnet dein Schulfreund also damit, dass dieser Sensenmann noch mal erscheint?«
    »So ist es.«
    »Wenn er echt ist, hört es sich gefährlich an.«
    »Ich weiß, und deshalb sitze ich auch hier. Wenn möglich, könntest du mal einen Bereitschaftsdienst leisten. Gib die beiden Karten nach nebenan zu Suko und Shao. Die werden sich bestimmt freuen, das Musical sehen zu können.«
    Ich verdrehte die Augen. »Ja, ich höre Suko schon jubeln.«
    »Nun trau ihm doch auch mal was zu.«
    »Hör auf, Jane. Du willst nur nicht, dass ich mit Glenda ins Theater gehe.«
    »Unsinn. Es könnte um meine Sicherheit gehen.«
    »Und wenn sich alles als eine Luftblase entpuppt«, fragte ich, »was ist dann?«
    »Dann hast du den ruhigen Tag, den du wolltest.« Jane schaute auf ihre Uhr. »He, ich muss los.«
    »Ach ja, dein Schulfreund.«
    Sie stand auf. »Stell dir vor, er war früher sogar bis über beide Ohren in mich verknallt.«
    »Dann habt ihr ja jetzt was nachzuholen.«
    »He, schwingt da etwa eine gewisse Eifersucht in deinen Worten mit?«
    »Auf keinen Fall. Ich sage nur, wie es ist.«
    »Egal, John, ich muss hin, und ich habe das Gefühl, schon mit einer Hand in ein Wespennest gegriffen zu haben.«
    »Dann sieh zu, dass du so wenig Stiche wie möglich abbekommst.«
    »Ich danke dir.«
    Wir standen bereits vor der Wohnungstür. Jane hauchte mir noch einen Kuss auf die linke Wange und flüsterte: »Rasier dich mal.«
    »Später. Und danke für den Tipp.«
    So schnell sie gekommen war, so rasch war sie auch wieder verschwunden. Das war Jane Collins in Action.
    Ich aber bewegte mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher