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1487 - Die Dämonen-Prinzessin

1487 - Die Dämonen-Prinzessin

Titel: 1487 - Die Dämonen-Prinzessin
Autoren: Jason Dark
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Spuren nachgegangen ist? Historiker und Völkerkundler haben es getan. Sie sind den Ursprüngen nachgegangen, und sie haben erlebt, dass manche Märchen der Wahrheit entsprechen. Man hat sich das Dornröschen, das Schneewittchen oder Zwerg Nase nicht aus den Fingern gesaugt und auch nicht die Geschichte von einem Mann, der das Fürchten lernen wollte. Da spielten Tote mit. Verstorbene, die plötzlich wieder da waren. Hat man heute nicht einen anderen Namen für sie gefunden? Manche sagen Zombies dazu. Lebende Tote…«
    »Hören Sie auf damit!«
    »Bitte. Aber ich wollte Ihnen nur erklären, wie man Märchen betrachten muss. Sie haben ihre eigene Welt, ihren eigenen Ursprung, aber man soll nicht so arrogant sein und behaupten, dass diese Welt erfunden ist. Man sieht sie nur nicht. Sie liegt auf der Lauer und wartet. Manchmal öffnen sich die Tore, sodass die Welt der Märchen in die unsere eingreift. Ich weiß es.«
    »Ha, und woher nehmen Sie das Wissen?« rief die aufgebrachte Frau mit lauter Stimme und sprang dabei auf.
    »Vielleicht entstamme ich selbst dieser Welt. Es leben dort die ungewöhnlichsten Geschöpfe, aber es gibt auch uns, die Menschen, die sich dort ihren Platz erobert haben.«
    Die Frau wusste nicht mehr, was sie darauf sagen sollte. Sie setzte sich zurück auf ihren Platz. Zudem hatte sie bemerkt, dass die Kinder unruhig wurden, und so wollte sie den Fortgang der Geschichte nicht stören.
    Ophelia breitete die Arme aus. Sie wandte sich wieder an die Kinder und wollte wissen, ob sie alles verstanden hatten.
    Die meisten nickten.
    »Das ist wunderbar, meine kleinen Freunde. So kann ich die Geschichte von Gerrit fortführen.«
    »Ja, ja!« rief jemand. »Wir wollen wissen, ob Gerrit in das Haus gegangen ist.«
    »Bitte, dann…«
    »Ist es das Haus einer Hexe?« fragte jemand. »So wie bei der Geschichte von Hansel und Gretel?«
    »Lasst euch überraschen. Vielleicht lebt eine Hexe dort. Vielleicht auch nicht. Ich werde es euch erzählen, und dann werdet ihr staunen, denn ihr werdet es mit eigenen Augen zu sehen bekommen.«
    Die Kinder waren von den letzten Worten so überrascht worden, dass sie nur staunen konnten. Auch die Mütter hatten gehört, was dort gesagt worden war. Einige von ihnen schüttelten nur die Köpfe. Andere waren sehr nachdenklich geworden.
    Die Prinzessin erzählte weiter. Diesmal senkte sie ihre Stimme, aber sie war trotzdem bis in die letzte Reihe zu hören.
    »Und dann war Gerrit es leid. Er wollte endlich wissen, ob jemand in diesem alten Haus wohnte. Die Tür hatte er schon gesehen. Noch zögerte er, aber dann gab er sich einen Ruck, denn er wusste genau, dass dieses Haus ihm sein Geheimnis nur verriet, wenn er es auch betrat. Licht sah er nicht hinter den Fenstern, doch als er noch näher an das Haus herantrat, da entdeckte er doch etwas. Hinter den Scheiben schimmerte es rötlich, als wäre ein großes Feuer dort zu einer Glut zusammengefallen, die sich im ganzen Haus ausbreitete.«
    »Er soll hineingehen!«
    »Ja, ja, nicht so hastig. Auch unser kleiner Held ist nicht nur mutig. Seine Knie zitterten schon, als er den letzten Schritt ging, und auf seinem Rücken lag ein kalter Schauer. Kalt war auch die alte Klinke, die er nach unten drücken musste. Er tat es und…«
    Sie legte eine Kunstpause ein und sah, dass ihre Erzählung die Kinder in ihren Bann gezogen hatte.
    »Was sah er denn?«
    Ophelia lächelte. »Gerrit öffnete die Tür, und er musste sich anstrengen, denn sie klemmte. Dann war der Weg für ihn frei. Nichts hinderte ihn mehr daran, in das Haus zu schauen und auch hineinzugehen. Gerrit tat es nicht. Er blieb noch an der Tür stehen, um alles genau sehen zu können, was dort passierte. Aber es passierte nichts. Keiner kippte Wasser oder widerlichen Schleim auf ihn nieder. Er konnte in das Haus gehen, das von einem rötlichen Licht erfüllt war. Und plötzlich wurden ihm die Augen geöffnet, denn er sah, dass er nicht mehr allein war. Er schaute auf eine schöne Frau, die ihm gegenüber saß. Sie wartete auf ihn, und er wollte wissen, wer sie war. Deshalb fragte er nach ihrem Namen und sie erklärte ihm, dass sie eine Prinzessin wäre.«
    »Und wie hat sie geheißen?« rief ein Junge und sprang dabei auf.
    »Ophelia war ihr Name.«
    »Aber so heißt du doch auch.«
    »Ich weiß.«
    »Und die andere Ophelia?«
    »Das bin ich, meine kleinen Freunde…«
    ***
    Jetzt war es heraus, aber für die Kids gab es keine Erlösung von ihrer Spannung. Sie saßen still wie
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