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1484 - Der Teufel von Venedig

1484 - Der Teufel von Venedig

Titel: 1484 - Der Teufel von Venedig
Autoren: Jason Dark
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zeigen.
    »Komm her, Chinese, komm her! Wo steckst du? Ich will dich haben!«
    »Dann spring rüber!«
    Nach dieser Antwort wechselte Suko sofort seine Stellung. Das war gut, denn auf dem zweiten Boot zuckte Arno in die Höhe und jagte zwei Kugeln in seine bisherige Richtung.
    Er traf nicht. Aber er beließ es nicht dabei und wollte endlich Nägel mit Köpfen machen. Seine Gestalt zuckte in die Höhe, und dann brauchte er zwei Sprünge, um auf Sukos Boot zu gelangen.
    Er blieb am Ruder stehen. Seine rechte Hand bewegte sich im Halbkreis hin und her. Er suchte ein Ziel, aber er fand Suko nicht.
    Dafür sah er Orbino.
    »Du auch!« brüllte er und schwenkte seine Waffe auf den Commissario zu.
    Zwei Schüsse fielen zugleich!
    Aber nicht Arno hatte geschossen. Suko und Commissario Orbino hatten abgedrückt.
    Beide trafen.
    Arno zuckte unter den beiden Einschlägen zusammen. Er hatte auf den Commissario gezielt, aber dessen Kugel war schneller gewesen und schleuderte Arno zurück.
    In der Bewegung hatte er sich die zweite Kugel aus Sukos Beretta eingefangen. Der Inspektor hatte bei diesen Lichtverhältnissen nicht groß zielen können. So war das Geschoss in den Hals des Mannes gedrungen. Aus der Wunde schoss ein Blutstrom, der in die Höhe quoll und dabei zu einem Strahl wurde.
    Arno konnte nicht überleben.
    Er brach auf der Stelle zusammen. Im Gegensatz zu seinen Zombie-Helferinnen kippte er nicht über Bord und blieb tot im Boot liegen.
    Suko ließ seinen Waffenarm sinken. Er hörte das Stöhnen des Commissario und dessen geflüsterten Worte, die er nicht verstand.
    Aber Orbino lebte, nur das zählte.
    Suko ging zu Arno. Er brauchte nur einen Blick, um festzustellen, dass sich der Mann nie mehr erheben würde. Noch immer sickerte Blut aus seinem zerfetzten Hals. Die Kugel des Commissario steckte mitten in Arnos Brust.
    Mario Orbino hatte es geschafft, sich zu setzen. Er war ein Stück zurückgerutscht, um die Bordwand im Rücken zu haben, denn nur so konnte er sich halten.
    Als sich Suko zu ihm hinabbeugte, fing er an zu grinsen. »Der Hundesohn hätte mich glatt erschossen. Verdammt…«
    »Wir waren schneller und besser.«
    »Ja, das habe ich erlebt. So was ist mir noch nie passiert. Ich hatte bisher ein ruhiges Leben in meinem Job. Aber jetzt…« Er schüttelte den Kopf und fragte: »Waren die vier Frauen die Vermissten?«
    »Ich denke schon.«
    »Und jetzt?«
    »Sind sie endgültig vermisst«, sagte Suko mit leiser Stimme. »Sie haben auch nicht mehr normal gelebt.«
    »Wieso das?«
    »Sie waren mehr tot als lebendig.«
    »Was bitte?«
    Suko winkte ab. »Vergessen Sie es, denn der Fall ist noch nicht ausgestanden.« Er drehte sich um und schaute an der Wand hoch.
    »Ich habe meinem Freund etwas versprochen und denke, dass ich dieses Versprechen einhalten sollte. Kümmern Sie sich um das Mädchen.«
    »Das werde ich, Suko!« flüsterte der Commissario. »Gehen Sie nur, ich komme schon allein zurecht.« Dann griff er unter seine Jacke und holte sein Handy hervor. »Die Kollegen werden jedenfalls staunen«, murmelte er.
    Suko war bereits auf dem Weg. Gewandt wie eine Katze kletterte er die Steigeisen hoch…
    ***
    Ich hatte meine Frage nicht mal mit lauter Stimme gestellt, aber doch laut genug gesprochen, dass die Signora die Worte nicht überhören konnte, und das tat sie auch nicht.
    Sie verstummte, als hätte man ihr die Stimme geraubt. Sie erstarrte zunächst und drehte sich dann mit einer zuckenden Bewegung um, weil sie mich anschauen wollte.
    Ich hatte die Beretta bewusst nicht gezogen und auch mein Kreuz stecken gelassen, denn ich wollte auf keinen Fall die Dinge zu schnell auf die Spitze treiben.
    Sie starrte mich an. – Ich gab den Blick zurück.
    Das Licht war so gut, dass wir uns gegenseitig anschauen und jede Bewegung im Gesicht des anderen verfolgen konnten. Von einem bösen Blick bei ihr wollte ich nicht sprechen, aber es war bestimmt keine Freundlichkeit darin zu lesen.
    Ich wartete darauf, dass ich angegriffen wurde, aber die Signora riss sich zusammen. Mit fast normaler Stimme sagte sie: »Komisch, aber ich habe gewusst, dass Sie noch mal zurückkehren würden. Geahnt habe ich es. Mein siebter Sinn.«
    »Und weshalb?«
    »Ganz einfach, Signore. Ich habe Sie beobachtet, als Sie vor dem Spiegel standen.«
    »Und?«
    »Sie haben etwas gespürt.«
    »Ja.«
    »Wieso?«
    »Ich bin nicht grundlos in Ihre schöne Stadt gekommen, Signora Amalfi. Es ging um die Aufklärung der vier vermissten Frauen. Eine
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