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1483 - Der Hollywood-Vampir

1483 - Der Hollywood-Vampir

Titel: 1483 - Der Hollywood-Vampir
Autoren: Jason Dark
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und schaute auf den Eindringling, der auf sie einen unsicheren Eindruck machte und sich offenbar nicht entscheiden konnte, was er tun sollte.
    Vielleicht lief er weg.
    Nein, nur das nicht!
    Kate wollte ihn, sie wollte sein Blut, und deshalb lief sie die restlichen Stufen hinab…
    ***
    Mit dem Schuss hatte ich nicht gerechnet und war deshalb zusammengezuckt wie unter einem Peitschenschlag. Plötzlich sah ich meinen ganzen Plan gefährdet. Auf der anderen Seite musste ich meinem Freund Abe Douglas auch etwas zutrauen. Ich hatte ihm meine Waffe überlassen, die mit geweihten Silberkugeln geladen war. Sicherlich hatte er geschossen, um einen Feind zu vernichten.
    Wohin? Weiter vor oder zurück?
    Die Entscheidung wurde mir abgenommen, denn auf der Treppe bewegte sich eine schattenhafte Gestalt. Sie lief mit schnellen Schritten nach unten, und da wusste ich, was ich zu tun hatte. Lichtschein fiel nur schwach aus einem anderen Zimmer in den Flur, aber die Person musste ihn durchqueren, und für einen winzigen Moment sah ich sie besser. Ich erkannte jetzt, dass es eine alte Frau war, die sich jedoch mit der Kraft und Frische der Jugend bewegte.
    Das war nur möglich, weil sie Kraft getankt hatte. Das Blut eines Menschen musste dafür gesorgt haben, und mir kam augenblicklich Robert F. Taylor in den Sinn.
    Der Gedanke an ihn war schnell verweht, denn die Frau ließ mit einem Sprung die letzten Stufen hinter sich. Von nun an rannte sie mit großen Schritten auf mich zu. Sie kam schnell näher. Ich sah ihr Gesicht, das aus grauem Blei zu bestehen schien, in das man mit einem harten Gegenstand Falten und Furchen hineingeritzt hatte.
    Und ich sah ihr Maul!
    Es war weit aufgerissen. Zwei lange Zähne ragten aus dem Oberkiefer hervor. Sie waren spitz genug, um wie Nadeln in meine Haut eindringen zu können.
    Sie war in ihrer Blutgier nicht zu stoppen. Sie fegte auf mich zu, um mich zu Boden zu werfen. Dabei verließ sie sich auf meine Starre, die allerdings genau im richtigen Moment verschwand, denn ich drehte mich mit einer schnellen Bewegung zur Seite und schob zugleich ein Bein vor. Die Angreiferin übersah meinen Fuß und stolperte.
    Sie klatschte auf den Steinboden und rutschte von dort noch auf die Tür zu.
    Hätte ich meine Beretta gehabt, wäre alles kein Problem gewesen.
    Aber die hatte mein Freund Abe Douglas, und so musste ich mich auf mein Kreuz verlassen.
    Die Wiedergängerin drehte sich vom Bauch auf den Rücken. Ihre Arme schossen in die Höhe, sie wollte mit den Händen nach mir greifen, die zu Krallen wurden, und genau das war ihr Untergang.
    Ich ließ die Hände in meine Nähe kommen, und dann drückte ich ihr das Kreuz zwischen die Finger.
    Ihr Schrei war fürchterlich. Sie brüllte wie am Spieß und schaffte es nicht, ihre Hände von meinem Kreuz zu lösen. Sie schlenkerte mit den Armen, warf sich von einer Seite zur anderen. Sie schrie nicht mehr, sondern jaulte auf, und ihr Gesicht verwandelte sich in eine Fratze, die so verzerrt war, dass sie beinahe zerriss.
    Ich nahm das Kreuz wieder an mich.
    Vor mir lag eine Person, die nicht zu Asche zerfiel, dafür hatte sie sich noch nicht lange genug in diesem Zustand befunden. Aber sie starb, sie wurde erlöst, und plötzlich lösten sich diese schrecklichen Gesichtszüge auf und nahmen einen friedlichen Ausdruck an.
    Sie schlief.
    Aber sie schlief in einem Zustand, aus dem sie nie mehr erwachen würde. Der Tod hatte sie erlöst, und ihre Seele hatte den nötigen Frieden gefunden.
    Ich wusste, was ich tun musste. Nicht mein Freund Abe Douglas war in diesem Moment wichtig, es gab dieses Haus, in dem die Überraschungen lauerten. Ich glaubte nicht daran, dass sich die Frau allein hier aufgehalten hatte. Es besaß einen anderen Eigner, der das Gebäude als ein perfektes Versteck benutzen konnte.
    Ich drehte mich langsam um. Sie war die Treppe her abgekommen, und genau den Weg wollte auch ich nehmen.
    Ich ging einige Schritte vor und blieb stehen, denn auf der Mitte der Treppe stand der Hollywood-Vampir…
    ***
    Für einen Moment setzte bei mir der Herzschlag aus. Endlich stand ich ihm gegenüber, und dabei erlebte ich etwas, das mir Probleme bereitete. Eigentlich hätte er in der Dunkelheit nur ein Schatten sein dürfen. Genau das traf nicht zu. Er stand dort wie jemand, der einen großen Auftritt vor sich hatte. Hätte er dunkle Kleidung getragen, er hätte mich unweigerlich an Dracula erinnert, so wie Christopher Lee ihn gespielt hatte.
    Aber das war er nicht, denn
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