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1483 - Der Hollywood-Vampir

1483 - Der Hollywood-Vampir

Titel: 1483 - Der Hollywood-Vampir
Autoren: Jason Dark
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der ihn überkommen hatte.
    Robert F. Taylor war völlig orientierungslos. Er hatte sich bisher noch nicht auf die Füße gestellt. Er war nur über den Boden im Erdgeschoss gekrochen und war dann in eine Küche gelangt, deren Boden ebenfalls mit dunklen Fliesen bedeckt war, ohne dass er deren Kühle spürte.
    Als er die Tür erreichte, da wurde ihm klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Es brachte ihm nichts ein, wenn er nur auf dem Boden herumkroch und es nicht schaffte, auf die Beine zu kommen. So würde er niemals Blut finden.
    Die Tür befand sich in der Nähe. Am Pfosten konnte er sich in die Höhe ziehen. Dabei stellte er fest, dass er gar nicht so schwach war, wie er geglaubt hatte. Es steckte schon ein gewisses Kraftpotenzial in ihm.
    Zitternd blieb er stehen. Er fühlte nichts. Keine Kälte, keine Wärme, und doch schlugen seine Zähne einige Male aufeinander. Es war ein plötzlicher Reflex, der allerdings schnell vorbeiging.
    Er stand in der Tür. Er blieb auch stehen und sah dabei aus wie ein Mensch, der nach innen lauscht. Er versuchte, irgendwelche Gedanken zu fassen, aber die Gier nach Blut war größer. Man hatte ihn bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt und ihn mit den Bissen ebenfalls zum Blutsauger gemacht.
    Sehr fern erinnerte er sich an das, was mit ihm geschehen war. Da tauchten zwei Figuren auf, ein Mann und eine Frau, aber sie verschwanden wieder sehr schnell.
    Von ihnen würde er kein Blut bekommen. Das war ihm plötzlich klar. Er musste es woanders versuchen.
    In der Küche stehend drehte er sich langsam um. Dabei fiel er nicht zu Boden. Von Sekunde zu Sekunde nahm seine Stärke zu, und das war für ihn wichtig.
    Nach einer weiteren Drehung war es ihm möglich, einen Blick durch das Fenster zu werfen.
    Dort gab es den Garten, der in nächtlicher Stille lag. Die Dunkelheit hatte ihr Netz um ihn herum gewoben. Bäume und Büsche wurden von ihr aufgesaugt, aber das machte dem Produzenten nichts.
    Allein die Dunkelheit war wichtig. Sie gab ihm die nötige Kraft.
    Da fühlte er sich wohl.
    Sie lockte ihn.
    Im Haus würde er keine Beute finden. Er musste raus. Warmes Blut, herrlich warmes Blut. Das war es, was er brauchte. Er freute sich darauf, es bald schlürfen zu können. Die Stunden der Nacht ausnutzen und trinken, lange trinken.
    Er verließ die Küche und schlurfte durch einen Flur. Er suchte die Tür, die nach draußen führte. Schon bald hatte er das Glück, in ihre Nähe zu gelangen. Er schleifte weiterhin mit seinen Schuhen über den Steinboden und ließ den Vorraum hinter sich.
    Vor der Tür blieb er stehen.
    Noch immer schwankte er leicht, aber daran störte er sich nicht.
    Schwer fiel seine Hand auf die Klinke und zog die Tür auf.
    Ein Mensch hätte die warme Nachtluft gespürt. Bei Taylor war das nicht mehr der Fall.
    Niemand hielt ihn auf, als er die dunkle Welt vor dem Haus betrat.
    Es war alles wie für ihn geschaffen. Nur eines fehlte. Ein Mensch, in dessen Adern seine Nahrung zirkulierte.
    Aber er würde ihn finden. Er war da wie ein Tier, das die Beute erschnupperte.
    Er nahm den Weg, der in den Garten führte. So brauchte er sich nicht in die Büsche zu schlagen und wie ein Dieb durch das Gelände zu schleichen.
    Nichts störte die Dunkelheit. Der Himmel lag hoch über ihm. Ein Meer von Sternen glotzte herab, und der volle Mond stand ebenfalls dort und schickte sein bleiches Licht in die Tiefe.
    Er ging mit schwankenden Bewegungen, ohne allerdings zu fallen.
    Aus seinem Mund drangen ungewöhnliche Laute. Es war kein Atmen, sondern ein hartes Keuchen, vermischt mit einem Röcheln.
    Auf der Hälfte der Strecke hielt Taylor an und drehte sich im Kreis. Er schüttelte dabei den Kopf. Er war wütend darüber, dass er noch keine Beute gefunden hatte. Allmählich wurde es Zeit, dass er sich labte. Ihm waren bereits die Zähne gewachsen, und immer wieder schaute er in die verschiedenen Richtungen, ohne dass er eine Beute entdeckte.
    Bis er das Licht sah.
    Nicht in der Nähe. Weiter vor ihm und am Ende des Grundstücks, wo der Weg endete.
    Plötzlich war alles anders. Er stand auf der Stelle, aber er wirkte wie auf dem Sprung. Er wollte sehen, was mit dem Licht geschah, das sich nicht bewegte. Es befand sich dicht über der Erde und bewegte sich nicht auf ihn zu.
    Aber dann verschwand es.
    Von einem Moment zum anderen war es in sich zusammengefallen. Jetzt gab es nur noch die Dunkelheit.
    Und es meldete sich bei dem Blutsauger der Instinkt, der ihn wie ein plötzlicher Stich
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