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1483 - Der Hollywood-Vampir

1483 - Der Hollywood-Vampir

Titel: 1483 - Der Hollywood-Vampir
Autoren: Jason Dark
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hatte sie so weit wie möglich geöffnet.
    Sie stieß ihre spitzen Eckzähne in die Haut.
    Taylor zuckte zusammen. Er riss seinen Mund ebenfalls auf. Dann setzte er sich für einen Moment steif hin, bevor sich Armando Diaz bewegte und ebenfalls zubiss.
    Schnell und routiniert!
    Der Schmerz an der rechten Halsseite war viel geringer. Aber was spielte das noch für eine Rolle? Das Bild, das die drei Personen boten, war völlig überzogen. Selbst in den damals gedrehten Vampirfilmen hatte es eine derartige Szene nicht gegeben.
    Zwei Vampire labten sich an einem Menschen.
    Besonders Kate Rome steckte voller Gier. Sie genoss es. Sie blieb am Hals des Mannes kleben. Ihre Zähne hatte sie so tief wie möglich in die Haut hineingeschlagen. Sie zog ihre Lippen um die Wunde herum zusammen, und so saugte und schluckte sie, um sich nicht einen Tropfen entgehen zu lassen.
    Sie rutschte ab, weil sie zu wild war, aber sofort saugte sie nach, um weiterhin an das Blut zu gelangen, denn von ihm konnte sie nicht genug bekommen, und sie begleitete ihre Tat mit einem satten und zufriedenen Stöhnen.
    Diaz trank auch.
    Nicht so wild wie seine Braut. Er zeigte mehr Routine. Bei ihm ging alles sehr langsam und auch genussvoll. Seine Wangen bewegten sich kaum, als er das Blut schlürfte, aber es war so wunderbar, den warmen Strom im Rachen genießen zu können.
    Robert F. Taylor sagte und tat nichts. Er hockte steif auf seinem Platz. Er ließ alles über sich ergehen. Er schaute in das diffuse Dämmerlicht des großen Zimmers und erlebte in seinem Innern die Veränderung. Er spürte, dass mit jedem Tropfen Blut etwas von seiner Kraft und auch seinem Wahrnehmungsvermögen den Körper verließ. Er war nicht mehr er selbst. Sein Blickfeld engte sich ein. Das Zimmer war für ihn kleiner geworden, während die beiden Vampire noch immer sein Blut saugten. Sie tranken und schlürften, als wären sie am Verdursten. Taylor fand nicht mehr die Kraft, sich dagegen zu stemmen.
    Eine andere Dunkelheit schwebte auf ihn zu.
    Er hatte nicht gesehen, woher sie kam. Sie war plötzlich da. Sie füllte fast das gesamte Zimmer aus und ballte sich immer mehr zusammen und schien ihn erdrücken zu wollen. Es war die neue Finsternis, die ihm sein Bewusstsein vorgaukelte. Nichts mehr war für ihn noch zu greifen.
    Es sackte zusammen.
    Aber Kate hatte noch nicht genug. Die alte Frau rutschte zwar durch die Bewegung etwas ab, griff aber sofort wieder nach, um sich auch an den allerletzten Tropfen laben zu können.
    Armando Diaz trank nicht mehr. Seine Lippen hatten sich vom Hals des Mannes gelöst. Ein verschmierter Blutfleck war dort zurückgeblieben. Es war für ihn einfach wunderbar, wieder die große Kraft in sich zu spüren, und er wusste, dass es Kate Rome ebenso ergehen würde.
    Sie gehörten zusammen.
    Kate war von nun an seine Braut. So wie vor langen Jahren, als sie noch so jung gewesen war. Seine Braut. Aber seine echte.
    Er lachte. Seine Augen glänzten, denn er hatte an die Zukunft gedacht. Von nun an würde er seine Herrschaft über Hollywood antreten und zum Schrecken der Filmmetropole werden.
    Er kicherte und stand mit einer geschmeidigen Bewegung auf, weil er demonstrieren wollte, welch eine Kraft in ihm steckte. Sie war einfach unglaublich. Genau diese Kraft erfüllte auch Kate Rome.
    In ihrem Körper kreiste das neue Blut, und sie fühlte sich ungewöhnlich gut.
    Diaz blieb vor ihr stehen und lächelte ihr ins Gesicht.
    Kate lächelte zurück.
    Zu sprechen brauchten sie nicht, weil sie beide wussten, dass ihnen von nun an die Welt gehören würde…
    ***
    Die Frauengestalt erschien plötzlich im Licht der Scheinwerfer und winkte mit beiden Armen.
    Zum Glück war Abe Douglas nicht so schnell gefahren. Er konnte rechtzeitig stoppen und sagte kurz zuvor mit flüsternder Stimme:
    »Das ist doch Carol Mancini!«
    »Genau.«
    »Da könnte was auf uns zukommen.«
    »Du sagst es.«
    Wir hatten das Gelände der Filmfirma bereits hinter uns gelassen.
    Der Widerschein der Lichter reichte nicht bis an unseren Wagen heran, auf den Card Mancini zutrat.
    Ich hatte das Fenster nach unten fahren lassen.
    »Das ist aber eine Überraschung.«
    Die Frau mit den schwarzen Kurzhaaren nickte. »Ja, kann sein. Ich – ähm – ich meine…«
    »Wollen Sie uns etwas sagen?«
    »Ja.«
    »Dann steigen Sie ein.«
    Es war zu erkennen, wie erleichtert sie sich fühlte.
    Darauf hatte Carol gewartet. Nach dem Zuschlagen der Tür hörten wir ihr Aufatmen. Sie saß hinter mir, und
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