Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1481 - Wenn alte Leichen lächeln ...

1481 - Wenn alte Leichen lächeln ...

Titel: 1481 - Wenn alte Leichen lächeln ...
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
die Hölle vorzubereiten, das ist das Größte überhaupt. Und es ist uns gelungen. Es wäre alles glatt gegangen und niemand hätte jemals erfahren, wo sich die Tote jetzt befindet, die nicht so tot ist, wie man es sich als Mensch vorstellt.«
    »Dann war ich dein Stolperstein.«
    »Genau.«
    »Und weiter?«
    »Ich hasse Stolpersteine, Glenda. Ich hasse sie wirklich, und ich werde nicht zulassen, dass du all das, was du bisher hier gehört und gesehen hast, weitergeben kannst. Schau dir Gale Hanson an. Sieh in ihr Gesicht. Sie ist gezeichnet. Da hat die Hölle schon ihre Spuren hinterlassen, aber sie lebt, denn du siehst das blaue Feuer in ihren Augen. Ich brauche nichts zu tun. Ich schaue einfach nur zu, wie sie dich tötet, denn auf dieser Treppe habe ich den besten Platz. Sie weiß sehr genau, wer ihre oder unsere Feinde sind, und sie wird es in meinem Sinne richten.«
    Glenda hatte in den letzten Minuten nur auf Gale Hanson geschaut, was sich nun änderte. Sie wollte sehen, wie gut sich ihre Schulfreundin auf das Finale vorbereitet hatte.
    Auf der Treppenstufe zeichneten sich ihre Umrisse ab. Die Lampe hielt sie in der linken Hand, aber auch die andere war nicht leer. Genau erkannte Glenda nicht, was sie da zwischen ihren Fingern hielt, aber es sah fast aus wie eine Pistole.
    Ellen schien Gedanken lesen zu können, denn sie hob die Waffe an.
    »Ja, ich gehe auf Nummer sicher, Glenda. Solltest du versuchen, mich überwinden zu wollen, werde ich schießen, und ich denke nicht, dass du kugelfest bist.«
    »Leider nicht.«
    »Dann werde ich jetzt zuschauen, wie Gale Hanson dir das Leben nimmt. Da sie keine besondere Waffe zur Verfügung hat, wird sie ihre Hände nehmen und dich erwürgen…«
    ***
    Es war für Glenda alles andere als ein Spaß, dies zu hören, und noch immer dachte sie darüber nach, wie schnell sich doch das Leben ändern konnte. Plötzlich war sie hineingeraten in den Strudel des Todes, und sie sah bisher keine Chance, ihm zu entgehen.
    Sie besaß keine Waffe mit geweihten Kugeln, die Gale Hanson hätten stoppen können, und sie ging davon aus, dass die Kräfte der Untoten die eines Menschen überstiegen, diese Erfahrungen hatte sie im Laufe der Zeit sammeln können. Sehr bald würden sich die kalten Totenhände um ihren Hals legen und erbarmungslos zudrücken.
    Es war still geworden innerhalb des alten Kellerraums. Die Kerze war ein gutes Stück nach unten gebrannt, doch sie gab auch weiterhin ihr Licht ab und malte einen schwachen gelbroten Kreis unter die Decke. Wenn ein Lufthauch sie erfasste, gerieten die Schatten in Bewegung. Dann huschten sie wie Geister durch das Verlies und zuckten auch über die unterste Stufe der Treppe, auf der Ellen Long immer noch stand, denn von dort aus hatte sie den besten Überblick.
    Und so schaute sie zu, wie sich Gale Hanson ihrer Schulfreundin näherte, und jeder Schritt, den sie zurücklegte, verstärkte das Lächeln auf ihren Lippen.
    Glenda konzentrierte sich auf die Gestalt. Gale Hanson ging nicht schnell, sie ließ sich Zeit. Ob bewusst oder unbewusst, das war Glenda nicht klar. Sie suchte nur nach einem Weg, dem Grauen zu entkommen, und sie sah, dass ihre Feindin in einer gewissen Vorfreude die Hände ballte und sie dann wieder öffnete.
    Sie wollte ihre Mörderklauen geschmeidig machen. Da reagierte sie wie ein normaler Mensch.
    »Ich will dir noch etwas sagen, Glenda. Du solltest dir immer bewusst sein, es hier nicht mit einer normalen Frau zu tun zu haben. In ihr brennt das Feuer der Hölle. Das macht sie so stark. Du kannst sie schlagen und dabei treffen, wo immer du willst, du wirst sie aber nicht besiegen können.«
    »Hör auf!«
    Ellen Long gab ihrer Vorfreude durch ein hartes Lachen Ausdruck. »Zitterst du jetzt schon, meine liebe Glenda? Das solltest du auch. Einfach nur zittern. Angst haben. Dich schon auf den Tod vorbereiten. Das ist es, was ich meine.«
    Glenda hörte nicht mehr hin. Sie wollte sich nicht ablenken lassen.
    Sie brauchte jetzt alle Konzentration, um ihr Leben zu retten, denn die Untote würde kämpfen wie ein Roboter, der keine Gefühle kannte und nicht zu besiegen war.
    Die Strecke zwischen den beiden so unterschiedlichen Personen war frei, und noch immer suchte Glenda nach einer Chance, dem Tod zu entkommen.
    Da gab es was!
    Ja, verdammt!
    Ihre Gedanken wirbelten. Sie sah plötzlich eine Lösung, die unwahrscheinlich für jemanden war, der sie nicht kannte. Und das würde bei Ellen und auch bei Gale so sein.
    Das Serum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher