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1469 - Impulse des Todes

Titel: 1469 - Impulse des Todes
Autoren: Unbekannt
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einem neuerlichen Kontaktversueh weilte. „Ich hoffe", sagte der Pararealist zu Urban Sipebo, „daß wenigstens Degruum einen Fortschritt erzielt, denn allmählich wird es Zeit, daß ..."
    In diesem Augenblick erfolgte die Explosion...
    Sie hörte sich hier wie ein lautes Grollen an, das von einem kurz darauf folgenden heftigen Luftzug untermalt wurde, aber Ambush erkannte sofort, daß ein weiteres Ereignis eingetreten war, das zu keiner Freude Anlaß gab
     
    3.
     
    Konfasion
     
    Rodigar war irritiert. Seit Minuten regte sich etwas in ihm, das er nicht genau beschreiben konnte. Exakt gesagt, ihm fehlten dafür jegliche Begriffe. Bisweilen ähnelte es einer Art Unruhe, dann wieder verspürte er den Drang, sich einfach treiben zu lassen und gar nichts zu unternehmen. Meistens aber war da das Verlangen zu Taten.
    Es gab für ihn keine Möglichkeit, etwas Sinnvolles zu unternehmen. Wie seine Gefährten war er ein Gefangener. Die Gegner hatten ihm das Modul aus dem Körper entfernt, das den schnellen Bewegungsrhythmus ermöglicht hatte. Er war weniger als die Hälfte wert.
    Anfangs hatte er geglaubt, in den Worten der Anoree Abwechslung zu finden, aber das war ein Trugschluß gewesen. Die ewigen Litaneien hatten ihn gelangweilt, und so war er zu den weiteren Treffen gar nicht erschienen. Aber auch dieser Rückzug aus dem Geschehen hatte keine Wirkung auf ihn gezeigt.
    Die unfaßbaren Gefühle hatten sich eher verstärkt. Sie verwirrten ihn mehr und mehr, so daß er sich fast automatisch von den anderen Gefährten abkapselte.
    An diesem Tag, an dem Degruum wieder einmal um ein Gespräch ersucht hatte, verkroch sich Rodigar in die hinterste Kammer des Wohntrakts. Er verriegelte die einzige Tür und hockte sich dann in eine Ecke des abgedunkelten Raumes. Er wollte ganz tief in sich hineinlauschen und ergründen, was da Unbegreifliches geschah. Irgendwo war eine dunkle Erinnerung an eine bestimmte Information, aber es gelang ihm in keiner Phase, an diese Information heranzukommen. Er durchforstete sein eigenes Ich, aber er stieß dabei immer wieder auf dunkle Bereiche, die sich jedem Prozeß des Erkennens verschlossen.
    Rodigar hockte über eine Stunde still in der Ecke und versuchte, sich selbst und seinen unnormalen Zustand zu verstehen. Was er ergründete, war wenig. Er vermeinte eine Warnung zu spüren, und plötzlich befiel ihn eine noch weniger erklärliche Angst.
    Es geschah etwas mit ihm, aber er verstand es nicht. Seine Konfusion wuchs von Sekunde zu Sekunde.
    Er entwickelte das Gefühl, daß er unaufhaltsam auf einen Abgrund zuschlitterte, der ihn verschlingen würde. Er wußte, daß diese Gedanken absurd waren, aber er konnte sie nicht unterdrücken.
    Jetzt beschloß er, den Versuch abzubrechen, denn er mußte die Sinnlosigkeit des Unterfangens einsehen. Er nahm die Hände aus dem Gesicht und erhob sich. Schwerfällig schritt er auf die Tür zu. Der Versuch war ein Fehlschlag gewesen, denn jetzt fühlte er sich noch schlechter als zuvor.
    In diesem Augenblick erfolgte die Explosion...
    In der Sekunde des Todes erwachte die verdeckte Erinnerung, und er erkannte die ganzen Zusammenhänge. Für irgendeine Reaktion oder eine Mitteilung war es aber viel zu spät.
    Es zerriß seinen Körper, und der entstandene Überdruck staute sich kurz in dem kleinen Raum. Er suchte ein Ventil und fand dieses zunächst an der schwächsten Stelle, in der Decke, wo durch den ersten Takt der Explosion schlagartig zwei Aggregate der Sicherung ausgefallen waren.
    Rodigar bekam nichts mehr davon mit, wie die Materie über ihm in die Höhe geschleudert wurde und donnernd ins Freie schoß, um dort weitere Verwüstungen anzurichten.
    Eine zweite Welle zerdrückte die einzige Tür und raste mit anfänglicher Überschallgeschwindigkeit durch den Wohntrakt der Cantaro hinaus in die unterirdische Stützpunktanlage der Gegner.
    Die Trümmer regneten in einem unbeschreiblichen Durcheinander von oben herab auf die vielen Fragmente, in die der biologischsyntronische Leib des Droiden gespalten worden war.
     
    *
     
    Der Pararealist und seine Begleiter standen fast eine Minute stumm da. Sie warteten auf Informationen über das Ereignis, das irgendwo im unterirdischen Stützpunkt stattgefunden hatte. Aber jegliche Meldung der zentralen Überwachungs- und Sicherungseinrichtungen unterblieb zunächst.
    Irgend etwas in dem vorzügliche organisierten System schien nicht zu funktionieren. Oder etwas ganz und gar Unvorhergesehenes war passiert. Die
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