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1469 - Der Köpfer holt sie alle!

1469 - Der Köpfer holt sie alle!

Titel: 1469 - Der Köpfer holt sie alle!
Autoren: Jason Dark
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die übrigen Menschen sahen jetzt, um wen es sich handelte, und sie alle spürten den Druck in sich, der so stark war, dass er ihnen die Stimme nahm.
    Eric Walcott war in seinem Element. Er konnte nicht anders, er musste einfach lachen. Er schrie dazwischen seine Worte, die sich grausam anhörten.
    »Ja, verdammt, ich bin es! Ich bin nicht tot! Ihr habt mich zwar begraben, aber ich bin zurück. Versteht ihr das? Ich bin wieder zurück. Man kann mich nicht töten. Der Teufel hat mich nicht gewollt. Er hat mir den Weg zurück gewiesen, damit ich in seinem Namen Rache übe. Und das werde ich tun!«
    Das Entsetzen lähmte die Menschen. Nicht aber beim Pfarrer, der so etwas nicht akzeptieren konnte. Seine Antwort bestand aus einem Schrei. Dann rief er: »Nein! Sie gehören nicht hierher! Wer immer Sie auch sind, verlassen Sie auf der Stelle die Kirche. Das hier ist heiliger Boden. Hier hat kein Teufel etwas zu suchen!«
    »Ach ja…«, höhnte Walcott. Er drehte sich langsam um. Ein relativ kleiner Mann mit schütterem Haar und einer Brille, deren große Gläser längst unmodern geworden waren. Trotzdem war er gefährlich, was er in den nächsten Sekunden auch bewies.
    Er ging einen Schritt auf den Pfarrer zu.
    Der ahnte die plötzliche Gefahr und wollte zurückweichen. Doch das schaffte er nicht mehr, denn Walcott war schneller. Er drückte nicht ab. Er rammte nur den Lauf der Waffe nach vorn und stieß die Mündung hart in den Bauch des Pfarrers.
    Der Geistliche röchelte auf. Die Luft wurde ihm knapp. Er presste die Hände auf die getroffene Stelle und beugte sich nach vorn, als wollte er sich an der Gestalt festhalten.
    Darauf hatte Walcott nur gewartet.
    Er schlug mit seiner MPi zu. Sie traf den Kopf des Pfarrers, auch den Hals und die Schultern. Der Geistliche brach zusammen, wurde aber von Walcott aufgefangen und rücklings auf den Altar geschleudert, wo er liegen blieb und vor Schmerzen leise wimmerte.
    Walcott achtete nicht darauf. Für ihn gab es wichtigere Dinge zu tun, denn jetzt hatte er freie Bahn. Er sah zahlreiche Menschen vor sich, denen er zeigen wollte, wer er war.
    Er stellte sich vor den Altar und nahm die Position des Pfarrers ein. Nur war er ein Günstling des Teufels, und so etwas genoss er bis ins letzte Detail.
    Angst hatte die Besucher stumm werden lassen. Sie saßen in starren Haltungen auf ihren Stühlen, aber sie sahen alle aus, als stünden sie kurz davor, aufzuspringen und davonzulaufen.
    Sie würden es nicht schaffen. Sie waren in ihrer eigenen Angst gefangen. Zudem wusste jeder, wer dieser Mensch war, der vor dem Altar stand, aber keiner konnte es fassen oder eine Erklärung dafür finden. Der Killer war tot und begraben. Wie war es dann möglich, dass er hier stand und mit ihnen sprach?
    Für sie war es müßig, über das Problem nachzudenken und sich den Kopf zu zerbrechen. Es gab eine andere Seite, und die hatte brutal zugeschlagen.
    Eric Walcott genoss seinen Auftritt. Er spürte die Angst der anderen, und genau das war seine Macht. Er hielt sie in den Händen, und er konnte mit ihnen machen, was er wollte. Genau das würde er auch durchziehen, deshalb war er hier.
    »Keiner geht!« flüsterte er. »Nicht einer verlässt diesen Bau. Ich bin jetzt derjenige, der hier befiehlt, und wenn einer diesen Bau verlässt, dann mit den Füßen voran. In meiner Waffe sind genügend Kugeln für euch alle. Einmal schon wurde mein Amoklauf unterbrochen. Ein zweites Mal wird es mir nicht passieren.«
    »Aber du bist tot!« rief jemand aus dem Hintergrund. »Man hat dich begraben. Du kannst nicht mehr am Leben sein.«
    »Bin ich ein Geist?« höhnte er. »Bin ich ein Geist? Hat ein Geist den Pfaffen niedergeschlagen?«
    »Nein, das nicht. Aber ich…«
    »Du wirst es merken, ob ich ein Geist bin. Vorerst aber habe ich etwas anderes zu tun.« Er ließ seinen Worten eine Pause folgen, um die Spannung zu erhöhen. Dann wandte er sich an die beiden Menschen, die auf den Stühlen in der ersten Reihe saßen.
    »Ihr kennt mich noch?«
    Greta und Jeb Abel wussten, dass nur sie gemeint sein konnten. Es war ihnen im Augenblick nicht möglich, etwas zu sagen. Auch sie standen unter Schock. Um sich gegenseitig Halt zu geben, hielten sie sich an den Händen fest.
    »He, was ist? Habt ihr nicht gehört? Ich will wissen, ob ihr mich noch kennt!«
    »Ich werde etwas sagen!« flüsterte Jeb Abel.
    »Nicht flüstern!« schrie Walcott. »Alle sollen es hören, verdammt noch mal. Sie wollen doch bestimmt mit den armen
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