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1465 - Schach dem Klon

Titel: 1465 - Schach dem Klon
Autoren: Unbekannt
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auch nichts gegen das unerlaubte Eindringen der vier Galaktiker einzuwenden gehabt, sonst hatten sie wahrscheinlich nicht durch die kleine Mannschleuse im Bugsektor einsteigen können.
    Iliam Tamsun hatte den Weg des Erkundungskommandos verfolgen können. In den weiten Gängen, Hallen und Geräteräumen des Großraumschiffes hatte jene gespenstische Stille geherrscht, die man schon bei anderen Besuchen registriert hatte.
    Und nun standen Cisoph Tonk und Gann kel Pokred unterhalb der großen Kommandoempore, von der aus der Gigant beherrscht werden konnte.
    Ferren a Pitt hielt sich im Hintergrund der Hauptzentrale auf. Der Ära war mit seinen Aufnahmen beschäftigt.
    Harold Nyman hatte endgültig die Kontrolle über sich verloren. Er irrte zwischen den geschwungenen Kommandopulten hin und her und stieß ständig unzusammenhängende Wortgruppen aus. „Milchstraße - sofort - Daten - vereinbarter Treffpunkt - Eile", waren die Begriffe, die Mos Hastes auffangen konnte.
    Nyman war eindeutig verwirrt und derart geistesabwesend, daß Tonk die Katastrophe schon kommen sah.
    Nymans Schaltungen waren willkürlich. Unglaublich dagegen war die Tatsache, daß die Hamiller-Tube mit anscheinend grenzenloser Geduld die vielen Falschbefehle sofort korrigierte oder aufhob. „Der jagt uns noch ins Nirwana!" befürchtete Cisoph Tonk lautstark.
    Gann kel Pokred entsicherte seinen Kombistrahler und richtete ihn auf Nyman. „Schluß jetzt, du Wedschedsch!" rief er aufbrausend. „Aufhören mit dem Wahnsinn! Wenn du nicht sofort zu mir kommst, werde ich dich ..."
    Das Fauchen eines Paralysestrahlers wurde vernehmbar. Iliam glaubte, Pokred hätte vorschnell den Abzug berührt, doch das war ein Irrtum.
    Ehe sie die Sachlage erfaßte, sanken die vier Galaktiker des Untersuchungskommandos zu Boden und blieben reglos liegen. Die Schutzschirme ihrer SERUNS waren nicht eingeschaltet gewesen.
    Sofort darauf erlosch die Bildübertragung. Der Ton riß ebenfalls ab. Es wurde dunkel auf den Bildflächen der LIBRA.
    So hilflos wie jetzt hatte sich die Terranerin noch nie gefühlt.
    Canoot Vilbras löste überflüssigerweise den Gefechtsalarm aus. Es dauerte lange, bis Iliam mit Hilfe des Rechnerverbunds das entstehende Durcheinander neutralisiert hatte.
    Die Meinungen der Galaktiker prallten aufeinander. Iliams Versuche, die Hamiller-Tube anzurufen, schlugen fehl. Sie antwortete nicht.
    Etwa drei Stunden später, es war gegen 06:20 Uhr, am 21. Januar 1146 NGZ, stellte die Syntronik fest, daß die Maschinen der BASIS zum Leben erwachten. Ein Aggregat nach dem anderen sprang an. Die Energieemissionen häuften sich, bis feststand, daß der Koloß Fahrt aufnehmen sollte. Er war noch immer etwa achtzig Kilometer von der LIBRA entfernt.
    Etwa zu dieser Zeit kam eine neue Ortung herein. Vier organische Körper wurden aus einem Mannschott in Höhe der Kommando-Aufbauten, der sogenannten Zentralschürze, ausgestoßen. „Syntron-Ortung, Auswertung", dröhnte die Kunststimme des Rechnernetzwerks auf. „Die vier Mitglieder des Kommandos leben. Druckhelme sind geschlossen, Erhaltungssysteme der SERUNS laufen. Körper sind durch Sicherheitsleinen miteinander verbunden. Treiben in Leerraum. Frage - soll Bergung veranlaßt werden?"
    „Selbstverständlich!" schrie Iliam mit sich überschlagender Stimme. „Achtung, Beiboothangar, seid ihr klar?"
    „Längst klar", bestätigte ein Ferrone. Sein Gesicht wurde auf einem Monitor sichtbar. „Wozu sind wir wohl hier in Wartestellung?"
    „Starten, schnell! Syntronik, Orterergebnisse auf Beiboot-Rechner schalten, oder wir finden die Männer nie."
    Das kleine Boot, eigentlich dafür vorgesehen, die Galaktiker und Harold Nyman abzuholen, wurde aus der längst entlüfteten Schleuse katapultiert.
    Es verschwand in der Finsternis des interkosmischen Raumes. Irgendwo dort draußen trieben vier hilflose Galaktiker in die Unendlichkeit hinein.
    Am Triebwerkstrichter der vierzehn Kilometer langen BASIS entstanden erste Leuchterscheinungen.
    Die LIBRA-Syntronik berichtete kühl und nüchtern über jeden Schaltvorgang.
    Die erforderlichen Energien wurden den Gravitraf-Speichern entnommen, bedarfsgerecht transformiert und den Metagravprojektoren zugeführt.
    Weit vor dem Zentralsegment begann der Raum zu flimmern. Das Schwerkraftzentrum entstand. Seine Sogwirkung setzte die gigantische Masse der BASIS in Bewegung.
    Die Beobachtungsergebnisse waren eindeutig. Wer immer dort drüben schaltete, verstand sein Fach.
    Nach allen
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