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1463 - Geburt eines Cantaro

Titel: 1463 - Geburt eines Cantaro
Autoren: Unbekannt
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sind."
    Die Haltung des Cantaro blieb ablehnend. „Euch habe ich nicht gerufen", sagte er kalt. Er taxierte Rhodan nach dessen Geschmack ein wenig zu feindselig. „Du bist ein Rebell, ein Terraner. Ein Feind der Milchstraße. Mein Leben ist der Vernichtung von Leuten deines Schlages gewidmet. Nur für den Kampf gegen Opportunisten wie dich wurde ich geboren."
    „Es ist wohl nicht der Augenblick, mit dir darüber zu diskutieren", sagte Rhodan. Als er über des Cantaro Schultern die drei Anoree aus den subplanetaren Anlagen auftauchen sah, fügte er hinzu: „Aber vielleicht änderst du deine Meinung, wenn du erst die Anoree kennengelernt hast."
    Dem Cantaro war es nicht entgangen, daß Rhodan an ihm vorbeiblickte. Er drehte sich langsam um die eigene Achse, um seinen Blicken zu folgen.
    Noch bevor er die Drehung um 180 Grad vollendete, hatte er die drei Humanoiden, die von so grundverschiedener Statur wie die Cantaro waren, erblickt. Er erstarrte mitten in der Bewegung, sah Gavval, Degruum und Shyrbaat nur an.
    Sie kamen gemessenen Schrittes näher, sahen den Cantaro freundlich, wohlwollend an.
    Plötzlich begann Yttalar zu zittern. Und mit jedem Schritt den die drei Anoree näher kamen, verstärkte sich das Zittern seines Körpers.
    Gavval blieb stehen und hob die Hand, um auch ihren Artgenossen Einhalt zu gebieten. Mittlerweile wurde der Körper des Cantaro wie von Krämpfen geschüttelt. „Was hat das zu bedeuten?" fragte Harold Nyman aus dem Hintergrund besorgt. „Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, er erkennt uns", sagte Gavval und betrachtete den Cantaro forschend. „Das ist nicht die reine Wiedersehensfreude", stellte Gucky fest. „Vielleicht wäre es klüger, die Begegnung abzubrechen. „ Der Cantaro ging wie in Zeitlupe in die Knie. Dabei schlugen seine Beine in konvulsivischen Bewegungen gegeneinander. Die zitternden Arme hatte er steif, verkrampft zu Boden gestreckt. Sein Gesicht war wächsern, alles Blut schien daraus gewichen zu sein, die Augen hatte er so verdreht, daß die Pupillen verschwunden waren und nur noch die grünliche Iris zu sehen war. „Bring ihn zurück, Gucky!" befahl Perry Rhodan. „Was auch mit ihm passiert, es bringt ihn um."
    Degruum hob die Hand. „Nein, bitte nicht", rief er. „Es tut ihm weh, aber es ist nichts Schlimmes. Es ist nur die Urerinnerung an seine Abstammung, die in ihm hervorbricht. Das Rassenbewußtsein triumphiert über alle künstlich herbeigeführten Restriktionen. Laßt Yttalar diese Urerinnerung ausleben. Es tut weh wie alles Elementare, aber es ist wichtig für seine Erneuerung."
    Rhodan zweifelte daran, ob Degruum mit der Beurteilung von Yttalars Zustand recht hatte. Der Cantaro war in sich zusammengesunken, kauerte gekrümmt auf dem Boden, aber das Gesicht mit den blinden Augen hatte er immer noch in Richtung der Anoree emporgewandt. „Kannst du seine Gedanken lesen, Gucky?" erkundigte sich Rhodan. „Sage mir, was er denkt."
    Der Mausbiber konzentrierte sich dann schüttelte er bedauernd den Kopf. „Yttalar denkt überhaupt nicht mehr", sagte er. „Im ersten Moment, beim Anblick Gavvals und ihrer Gefährten, da sind seine Gedanken in Aufruhr geraten. Aber jetzt hat offenbar seine syntronische Ratio das Kommando übernommen."
    „Natürlich ist es so", bestätigte Degruum. „Es kann gar nicht anders sein. Als seine syntronischen Gehirnprozessoren registrierten, daß er uns als Vertreter seines Stammvolkes erkannte, schalteten sie sich dazwischen und übernahmen das Kommando über seinen Körper. Laßt ihn das durchleben und uns dann mit ihm sprechen."
    Degruum kniete vor Yttalar nieder und blickte ihm in die blicklosen Augen. „Du hast uns Anoree als dein Stammvolk erkannt, nicht wahr, Yttalar?" sagte er mitfühlend. „Du weißt jetzt, wohin du gehörst und. daß man gewaltsam versucht, euch Cantaro die Individualität zu nehmen, das Ureigenste eurer Persönlichkeit zu unterdrücken, abzutöten."
    Der Cantaro gab blubbernde Laute von sich, dabei trat ihm gelblicher Speichel aus dem Mund. Er bot einen bemitleidenswerten Anblick. Gucky blickte Rhodan fast flehend an und schüttelte den Kopf. „Er wird noch durch Degruums aufopfernde Fürsorglichkeit sterben", sagte der Mausbiber. „Er ist kein denkendes Wesen, nicht einmal Droide mehr, sondern nur noch Roboter. Irgendeines der Module, die ihn steuern, wird es auch scharfen, ihn umzubringen."
    „Schluß damit!" beschieß Rhodan endgültig. „Gucky wird Yttalar auf der Stelle
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