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146 - Der Dämon aus dem Knochensee

146 - Der Dämon aus dem Knochensee

Titel: 146 - Der Dämon aus dem Knochensee
Autoren: A.F.Morland
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diese Rolle hineingesteigert, und vielleicht bilden Sie sich sogar wirklich ein bißchen etwas von dem ein, was Sie mir erzählt haben, aber ich finde, mit diesem Akt der Selbstverstümmelung sind Sie entschieden zu weit gegangen.«
    Winston Bostwick stand auf und wollte wissen, wo sich der Erste-Hilfe-Kasten befand.
    »Sieh auf meine Hand!« verlangte Fay Cannon. »Ich lasse die Wunde heilen.«
    »Fay, wenn Sie jetzt nicht sofort…«
    »Sieh auf meine Hand!« sagte Fay schneidend, und er gehorchte unwillkürlich.
    Die Schnittwunden hörten auf zu bluten, klafften nur noch kurze Zeit auf, schlossen sich mehr und mehr. Bald waren auf Fay Cannons Handfläche nur noch schwarze Striche zu sehen, doch auch sie lösten sich einige Lidschläge später auf.
    Bostwick trat einen Schritt näher. »Erwarten Sie, daß ich applaudiere?«
    »Wann wirst du endlich begreifen, daß es keine Tricks gibt? Ich wollte dich nicht einlassen, aber du bist hartnäckig geblieben. Was nun geschieht, hast du dir selbst zuzuschreiben. Deine Neugier wurde dir zuni Verhängnis, Winston Bostwick. Dich wird das gleiche Schicksal ereilen wie Adam Seagrove!«
    »Adam Seagrove?« Der Reporter wußte, in welchem Zustand der Geschäftsmann aus der Themse gezogen wurde.
    »Er wollte meine Creepy Show gestern nacht noch einmal sehen«, sagte Fay Cannon. »Über dem Nachtklub gibt es ein Apartment. Dort durfte er aus nächster Nähe Zusehen, wie ich mich verwandelte. Als ihm klarwurde, daß es bei meiner Show keinen Trick gibt, versuchte er zu fliehen, doch ich ließ ihn nicht entkommen.«
    »Sie wollen diesen Mann umgebracht haben?«
    »Alle wollen hinter mein Geheimnis kommen«, sagte Fay Cannon. »Du hast die Wahrheit gehört, nun darfst du sie auch sehen.« Sie erhob sich. »Du bist verloren, Winston Bostwick. Ich werde dich fressen.«
    Sie riß ihr Kleid auf, und ihre nackten Brüste sprangen ihm förmlich entgegen. Bostwick war viel zu sehr Playboy, um auf etwas anderes zu achten.
    Ihm fiel nicht auf, daß ihre Fingernägel länger wurden, daß ihre Hände zu erdbraunen Klumpen wurden. Sie zerfetzte ihr Kleid mit einer solchen Wildheit, daß der Reporter völlig perplex war.
    Dann krümmte sich ihr Körper, die Form ihres Kopfes veränderte sich, der Mund wurde zu einem großen, länglichen, mit kräftigen Zähnen gespickten Maul, struppiges Haar stand hoch, und über dem Mädchen wölbte sich ein dunkler Echsenrücken, der in einen langen Schwanz auslief.
    Kein Zweifel, was da vor Winston Bostwicks Augen ablief, war kein Trick, war keine Show. Das war grauenvollste, gefährlichste Realität.
    Große, leuchtende Augen starrten den Reporter an. Noch war der Echsenkörper stellenweise transparent, aber er nahm das Mädchen mehr und mehr in sich auf, bis davon nichts mehr zu sehen war.
    Fay Cannon war verschwunden.
    Winston Bostwick stand vor einer grauenerregenden Bestie, die nach seinem Leben gierte.
    ***
    Raketenhaft schoß Luddo aus dem Wasser, ein grünes, riesiges, abstoßendes Ungeheuer mit langer Schnauze, kahlem Schädel, weißen Augen und spitzen Ohren. Neben der schnabelartigen Nase bogen sich zwei spitze weiße Stoßzähne nach vorn. Schlinggewächse hingen an seinem muskelbepackten Körper. Er spreizte die Arme ab und streckte der rothaarigen Hexe seine tödlichen Krallen entgegen.
    Riga richtete sich auf und blickte ihm furchtlos in die Augen. Sie wußte, daß sie ihr Leben verlor, wenn sie Angst erkennen ließ. Sie präsentierte dem Dämon ihren herrlichen Körper.
    Herausfordernd bog sie sich ihm entgegen. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und stieß ein donnerndes Gebrüll aus.
    Riga erschrak nun doch.
    Was, wenn der Dämon ihr Angebot nicht annahm?
    Dann würde er sie töten!
    Es würde nicht lange dauern, bis auch ihr Skelett im See schwamm. Es gab für sie kein Zurück mehr. Was auf sie zukam, mußte sie akzeptieren. Sie hatte Luddo herausgefordert. Wenn er an ihr nicht interessiert war, blieb Cebar unbehelligt - und sie mußte sterben.
    Der Dämon watete durch das Wasser, kam auf sie zu, wuchs wie ein Berg aus Muskeln und Krallen vor ihr hoch, ein Gigant, dem sie mit ihren Hexenkräften nichts hätte anhaben können.
    »Luddo!« sagte sie mit bebender Stimme.
    Er bewegte die spitzen Ohren, drehte sie nach vorn.
    »Luddo, ich will dir gehören…«
    Etwas passierte mit seinen weißen Augen. Die Hexe glaubte erkennen zu können, daß die Feindseligkeit des Dämons abebbte.
    Er will mich! dachte Riga aufgewühlt. Er ist mit
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