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1453 - Die ruhelosen Engel

1453 - Die ruhelosen Engel

Titel: 1453 - Die ruhelosen Engel
Autoren: Jason Dark
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den wollten sie wohl schocken. Mich haben sie ja auch kalt erwischt.«
    Wir drehten uns zwar nicht völlig im Kreis, doch viel gebracht hatte unsere Unterhaltung mit Braddock nicht.
    Aber da war ja noch Johnny Conolly, und genau nach ihm fragte ich den Hausmeister.
    Er lachte leise vor seiner Antwort. »Johnny Conolly, sagen Sie, Mr Sinclair? Ja, den kenne ich. Ein netter Bursche. Sein Vater ist Journalist, wenn ich richtig informiert bin.«
    »So ist es.«
    »Kennen Sie Johnny?«
    »Ich bin sein Taufpate.«
    Braddock musste schlucken, denn damit hatte er nicht gerechnet.
    »Dann weiß er auch Bescheid und hat Sie geholt?«
    »Ganz so ist es nicht, aber Johnny ist informiert. Er wird seine Augen offen halten. Es ist sogar möglich, das er mehr weiß als wir, weil er die ruhelosen Engel möglicherweise gesehen hat und uns nun Tipps geben kann.«
    »Dann wollen Sie mit ihm sprechen?«
    »Ich denke schon. Er befindet sich zwar in der Vorlesung, aber das sollte kein Hindernis sein.«
    »Das denke ich auch.«
    In meiner Tasche meldete sich mein Handy. Ich fischte es hervor und kam nicht dazu, mich zu melden, weil der Anrufer schneller war.
    »Johnny ist verschwunden!«, sagte Bill.
    »Woher weiß du das?«
    »Er meldet sich nicht. Ich habe es über sein Handy probiert. Es ist tot, ausgeschaltet, wie auch immer. Verdammt noch mal, ich mache mir große Sorgen.«
    »Und wo steckst du jetzt?«
    »Kurz vor der Uni. Ich muss ihn suchen.« Bill stieß eine Verwünschung aus. »Dabei habe ich ihm genau erklärt, wie er sich verhalten soll, verdammt. Nicht auffallen, alles locker angehen, sich so benehmen wie immer. Jetzt haben wir den Salat.«
    »Es kann auch andere Gründe haben, dass er sich nicht meldet.«
    »Das glaube ich nicht. Wo steckt ihr?«
    »In der Nähe des Verwaltungsgebäudes in der Hausmeisterwohnung.«
    »Okay, ich kenne das Gelände ja noch von früher. Ich bin gleich bei euch. Dann begeben wir uns gemeinsam auf die Suche.«
    »Gut, wir warten.«
    Suko wusste wohl, wer da angerufen hatte, nicht aber Freddy Braddock.
    »War die Nachricht positiv, Mr Sinclair?«
    »Nicht unbedingt. Das war Bill Conolly, Johnnys Vater. Er vermisst seinen Sohn.«
    »Wie?«
    »Ganz einfach. Johnny ist über sein Handy nicht zu erreichen.«
    Braddock sagte nichts mehr. Er starrte ins Leere, hob die Schultern und raffte sich zu einer Antwort auf.
    »Ich weiß auch nicht mehr, was man noch tun kann. Ich begreife das alles nicht. Kann man hier noch mit Logik weiter kommen?«
    »Nicht mit der normalen«, gab ich zu. »Man muss schon eine besondere Denke mitbringen.«
    »Und die habe ich nicht«, murmelte der Hausmeister.
    »Und die verlangt auch keiner von Ihnen.«
    »Ja, da bin ich auch froh.«
    Nach meiner Antwort hörten wir die Türklingel. Es war Bill Conolly, den ich einließ. Sein Gesicht zeigte den Ausdruck einer echten Besorgnis. Kaum im Haus, sprach er davon, dass er Johnny auch durch weitere Anrufe nicht erreicht hatte.
    Ich sagte: »Johnny ist zwar verschwunden, aber ich denke schon, dass wir eine Möglichkeit finden, um ihn aufzuspüren.«
    »Ach! Wie willst du das denn schaffen?«
    »Lass dich überraschen…«
    ***
    Lizzy Lester hatte Jonnys Hand genommen, und beide gingen wie ein Paar durch den Flur. Längst nicht alle Studenten hatten zu diesem Zeitpunkt Vorlesungen. So gab es genügend, die frei hatten.
    Dass es zwischen Johnny und ihnen zu Begegnungen kam, konnte gar nicht ausbleiben.
    Ein guter Bekannter, der soeben eine Toilette verlassen hatte, blieb abrupt stehen.
    »He, wer ist das denn?«
    »Lass uns weiter gehen!«, zischte Lizzy.
    »Gut.«
    Ohne Antwort wollte Johnny an dem Kommilitonen vorbei. Der aber hatte andere Pläne. Er bewegte sich schnell und verbaute ihnen den Weg. »Nein, jetzt mal raus mit der Sprache, wer ist denn die Kleine? Gehört sie zu uns?«
    »Eine Bekannte.«
    »Von hier?«
    Johnny wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Sein Kopf war zu. Er wollte denken und handeln, doch er schaffte es nicht. Irgendwie hatte er das Gefühl, als wären seine Gedanken eingefroren. Deshalb musste er Lizzy die Initiative überlassen.
    Und die nahm sie wahr!
    Sie ließ Johnny los. Sie schaute den anderen an, der zum ersten Mal richtig in ihre Augen schaute und plötzlich die roten Pupillen entdeckte.
    »He, was ist denn mit dir los?« Er schüttelte den Kopf. »Wie siehst du denn aus?«
    Lizzy gab ihm die Antwort auf ihre Weise. Bevor sich der Student versah, wurde er angehoben. Sie trug ihn einfach weg und
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