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1450 - Insel der Vampire

1450 - Insel der Vampire

Titel: 1450 - Insel der Vampire
Autoren: Jason Dark
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Großartig etwas zu sagen brauchte er nicht mehr. Die Türklingel ertönte, und wir wussten Bescheid.
    »Man holt mich ab.«
    Ich sprach über die Gegensprechanlage mit einem Mann, dessen Stimme klang, als stünde er auf dem Exerzierplatz.
    »Wir sind da, um Holm abzuholen.«
    »Okay, ich öffne.«
    Es würde noch dauern, weil auch der Lift seine Zeit brauchte.
    Jeff Holm stand auf. Er schwankte leicht, und Suko sorgte dafür, dass er eine Stütze erhielt.
    Er grinste mich an. »Nichts für ungut, Mr Sinclair. Sie haben einen tollen Job, aber ich möchte mit Ihnen trotzdem nicht tauschen. Wenn eben möglich, vernichten Sie dieses Weib.«
    »Ich werde es versuchen.«
    Suko öffnete die Tür, weil die Männer inzwischen ihr Ziel erreicht hatten.
    Ich sah sie, als sie den Wohnraum betraten. Die typischen Geheimdiensthelfer. Kantige Kerle, in deren Gesichtern sich nichts bewegte.
    Auch nicht, als sie Holm aufforderten, mit ihnen zu kommen. Sie hatten ihn sich genau angesehen, gaben aber keine Bemerkung über die Verletzung an seinem Hals ab.
    Grußlos zogen sie ab.
    »Und jetzt?«, fragte Suko, als wir wieder unter uns waren.
    »Brauchen wir Ideen.«
    »Sehr schön. Hast du eine?«
    »Ja«, sagte ich und deutete auf das Telefon. »Ich werde erst mal unseren Chef anrufen, denn ich will nicht, dass über unseren Köpfen etwas passiert, worüber wir nicht informiert sind.«
    ***
    Sir James Powell war für uns überall und zu jeder Zeit zu erreichen.
    Das traf auch jetzt zu. Er hatte sein Büro noch nicht verlassen, und als er von mir einige Stichworte hörte, reagierte er sofort und bat uns, zu ihm zu kommen.
    Suko machte sich bereits auf den Weg, aber nur, um seiner Lebensgefährtin Shao Bescheid zu geben.
    Ich zog mir inzwischen die Lederjacke über. Im Hausflur trafen wir wieder zusammen. Und im Fahrstuhl nahm Suko das Gespräch erneut auf.
    »Eine Insel, die von einer Vampirin beherrscht wird. Das ist ideal, denke ich.«
    »Für wen?«
    »Zum Beispiel für unseren Freund Mallmann.«
    Ich lächelte. »Da kannst du Recht haben. Allerdings wird Mallmann genug mit seiner Vampirwelt zu tun haben. Die ist für ihn sicherer als ein Zufluchtsort im Mittelmeer.«
    »Stimmt auch wieder.« Suko öffnete die Lifttür und fragte: »Ob unsere Freundin Justine etwas von dieser Rosanna weiß?«
    »Keine Ahnung.«
    »Dann willst du sie aus dem Spiel lassen?«
    »So ist es.«
    Wir nahmen den Rover, und diesmal wurden wir in der Tiefgarage von keinem Menschen begrüßt. Wir stiegen in den Wagen und machten uns auf die Fahrt zum Yard.
    Glenda Perkins befand sich nicht mehr im Büro, was wir mit einem kurzen Blick feststellten.
    Aber Sir James wartete auf uns. Er saß diesmal nicht hinter seinem Schreibtisch, sondern stand vor dem Fenster, durch das er auf das abendliche London hinabschaute.
    Nach unserem Gruß drehte er sich langsam um, und schon beim ersten Blick in sein Gesicht stellten wir fest, dass in der Zwischenzeit etwas passiert sein musste.
    »Setzt euch erst mal.«
    Das taten wir gern. Auch Sir James nahm uns gegenüber Platz. Er hob einen Kugelschreiber an und drehte ihn zwischen seinen Fingern. Dabei warf seine Stirn ein Faltenmuster.
    »Der Funk hat mal wieder toll funktioniert«, erklärte er. »Ich habe bereits einen Anruf erhalten.«
    »Von wem?«, fragte ich.
    »Von einem, der im Innenministerium sitzt und sich als Koordinator ausgegeben hat.«
    »Das sagt alles und nichts.«
    »Eben, John. Wie bei einem Geheimdienst so üblich. Der Mann war nicht eben begeistert über das, was da mit ihrem Mitarbeiter gelaufen ist. Er hat mir natürlich nicht alles gesagt. Ich konnte nur zwischen den Zeilen hören und erfuhr, dass die beiden Agenten in einer streng geheimen Operation unterwegs waren.«
    »Ja, Sir«, sagte ich, »eben auf dieser Insel im Mittelmeer, die zudem in einem Niemandsland liegt.«
    »Aber strategisch wichtig ist.«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Doch. Ich habe quasi unter der Hand erfahren, dass man von dort aus abhören und beobachten kann. Funksprüche, die es ja immer noch gibt. Auch Flottenbewegungen, und man darf vor allen Dingen nicht die Nähe zu den Brennpunkten vergessen.«
    »Das wussten unsere Leute also«, sagte Suko.
    »Genau.«
    Suko verzog den Mund zu einem Lächeln, bevor er fragte: »Und warum wussten wir das nur und nicht die andere Seite? Haben Sie sich diese Frage schon mal gestellt?«
    »Das habe ich, und sogar sehr konkret. Man gab mir auch eine Erklärung. Diese Insel hat unter der
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