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1444 - Legende und Wahrheit

Titel: 1444 - Legende und Wahrheit
Autoren: Unbekannt
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zu etablieren. Die Reise der YALCANDU würde, soweit sie darauf Einfluß zu nehmen vermochten, von kurzer Dauer sein. Draußen, am Rand der Galaxis Neyscuur, warteten die PERSEUS und die CASSIOPEIA auf die Rückkehr der Einsatzgruppe Tifflor. Auch die BARBAROSSA war hoffentlich inzwischen wieder eingetroffen. Der kleine Verband war am 11. März 1144 von Phönix aufgebrochen, um über das Schwarze Loch Siragusa einen Weg ins Innere der Milchstraße zu finden.
    Mittlerweile schrieb man Ende April. Es war höchste Zeit, daß die drei Schiffe in die Lokale Gruppe zurückkehrten.
    Wenig später traf, wie versprochen, das Gepäck ein. Sie machten sich mit der in einem Nebenraum installierten Küchenautomatik vertraut - was nicht sonderlich schwierig war; denn der Pikocomputer, der das Gerät steuerte, hatte Übung im Umgang mit Unerfahrenen und erteilte bereitwillig Anweisungen - und fertigte einen Imbiß an, den sie mit Appetit zu sich nahmen.
    In jedem der drei großen Räume waren mehrere Bildgeräte angebracht. Die Projektionsflächen saßen in den Wänden und simulierten Fenster, durch die der Blick hinaus ins All ging. Die Sonne Gamquam hatte ihren Standort in der Zentrumszone der großen Sterneninsel NGC 7331. Die Fülle der Sterne, die von der Bildfläche strahlte, war überwältigend.
    Die Sternbevölkerung des galaktischen Zentrums bestand in der Hauptsache aus jungen, heißen Vertretern der Spektralklassen O, Bund A. Gamquam bildete eine Ausnahme. Ihr Alter maß nach Milliarden von Jahren. Sie war ein Riese vom Beteigeuze-Typ und hatte nicht mehr lange zu leben. In fünf oder sechs Millionen Jahren würde ihr der Brennstoff ausgehen, und dann begann der terminale Kollaps, der letzten Endes aus der roten Riesensonne ein Schwarzes Loch machen würde.
    Julian Tifflor hatte den letzten Bissen noch auf der Zunge, als Degruum sich über Interkom meldete. Er zeigte sich dabei nicht. Das Bild auf den großen Videoflächen blieb unverändert. Der Translator übersetzte die Worte des Anoree: „Ich hoffe, meine Freunde, ihr fühlt euch an Bord unseres Schiffes wohl. Wenn ihr Wünsche habt, wendet euch an die Roboter, die eure Diener sind. Die yalcandui wird in wenigen Augenblicken Fahrt aufnehmen. Unser erstes Ziel ist, wie ich schon sagte, das Schwarze Loch Cintexx. Der Flug dorthin dauert nicht lange. Unterhalb des Ereignishorizonts machen wir halt. Ihr werdet Gelegenheit haben, die Kontrollstation zu inspizieren."
    Julian Tifflor hatte nur mit halbem Ohr zugehört. Er war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Daß die YALCANDU sich auf den Weg machte, merkte er daran, daß auf dem Bild, das er vor sich hatte, der Planet Mareesh sich in Bewegung setzte.
    Mareesh - vierte Station eines an Frustration gesättigten Unternehmens! Der ursprüngliche Plan, durch das Siragusa Black Hole ins Innere der Milchstraße einzudringen, hatte sich nicht verwirklichen lassen. Siragusa-Station hatte weder auf den Transitions- noch auf den Transfer-Impuls reagiert, sondern die drei Schiffe auf eine in gänzlich andere Richtung verlaufende Sternenstraße abgestrahlt. Nach kürzester Zeit waren die BARBAROSSA, die CASSIOPEIA und die PERSEUS unter dem Ereignishorizont eines fremden Schwarzen Loches aufgetaucht und hatten dort erste Verbindung mit einem Vertreter des Volkes der Aiscrou aufgenommen. Die Aiscrou waren Betreuer der Schwarzen Sternentore. Sie verstanden es, die von ihnen betreuten Tore auf die eine oder andere Sternenstraße auszurichten; deswegen hatte man sie „Weichensteller" genannt. Den Aiscrou war völlig unverständlich, wie Tifflors drei Raumschiffe im Sternentor Moischou hatten auftauchen können. Denn Moischou war sverdaysta, ein Tor, das nicht mehr funktionierte, weil es an keine Sternenstraße angeschlossen war. Auf der Kolonialwelt Muurdau-Caup war an die Aiscrou aus zunächst unbekannter Quelle die Aufforderung ergangen, die Fremden zur Welt Kaalix im Maurooda-System zu bringen. Dort waren die Vaasuren zu Hause. Die Vaasuren hatten ebenfalls mit den Schwarzen Sternenstraßen zu tun, und zwar waren sie aufgrund ihres umfangreicheren Wissens gewissermaßen die Vorgesetzten der Aiscrou. Fortan unterschieden die Galaktiker zwischen Ersten und Zweiten Weichenstellern.
    Der Kontakt mit den Vaasuren war für Julian Tifflor und seine Mannschaft wenig ertragreich. Die Ersten Weichensteller vermochten ebensowenig wie die Zweiten zu begreifen, wie denn die Fremden aus einem Tor hätten hervorkommen sollen, an dem keine
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