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1440 - Halloween des Ghouls

1440 - Halloween des Ghouls

Titel: 1440 - Halloween des Ghouls
Autoren: Jason Dark
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mörderische Ghoul steckten unter einer Decke. Es würde sie und ihn freuen, wenn sie ihm eine Leiche präsentieren konnte.
    Elendig zu ersticken musste ein furchtbarer Tod sein. Das stellte sie sich jedenfalls vor.
    Noch mal der Versuch!
    Die Arme anheben. Die Finger dann so weit wie möglich ausstrecken. Sie strengte sich dabei so sehr an, dass sie in den Gelenken das Reißen spürte.
    Doch sie hatte Erfolg.
    Ihre Fingerkuppen berührten das Holz der Luke. Wenn sie es jetzt noch schaffte, den Oberkörper anzuheben, dann war das die halbe Miete. Es durfte nur nicht sein, dass jemand einen schweren Gegenstand auf die Luke gestellt hatte. Dann war alles vergebens gewesen.
    Doch daran wollte sie nicht denken.
    Der nächste Schritt.
    Jane hob ihren Oberkörper etwas an. Sie begleitete die Bewegung mit einem Fluch. Aber der musste einfach raus, anders ging es nicht.
    Sie schaffte es.
    Und es gelang ihr, die Klappe über ihr ein wenig zu bewegen.
    Aber sie konnte sie nicht hochstoßen, weil doch etwas auf ihr lag oder sie verriegelt war.
    Der Vorgang hatte sie erschöpft. Sie musste sich wieder zurückfallen lassen und sich einige Minuten Ruhe gönnen. Das Versteck war erfüllt von ihren keuchenden Atemgeräuschen. Manchmal wurde es ihr auch schwarz vor Augen, und rote Kreise wechselten sich mit zuckenden Blitzen ab.
    Doch dann konnte sie weitermachen.
    Der Kampf würde erst aufhören, wenn…
    Ihre Gedanken rissen. Sie hatte ein Geräusch vernommen. Nicht in ihrer unmittelbaren Nähe, sondern über ihr, in einem Raum, der sich im Haus der Anna Bancroft befand.
    Schritte!
    Jane blieb starr liegen. Den Atem anhalten, das schaffte sie nicht, aber sie konnte ihn sehr wohl kontrollieren und sich deshalb auf die Veränderung konzentrieren.
    Wieder ein Geräusch – diesmal direkt über ihr!
    Jane wartete gespannt. Sie schnupperte auch, weil sie damit rechnen musste, dass der Ghoul erschien, um sie zu holen.
    Nein, sie nahm keinen ekligen Gestank wahr. Und das gab ihr die Hoffnung zurück.
    Dann hörte sie etwas schleifen. Danach blieb es für wenige Sekunden völlig still, bis nach zwei Fußtritten das leise Kratzen erklang und plötzlich Licht zu Jane nach unten fiel, weil jemand die Klappe angehoben hatte.
    Endlich Luft!
    Jane interessierte in diesem Augenblick nicht, wer die Luke geöffnet hatte, für sie war die frische Luft der wahre Balsam, und sie konnte nicht genug davon bekommen.
    Sie atmete mit offenem Mund. Klar sehen konnte sie nicht. Noch verschwamm alles vor ihren Augen, aber das tiefe Einatmen sorgte dafür, dass es ihr immer besser ging.
    Und dann wurde ihr Blick wieder klar.
    Sie schaute hoch. Jemand starrte sie durch die Öffnung der Luke an.
    Es war Anna Bancroft!
    ***
    Im ersten Moment fühlte Jane Erleichterung wie einen Strom durch ihren Körper fließen. Sie hatte schon damit gerechnet, dieser Falle nicht mehr entrinnen zu können und von dem verfluchten Leichenfresser geholt zu werden. Das war zum Glück nicht eingetreten.
    Anna kniete neben der Luke. Den Kopf hielt sie gesenkt, und über ihr brannte eine Lampe. So war das Grinsen dieser Person einfach nicht zu übersehen, und es verhieß bestimmt nichts Gutes.
    Jane sah ihr Schicksal trotzdem positiv an, weil es nicht der Ghoul war, der dort hockte. Mit Anna würde sie schon fertig werden. Nur konnte sie weiterhin nicht begreifen, dass sich eine Frau wie sie auf die andere Seite gestellt hatte. Ausgerechnet eine Freundin von Sarah Goldwyn. Oder hatte sie gelogen?
    »Du lebst ja noch…«
    »Ja«, flüsterte sie zurück. »Stört dich das?«
    »Nein, mich weniger. Nur weiß ich nicht, was mein Freund dazu sagen wird.«
    Ihr Freund war der Ghoul, das stand für Jane fest. Er war ja nun mal ein Aasfresser, der sich von Toten ernährte. So etwas würde sie nie begreifen.
    »Komm raus!«
    Jane konnte schon wieder lachen. Es klang nur nicht normal, sondern beinahe schon böse.
    »Dein verfluchtes Gift hat dafür gesorgt, dass ich gelähmt bin. Tut mir Leid, ich kann nicht.«
    »Versuch es.«
    Jane strengte sich an. Es war schwer für sie, den Oberkörper in einem bestimmten Winkel zu halten, und das merkte auch die alte Hexe.
    »Moment.«
    Sie streckte Jane den rechten Arm entgegen. Die Hand zu ergreifen war für die Detektivin kein Problem. Dann wunderte sie sich nur über die Kraft der alten Frau, denn sie schaffte es mit Leichtigkeit, sie anzuheben.
    »Nun komm schon«, keuchte sie.
    Jane sagte nichts. Noch immer fühlte sie sich schlapp und kraftlos, und
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