Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
143 - Die Höllenfahrt des Geisterzugs

143 - Die Höllenfahrt des Geisterzugs

Titel: 143 - Die Höllenfahrt des Geisterzugs
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Größte Vorsicht geboten. Rückruf erforderlich.
    Trevor Sullivan wußte sofort, daß Außergewöhnliches geschehen sein mußte. Bestand gar ein Zusammenhang mit den dämonischen Vorgängen, die er wahrzunehmen glaubte?
    Er las den Text zum zweiten Mal. Die Freunde hatten offensichtlich versucht, ihn telefonisch zu erreichen. Aber warum hatten sie es nur in der Mystery Press und nicht auch oben in der Villa läuten lassen?
    Entschlossen griff er nach dem Telefon und zuckte zusammen, als der Apparat klingelte, bevor er den Hörer abnehmen konnte.
    „Mystery Press", meldete er sich.
    „Hier Coco."
    „Ich wollte gerade zurück…"
    „Sei still und hör mir zu. Bist du allein?"
    „Ja."
    „Kann jemand mithören?"
    Mit einem raschen Blick auf die Sichtanzeige überzeugte Trevor sich davon, daß die Hörer der Nebenstellen ordnungsgemäß aufgelegt waren.
    „Im Augenblick nicht", sagte er.
    „Gut." Cocos Stimme war die Aufregung anzumerken. „Ist Burian Wagner bei euch?"
    „Vor knapp einer Stunde gekommen."
    „Er ist ein Geschöpf Luguris."
    Sullivan atmete hörbar aus. Schlagartig wurde ihm klar, weshalb seine rechte Gesichtshälfte fast verrückt spielte.
    „Wie soll ich das verstehen?" fragte er. „Wurde Burian übernommen?"
    „Ein Doppelgänger", erwiderte Coco. „Luguri hat ihn aus einem Stück Zellgewebe des echten erschaffen. Ich wüßte es nicht, wenn der andere Burian nicht versucht hätte, mich zu töten."
    „Der echte …?"
    „Ein zweiter Doppelgänger. Bis jetzt wissen wir noch nicht einmal, wie viele es davon gibt. Und der richtige ist nicht zu erreichen. In Garmisch sagte man mir, er wollte mit dem Zug nach München…" „Moment mal", unterbrach Sullivan hastig. „Ich hatte da etwas…" Er klemmte sich den Hörer unters Kinn und streifte mit beiden Händen den Ausdruck des Fernschreibers glatt. „Tatsächlich. Eine dpa- Meldung ist kurz vor deiner Mitteilung eingegangen. Vorhin habe ich sie nur flüchtig angeschaut.
    Da ist ein Eilzug auf der Strecke nach München spurlos verschwunden. Nur einige Kilometer vor Weilheim."
    „Verdammt", sagte Coco wenig damenhaft. Sullivan störte sich nicht daran.
    „Es heißt, daß Bauern gesehen haben sollen, wie der Zug sich auflöste. Auf derselben Strecke wurde ein Junge regelrecht zerfetzt, als er die Gleise betrat. Seine Freundin schwört allerdings, daß da kein Zug war, sondern lediglich eine leichte Nebelwolke. Inzwischen hat Militär das Gebiet umstellt, und Spezialisten des BKA suchen nach Spuren."
    „Ihr müßt diesen falschen Burian kaltstellen."
    „Keine Angst, Coco. Im Augenblick wird nichts geschehen, denn außer mir ist nur Martha da.
    Aber…" Er legte blitzschnell auf, als er an der Anzeige erkannte, daß irgendwo im Haus ein Hörer abgenommen wurde. Coco würde hoffentlich die richtigen Schlüsse ziehen und nicht noch einmal anzurufen versuchen.
    Viel konnte er allein nicht unternehmen. Im Gegenteil - er mußte vorsichtig sein, damit der Gegner keinen Verdacht schöpfte. Jetzt hatte er einen guten Schluck bitter nötig. Trevor Sullivan begab sich in Dorians Archiv. Bevor er nach Dämonenbannern suchte, öffnete er einen Schrank und nahm den Ordner mit der Aufschrift „GEHEIM - GEBRAUCH NUR IN NOTFÄLLEN" heraus. Dies war ein solcher Notfall, das hätte er beschwören können.
    Trevor öffnete den Ordner vorsichtig, um die beiden darin befindlichen Gläser nicht zu zerbrechen. Dann löste er die Whiskyflasche aus ihrer Halterung und schenkte sich einen doppelten Bourbon ein. Anschließend fühlte er sich zwar nicht wesentlich besser, aber immerhin mutiger als zuvor.
    Mit einem halben Dutzend wirkungsvoller Dämonenbanner in den Taschen und einer mit Pyrophoritpatronen geladenen Pistole im Schulterholster stieg er ins Erdgeschoß hinauf.

    Miß Martha Pickford stand in der geräumigen Küche und bereitete das Abendessen vor, als sie hinter sich das Geräusch leiser Atemzüge vernahm. Ein großes Fleischmesser in der Hand, wandte sie sich um.
    „Sie lernen es wohl nie, Mr. Wagner, sich einer Dame wie ein Gentleman zu nähern?"
    „Machen Sie bloß keinen Blödsinn, Martha." Scheinbar erschreckt trat Burian einen Schritt zurück und breitete zum Zeichen seiner Friedfertigkeit die Arme aus.
    „Schon gut." Magic Martha wollte sich wieder dem Essen zuwenden, doch sie erstarrte mitten in der Bewegung. Ihre Augen nahmen einen seltsamen, matten Schimmer an, als Burians Blick sich mit ihrem kreuzte.
    „Nichts geschieht, worüber Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher