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1423 - Wer ist Advok

Titel: 1423 - Wer ist Advok
Autoren: Unbekannt
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„Advok!" hörte ich mich stammeln.
    Freude und hundert andere Gefühle schüttelten mich. „Advok! Natürlich - Danton, der Advokat der Französischen Revolution, Roi Danton, der Advokat, also Advok!"
    „Nur zwei Buchstaben weniger. Ich hatte angenommen, du würdest darauf kommen."
    „Nach über zweitausend Jahren?" fuhr ich ihn halb lachend und halb weinend an. „Du warst und bist verrückt. Junge, wir sind um fast siebenhundert Jahre zu spät angekommen. Die Zeitverschiebung ist echt! Perry fliegt Erkundung. Wir können nichts anderes tun, als zu versuchen, uns in der neuen Zeit zurechtzufinden."
    „Das tun wir heute noch", betonte er, plötzlich ernst werdend. „Ich bin ebenfalls zu spät angekommen, allerdings nicht infolge eines Zeitparadoxons. Kürzlich habe ich deinen Schiffspulk geortet und im Funk den Namen Atlan gehört. Ich war wie wahnsinnig."
    „War?" schrie jemand im Vorbeifliegen.
    Es war Ali Ben Mahur, dem Silverman längst eine frische Laderbatterie gebracht hatte. „Du hast vielleicht Nerven, du Blödel! Gegen dich war Ratber Tostan. im dicksten Suff ein zahmer Mini-Mausbiber, mein Wort darauf."
    Ich schaute durch den Klarsichthelm in Dantons Augen. Sein Gesicht war immer noch schmal und markant. Er nickte maliziös lächelnd. „Der letzte Beweis für deine Identität", meinte er schließlich trocken. „Wenn das kein Terraner ist, nenne ich mich demnächst Augustus. Komm, Imperator, mein Beiboot steht hinter den Hausruinen.
    Es ist wesentlich komfortabler als dein veralteter Kahn. Große Güte - und damit fliegen die noch durch das Weltall!
     
    8.
     
    Wie hatte er unsere Labell tituliert?
    Kahn?
    Nun ja, das mochte schon sein, aber der Transformschuß der KARMINA hatte die MONTEGO BAY, wie er seinen Kugelraumer getauft hatte, in arge Verlegenheit gebracht. So veraltet war unsere Technik nun doch nicht, auch wenn seit ihrer Entstehung rund siebenhundert Jahre vergangen waren.
    Jedenfalls hatte sich Roi Danton sehr über Tostans Geheimwaffe gewundert. Er bedauerte es sehr, diesen außergewöhnlichen Terraner nicht mehr kennengelernt zu haben.
    Das Rätselspiel um meine Person war geklärt. Am tückischsten, weil absolut echt, war die Falle mit dem Wrack gewesen.
    Roi hatte es vor Wochen geortet und die Geschichte des Absturzes erkundet. Es war wirklich ein Sklavenjäger gewesen, dessen Auftraggeber auf Advoks Mond einen Umschlagplatz unterhielten. Er existierte nicht mehr. Roi hatte dafür gesorgt!
    Die vier geklonten Kartanin hatten für mich der letzte Prüfstein sein sollen. Er hatte sehen wollen, wie ich mich gegenüber solchen Geschöpfen verhielt.
    An Bord des Raumers hatten sie Spionagedienste erfüllt. So etwas gab es noch oder wieder!
    Natürlich hatte er die KARMINA geortet. Seinen Kugelraumer hatte er im hervorragenden Ortungsschutz eines großen Meteoriten geparkt. Auf dem Mond war er schon gelandet, ehe ich einen Fuß auf dessen Oberfläche gesetzt hatte.
    Das interessierte mich nur noch am Rand. Das Rätselspiel war beendet. Viel wichtiger war das, was Roi zu berichten hatte.
    Der 20. August 1143 NGZ war angebrochen. Wir saßen im luxuriösen Salon seines Beiboots. Rois Mentalität entsprechend, glich es mehr einer Luxusjacht als einem kampfstarken Schiff.
    Dennoch war es eins. Das zu tarnen, gehörte ebenfalls zu den Eigenarten des seltsamen Mannes, der sich in der Rolle eines Stutzers noch immer am besten gefiel.
    Sein Bericht war kurz. An Prägnanz ließ er dennoch nichts zu wünschen übrig.
    Erlittenes Leid klang aus jeder Andeutung hervor.
    Roi war zusammen mit Demeter, Ronald Tekener und Jennifer Thyron in DORIFERS Nähe unterwegs gewesen, als es durch den Eintritt des letzten Hangay-Viertels zur Katastrophe kam.
    Das Kosmonukleotid eruptierte und erfaßte Rois Netzgängerschiff, das erst kurz zuvor im Primärantrieb auf das Metagravsystem umgerüstet worden war.
    Ein Energieschwall führte zu einer unkontrollierten Transition, die den Raumer in eine ferne Galaxis des Herkules-Clusters schleuderte; siebenhundert Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt.
    Kämpfe mit unbekannten Intelligenzen und sonstige Schäden zwangen Roi zu einer Notlandung auf einem unwegsamen Planeten. Zuvor hatte Demeter infolge unidentifizierbarer Hypereffekte den Tod gefunden.
    Das neue Metagrav-Triebwerk erreichte nach jahrelanger Reparatur nur noch die zwanzigmillionenfache Überlichtgeschwindigkeit.
    Es dauerte etwa fünfunddreißig Jahre, bis die drei Überlebenden damit das
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