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1423 - Der Flirt mit dem Satan

1423 - Der Flirt mit dem Satan

Titel: 1423 - Der Flirt mit dem Satan
Autoren: Jason Dark
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willst.«
    Auf diese Frage hatte Justine gewartet. Sie wollte den Schock der Elsa Dunn noch steigern und flüsterte, während sie sich zu ihr hinabbeugte und dabei den rechten Arm nicht losließ: »Schau genau hin, Elsa. Schau auf mein Gesicht.«
    Die Frau tat es. Und sie kam sich dabei vor wie jemand, der unter einem Zwang steht.
    Justine ließ sich Zeit. Sie liebte Augenblicke wie diesen. Ihr Blick zeigte schon eine gewisse Verklärtheit, als sie den Mund öffnete und ihr Gebiss präsentierte. Zuerst waren nur die normalen Zähne zu sehen. Als Elsa genauer hinschaute, da erkannte sie die Abnormität und entdeckte die beiden längeren, die von den anderen abstachen und aussahen wie zwei Pfeilspitzen.
    »Sieht du es, Elsa?«
    Sie gab keine Antwort.
    »Siehst du es?«
    »Ja, verdammt!«
    »Wie schön«, flüstere die Cavallo. »Wie schön, dass du sie siehst. Deshalb kann ich dir auch sagen, dass diese Zähne echt sind und keine Attrappe. Weißt du nun, wie ich dir dein Blut aussaugen werde?«
    ***
    Ja, sie wusste es. Aber Elsa Dunn wollte es nicht glauben. Sie wehrte sich gegen die Erkenntnis, es tatsächlich mit einer Blutsaugerin zu tun zu haben.
    Aber die Blonde war kein Bluffer, sie wollte an ihr Blut, indem sie ihre spitzen Zähne in ihren Hals schlug. Dort musste sie Adern treffen, aus denen dann das Blut in ihren weit geöffneten Mund spritzte und von ihr getrunken wurde.
    Diese Gedanken jagten ihr in Windeseile durch den Kopf, und sie wusste nicht, wie sie dagegen angehen sollte. Sie glaubte nicht an einen Bluff, denn die Blonde war zu zielstrebig vorgegangen.
    Und sie musste feststellen, dass es tatsächlich Vampire gab, die hier ihr Unwesen trieben.
    Aber was war auf dieser Welt noch normal? Sie selbst war es auch nicht, doch jetzt, wo sie wieder in den Liegestuhl hineingedrückt wurde und in die Höhe schaute, da schwebte über ihr das Gesicht der Blonden. Sie sah nur den Mund, der weit, sehr weit aufgerissen war, als wollte er sie als Ganzes verschlingen.
    »Das ist Wahnsinn. Das kann nicht sein, verdammt. Hör zu, ich – ich…« Sie würgte die Worte hervor.
    »Keine Chance, Elsa.« Justine packte auch das andere Handgelenk, sodass ihr Opfer fast wehrlos war.
    »Du kennst meinen Namen?«
    »Klar.«
    »Und woher?«
    »Das musst du schon mir überlassen. Nimm dieses Rätsel mit in deine neue Existenz, denn du weißt sicherlich, dass diejenigen, die von einem Blutsauger gebissen werden, ebenfalls zu Wiedergängern werden. Das wollte ich dir nur noch mal klar machen und sage deshalb: Willkommen im Club, Elsa.«
    »Das ist Wahnsinn…«
    »Nein, es ist die Realität. Ich will dein Blut!«
    Mehr sagte Justine nicht. Sie wollte auch nicht mehr reden. Es war genug gesagt und erklärt worden.
    Dafür zuckte ihr Kopf nach unten, und einen Moment später hackten die Zähne tief in die linke Halsseite der Frau hinein…
    ***
    Es war der perfekte Biss!
    Niemand brauchte einer Unperson wie Justine Cavallo zu erklären, wie sie ihn anzusetzen hatte. Darin besaß sie eine viel zu große Übung.
    Sie merkte, dass die Haut riss und wie kurz danach ihre Zähne tief in das Fleisch eindrangen. Gleich mehrere Adern wurden durch den Biss zerfetzt, sodass das Blut in die Höhe spritzen konnte, was auch geschah, denn es sprudelte in Justines Mund.
    Herrlich. So warm, so…
    Sie wollte es schlucken!
    Doch dann zuckte sie zurück.
    Sie schrie nicht, aber sie fluchte, denn sie hatte etwas erlebt, was ihr noch nie widerfahren war. Das Blut schmeckte ihr nicht. Es war bitter, es war eklig. Es war offenbar verseucht. Das war kein Blut, wie es in den Adern eines normalen Menschen floss.
    Das hier war nichts anderes als bitteres Gift und für einen Vampir so gut wie ungenießbar.
    Die Cavallo warf sich zurück. Sie wollte aus der Nähe dieser Person gelangen. Sie sprang in die Höhe, drehte den Kopf zur Seite und spie das Blut aus, das sie bereits im Mund gehabt hatte, ohne es allerdings geschluckt zu haben.
    Elsa Dunn schaute schräg in die Höhe. Sie sprach dabei kein Wort.
    Mit den Fingerkuppen der linken Hand strich sie über die Wunde hinweg, die der Biss hinterlassen hatte.
    Justine Cavallo brauchte nicht zu atmen. Ganz im Gegensatz zu Elsa Dunn. Die lag in ihrem Liegestuhl und holte keuchend Luft.
    Dabei verdrehte sie die Augen, stöhnte auch und versuchte, sich in die Höhe zu stemmen, was ihr jedoch nicht gelang. Zum anderen fürchtete sie sich vor ihrer Besucherin, auch wenn diese nicht den erhofften Erfolg erzielt
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