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1422 - Mörderischer Muttertag

1422 - Mörderischer Muttertag

Titel: 1422 - Mörderischer Muttertag
Autoren: Jason Dark
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darüber?«
    »Hat es den Körper auch verbrannt?«
    Da sagte Bill nichts. Er dachte nach. Sicherlich holte er sich das alte Bild wieder zurück und gab zu, dass es ihm nicht leicht fiel.
    Ich gab ihm eine Hilfe. »Du hast das Gleiche gesehen wie ich. Aber das ist kein normaler Brand gewesen, Bill. Sie war im Feuer, wir standen davor, und ich kann mich jetzt daran erinnern, dass ich weder Hitze gespürt noch Rauch eingeatmet habe. Das ist so gewesen, und dir ist es sicher nicht anders ergangen.«
    »Kann sein, dass es so gewesen ist, John. Wie du schon gesagt hast, war ich damals leicht von der Rolle, und deshalb fällt mir das Erinnern auch schwer.«
    »Die drei Kinder hast du auch…«
    »Doch, doch, das weiß ich. Sie standen da, sie schrien und weinten.«
    »Und Tamina Baker hat vom Teufel und von der Hölle gesprochen«, erklärte ich. »Das ist jetzt alles wieder in mir hochgekommen. Damals war sie eine Ehefrau, die ihren Mann mit mehreren Messerstichen grausam tötete. Das war der Hölle nicht genug. Jetzt sollen ihre erwachsenen Kinder an der Reihe sein.«
    »Wobei ja einer schon tot ist«, murmelte Bill.
    »Richtig. Sam Baker.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Wir müssen die anderen beiden beschützen. Suko ist bereits an Ort und Stelle. Ich wollte dich nur fragen, ob du mitkommst. Du bist damals schließlich mit dabei gewesen.«
    »Ha! Da fragst du noch?«
    »Sicher.«
    »Ich bin dabei. Und da ich mich umziehen sollte, gehe ich davon aus, dass du sofort los willst.«
    »Klar.«
    Bill trank sein Glas leer und stand auf. »Ich hole nur noch meine Beretta, dann können wir losfahren…«
    ***
    Tina und Elton Baker waren sehr schweigsam, als sie die Wohnung betraten. Sie gingen nur zögernd, als hätten sie Angst, ihre untote Mutter würde dort auf sie warten.
    Dass das Telefon läutete, interessierte den Hausherrn nicht. Er hatte seine Schwester an die Hand genommen, und so traten sie beide über die Schwelle hinweg.
    Suko war ihnen dicht auf den Fersen. Er schloss die Tür und schaute sich im Eingangsbereich um, der recht geräumig war. Hier gab es keine Enge. Ein Teil der Wohnung war zum Büro umfunktioniert worden, aber das hatte Elton geschlossen.
    Er und seine Schwester schwiegen.
    Suko schaute sich um. Die helle Einrichtung kam ihm sehr kalt vor, auch wenn Bilder an den Wänden hingen, die allerdings sehr blasse Motive zeigten, die sich aus Wolken und Wasser zusammensetzten.
    Er fragte nach den Wohnräumen, und Elton wollte sie ihm zeigen.
    Seine Schwester blieb bei ihnen, und als sie im großen Wohnzimmer standen, hatten sie noch immer keine Spur entdeckt.
    »Alles ist so leer«, flüsterte Tina.
    »Tamina hat bestimmt nicht auf uns gewartet.« Elton Baker grinste scharf.
    »Das kommt noch.«
    »Sie haben doch von einer Botschaft gesprochen«, sagte Suko.
    »Haben wir.« Elton nickte. »Im Bad. Bald ist Muttertag. Den Satz können Sie an den Spiegel geschrieben lesen. Das ist einfach grauenhaft, sage ich Ihnen.«
    »Können Sie mir sagen, wo ich das Bad finde?«
    »Ach. Sie wollen hin?«
    »Natürlich.«
    »Kommen Sie.«
    Elton brachte Suko wieder in den Flur. Dort zeigte er ihm die Tür, die zum Bad führte. Er selbst wollte nicht mitgehen und bei seiner Schwester bleiben.
    »Ich will auch nicht, dass sie die verdammte Botschaft noch mal liest. Sie ist sowieso ziemlich von der Rolle. Eigentlich hat sie aus London fliehen wollen, aber ich habe ihr erklärt, dass es nichts bringt. Wenn Tamina es will, kann sie uns überall auf der Welt finden. Das traue ich ihr jedenfalls zu.«
    »Da haben Sie wohl Recht.«
    »Sie kommen dann zurück?«
    »Natürlich.«
    Der Weg zum Bad war nicht weit. Als Suko die Tür erreicht hatte, öffnete er sie sehr verhalten. Er fühlte überdeutlich eine innere Spannung und war zudem darauf gefasst, urplötzlich angegriffen zu werden, was aber nicht passierte. Er konnte das Bad ganz normal betreten. Über dessen Größe war er nicht mal verwundert. Es passte zu den anderen Zimmern hier im Haus.
    Hell, edel, mit einem Fenster versehen, das groß genug war, um viel frische Luft einzulassen, aber er sah auch zwei Spiegel, von denen einer beschmiert war.
    Suko stellte sich so hin, dass er den Text lesen konnte.
    HEUTE IST MUTTERTAG!
    Er flüsterte den Satz zweimal vor sich hin und schüttelte leicht den Kopf. Etwas störte ihn. Da war etwas nicht richtig, und er musste nachdenken, was es sein könnte.
    Noch einmal sprach er die Botschaft vor sich hin. Dann wusste er
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