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1421 - Totenklage

1421 - Totenklage

Titel: 1421 - Totenklage
Autoren: Jason Dark
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die Zeit, aber sie sollte für einen Menschen nicht zu sehr an erster Stelle stehen.
    Sie wurde die Stimmen auch nicht leid. Noch immer wartete sie darauf, dass man ihr eine bestimmte Botschaft übermittelte, dass man ihr Auskunft gab über das, was hier geschehen war.
    Bisher war das bei all ihren Besuchen noch nicht eingetreten. Doch die Hoffnung starb zuletzt, und genau daran hielt sich Elena Davies.
    Die Stimmen blieben bestehen, aber Elena zuckte trotzdem zusammen, denn sie hatte sehr schnell die Veränderung festgestellt. Sie hörte die Botschaften nicht mehr so gleichförmig. Sie waren auch weniger klar, sondern mehr jammernd. Etwas schien die Toten gestört zu haben.
    So erlebte Elena die Veränderung als eine gewisse Unruhe, die sich auch auf sie übertrug. Jemand musste wie ein Störenfried erschienen sein, aber sie selbst war es nicht.
    So etwas wie ein feinnerviges Warnsystem sprang bei ihr an. Sie spürte eine innerliche Kälte, und sie merkte zugleich, dass es nicht gut war, wenn sie auf dem Platz stehen blieb und nur auf die dunkle Fläche schaute.
    Elena ging zwei kleine Schritte zurück, drehte sich um und erreichte einen winzigen Grashügel, auf dem sie stehen blieb. Von hier aus konnte sie das Moor besser übersehen, aber das war plötzlich nicht mehr wichtig.
    Etwas hatte sie abgelenkt.
    Im rechten Augenwinkel hatte sie den Reflex gesehen. Ein Lichtschein wohl, der durch die Gegend strich, aber sie hatte nicht erkennen können, wer ihn abgegeben hatte.
    Gehört hatte sie natürlich nichts, und jetzt waren auch die Stimmen der Toten nicht mehr wichtig für sie. Etwas anderes hatte die Atmosphäre gestört.
    Licht!
    Ja, da war es!
    Ein Licht, das wanderte und dabei über den Boden huschte. Sie saugte die schwüle Luft durch die Nase ein und riss die Augen weit auf. Ein normal hörender Mensch hätte sicherlich den Motor eines Autos gehört, Elena aber sah nur, dass der Wagen fuhr. Wie weit er entfernt war, das konnte sie nicht einschätzen, aber sie spürte schon sehr bald, dass etwas nicht stimmte. Dieser nächtliche Besuch war ganz sicher nicht normal.
    So blieb sie zunächst stehen, um nur zu beobachten. Das Licht blieb auch weiterhin vorhanden, nur wanderte es nicht mehr. Elena kam zu dem Schluss, dass der Fahrer sein Auto abgestellt hatte. Er konnte nicht weiter auf das Moor zufahren. Das war von der Beschaffenheit des Untergrunds her unmöglich.
    Der Wagen stand.
    Dann verlosch das Licht!
    Elena Davies schoss so einiges als Erklärung durch den Kopf. Es konnte alles ganz harmlos sein. Sie befand sich hier in einer einsamen Gegend. Es war Sommer. Um sie herum eine laue Nacht. Gab es eine idealere Szenerie für ein Liebespaar?
    Sie ahnte, dass in dem Fahrzeug kein Liebespaar saß. Was sie hier am Rand des Moors erlebt hatte, war unglaublich und auch unwahrscheinlich gewesen. Das würde ihr niemand glauben, wenn sie das erzählte, und nun ging sie davon aus, dass es möglicherweise jemanden gab, der das Geheimnis ebenfalls kannte und nicht gesehen werden wollte.
    Aus diesen Überlegungen zog Elena die Konsequenzen. Zwar wuchs das Gras in ihrer Nähe ziemlich hoch, aber es eignete sich nicht dafür, sich zu verstecken. Da musste sie schon auf andere Möglichkeiten ausweichen, was sie auch sofort in Angriff nahm.
    In der Nähe wuchsen einige Sträucher, deren Zweige so hoch und so breit waren, dass sie einem Menschen Deckung boten. Dort konnte sie sich verstecken.
    Es waren nur wenige Schritte bis zu dieser bestimmten Stelle. Elena musste sich ducken, kniete sich dann nieder und beschloss, die folgenden Minuten abzuwarten, was geschehen würde.
    Wenn sich in dem geparkten Wagen tatsächlich ein Liebespaar befand, würde sich in den nächsten Minuten nichts tun. Aber Elena glaubte nicht an ein Paar. Ihr Gefühl sagte ihr, dass es nicht zutraf.
    Dahinter musste sich schon etwas anderes verbergen.
    Sie wartete und brauchte es nicht mal lange zu tun, als etwas geschah, was sie nicht mal überraschte.
    Ein Lichtstrahl war zu sehen. Einer, der zunächst etwas hektisch hin- und herzuckte, sich dann aber nicht mehr bewegte und auf eine bestimmte Stelle leuchtete.
    Was passierte da?
    Elena spürte die Spannung, die sich in ihr aufbaute. Sie ging nicht davon aus, dass dort etwas Normales geschah. Was da ablief, sollte wohl nicht von irgendwelchen Zeugen gesehen werden. Aber sie schaute zu, und sie sah, wie das Licht wieder zu schwanken und zu wandern begann.
    Die Richtung war klar.
    Es bewegte sich auf den
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