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1417 - Flug in Richtung Ewigkeit

Titel: 1417 - Flug in Richtung Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
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er sich abstieß und hinter ihnen hersegelte. Sie nahmen ihm den Wind weg und stiegen höher, er aber gewann keinen Meter an Höhe, hielt sich aber noch. Die Versuchung, ein ganz klein wenig die Schwingen einzusetzen, war groß, aber wenn es jemand bemerkte, wurde er automatisch disqualifiziert.
    Er war nicht der einzige, der hinter den anderen zurückblieb, aber er bemühte sich, nicht gerade der letzte zu sein. Während er schneller wurde, verlor er naturgemäß an Höhe, doch ein unerwarteter Windstoß kam ihm zu Hilfe. Er stieg wieder höher und holte ein wenig auf.
    Es würde nicht genügen, um die weit voraus segelnden Tursen aus den Bergen einzuholen, und es gab nur vierundzwanzig Sieger.
    Schräg vor ihm gab einer der Farmer bereits auf. Ziemlich unsanft landete er dicht bei einem der Schiedsrichter, der sofort seine Nummer und die zurückgelegte Entfernung notierte.
    Zarga sah weitere Anwärter landen. Er selbst war nur noch knapp fünf Meter hoch und sank mit jedem zurückgelegten Meter tiefer. Kein Windstoß kam ihm mehr zur Hilfe, und dann, nach einem verzweifelten Versuch, durch eine unerlaubte Schwingenverstellung noch einmal an Höhe zu gewinnen, verlor er zuviel an Fahrt, daß er unsanft im Gras landete.
    Damit war das Rennen für ihn gelaufen.
    Einer der Juroren kam herbei und notierte die Daten. „Ob verloren oder nicht", ermahnte er Zarga, „sämtliche Teilnehmer haben sich zur Urteilsverkündung durch das Preisgericht einzufinden. Also beeile dich. Jetzt kannst du ja deine Schwingen nach Belieben gebrauchen."
    Seltsamerweise klang es nicht spöttisch.
    Nach einer guten Stunde fanden sich alle Teilnehmer des Ausleseverfahrens am Rand des Raumhafens ein. Siegessicher gaben sich jene Bekassu, die am weitesten geflogen waren. Niedergeschlagen waren jene, die - wie Zarga - weit abgeschlagen schon nach wenigen hundert Metern landen und aufgeben mußten.
    Der Sprecher der hundert Preisrichter bat um Ruhe, und dann, als er die Entscheidung des Kollegiums bekanntgab, glaubte Zarga, nicht richtig gehört zu haben.
    Das wütende Gekreische der Tursen aus den Bergen bestätigten ihm, daß er sich nicht geirrt hatte.
    Die vierundzwanzig Bekassu, die zuerst gelandet und damit die geringste Entfernung zurückgelegt hatten, waren ausgewählt worden, als Diener der Ewigkeit das bald eintreffende Schiff der Wohltäter besteigen zu dürfen.
    Die Verlierer waren somit die Gewinner.
    Zwar begriff Zarga nicht, wieso die Jury ein so merkwürdiges Ausleseverfahren angewandt hatte, aber das plötzlich in ihm aufsteigende Glücksgefühl ließ alle Bedenken schwinden.
    Er würde vier Jahre lang Ewigkeitsdiener sein dürfen!
    Zusammen mit den anderen dreiundzwanzig Auserlesenen wurde er in dem dafür vorgesehenen Wohnheim untergebracht und von der Außenwelt isoliert.
    Vier Tage später landete das Ewigkeitsschiff.
    Die neu ausgewählten Diener gingen an Bord, und kaum war das geschehen, schloß sich die Luke, und das Ewigkeitsschiff stieg langsam senkrecht empor, wurde schneller und entschwand schließlich den Blicken der Nachschauenden.
    Eines Tages würde es zurückkehren.
    Die schon länger an Bord weilenden Bekassu nahmen sich hilfreich der Neuankömmlinge an und halfen ihnen, Quartiere zu finden. Aber der letzte Teil der Reise würde wahrscheinlich nicht viel Zeit in Anspruch nehmen, jedenfalls war ihnen das so auf allen Planeten angedeutet worden. Zarga wurde mit einem Bekassu vom Planeten Kassuban zusammengelegt, der ihm zuerst mit Zurückhaltung begegnete, dann aber nach einigen Gesprächen zugänglicher wurde. Schließlich waren sie beide auserwählte Diener der Ewigkeit, eine Ehre, die nicht jedem zuteil wurde.
    Die Sonne Turs war längst in den Tiefen des Alls versunken, und das Schiff ging in den Hyperraum.
    Zu seinem großen Erstaunen erfuhr Zarga, daß sich an Bord vier Angehörige jenes Volkes aufhielten, die den Bekassu einst die Raumfahrt geschenkt hatten, außerdem zwei Personen eines anderen Volkes.
    Weder Zarga noch ein anderer Bekassu hatte je davon gehört, daß sich an Bord des Ewigkeitsschiffs „Götter" aufhielten. Sein Mißtrauen regte sich. Nun war er von Natur her schon allem Unbekannten gegenüber mißtrauisch. Er machte eine entsprechende Bemerkung.
    Sein neuer Freund beruhigte ihn. „Niemand kann wissen, warum sie mit uns an Bord gingen. Vielleicht erfüllen sie einen bestimmten Auftrag, den sie von höchster Stelle erhalten haben. Du kannst dich wie jeder andere mit ihnen unterhalten,
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