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1416 - Blutrausch

1416 - Blutrausch

Titel: 1416 - Blutrausch
Autoren: Jason Dark
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wo er sich befindet. Mallmann könnte ihn ja überall hingeschleppt haben. Sollte er jetzt wirklich zu ihm gehören, hat er einen Partner.«
    Die Kehle wurde mir schon eng, als ich das letzte Wort hörte. Ein Partner für den Supervampir. Ein doppelter Blutrausch. Das war eine Brücke, über die ich nicht gehen konnte.
    »Aber da gibt es noch jemanden, den wir nicht vergessen sollten«, sagte Glenda.
    »Und wer ist das?«
    »Justine Cavallo!«
    Ich winkte sofort ab. »Vergiss sie. Die blonde Bestie denkt nur an ihren Vorteil. Sie wird sich ins Fäustchen lachen, wenn sie erfährt, dass Marek verloren hat. Außerdem weißt du nicht, ob sie in diesem Fall überhaupt mitmischt.«
    »Das denke ich schon. Assunga hat sie hierher geschafft, das hat sie dir doch gesagt. Und sie besitzt noch immer Mareks Pfahl.«
    Glenda hatte Recht.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Suko. »Uns aufteilen? Hier im Haus bleiben und…?«
    »Ich jedenfalls bleibe hier«, erklärte ich. »Wenn alles so eintritt, wie man leider befürchten muss, dann wird unser Freund in Petrila seine Zeichen setzen, darauf könnt ihr euch verlassen. Aber es macht wenig Sinn, ihn jetzt zu jagen. Er wird hierher zurückkehren, und dann werde ich ihn – erlösen! «
    Ich erntete keinen Widerspruch.
    Glenda erhob sich nach einer Weile. »Ich für meinen Teil bleibe zwar hier, aber ich werde mich trotzdem zurückziehen.«
    »Wohin?«
    »Nach oben, John.«
    Ich war leicht verwundert. »Was treibt dich denn dorthin?«
    »Ich weiß, John, wie es um dich und Frantisek steht. Ihr kennt euch lange. Und sollte tatsächlich das eintreten, was du befürchtest, möchte ich dir nicht im Weg stehen. Ich bleibe in deiner Nähe.« Sie schaute zu Suko hin. »Wie denkst du darüber?«
    »Die Idee ist nicht schlecht.«
    »Dann kommst du mit?«
    »Nein, aber ich halte draußen die Augen offen. John hat Recht. Jetzt können wir nur noch warten…«
    ***
    Die blonde Bestie sagte kein Wort. Sie stand einfach nur da und wartete. Ihre Anwesenheit reichte aus, um Marek starr werden zu lassen. Es war nichts zwischen ihnen zu hören. Nur das heftige Atmen der Vera Zanescu unterbrach die Stille.
    Marek hielt noch immer die Scherbe in der Hand, die an der einen Seite eine rote Blutspur zeigte. Er ließ sie nicht fallen, sondern wandte sich an Justine.
    »Was willst du?«
    »Dich holen!«
    Er fing an zu lachen, aber es hörte sich mehr an wie ein Grunzen.
    »Warum willst du mich holen?«
    »Um dich zu retten, Marek!«
    Die Augen traten ihm beinahe aus den Höhlen, so überrascht war er. Er konnte zunächst nichts sagen, und die Cavallo ließ ihm Zeit, nachzudenken.
    Marek grinste. Dann duckte er sich, als wollte er nach vorn springen.
    »Schau dich an!«, flüsterte er. »Und schau mich an. Wir sind beide gleich. Ich gehöre jetzt zu dir und du zu mir. Du willst das Blut, du holst es dir. Du trinkst es mit Genuss, und ich werde es auch tun. Ich habe schon gespürt, was es heißt, Blut zu trinken. Es ist etwas Wunderbares und ganz Besonderes. Er läuft die Kehle hinab wie Nektar. Er gibt Kraft, die ich brauche und…«
    Justine stoppte sein Flüstern mit einer scharfen Handbewegung.
    »Ich weiß nicht, ob du so fühlst, Marek. Denk daran, dass du noch nicht so weit bist. Du stehst auf der Kippe zwischen Menschen und Vampir. Mallmann wird kommen und dich noch einmal beißen. Erst dann gehörst du voll und ganz zu ihm.«
    Der Pfähler lachte keuchend auf. »Ha, gehöre ich dann nicht auch zu dir, Justine?«
    »Im Prinzip schon.«
    »Dann lass deine komischen Versuche zur angeblichen Rettung. Ich brauche sie nicht.«
    »Im Prinzip stimmt es. Aber du kennst nicht die gesamte Wahrheit. Auch ich habe eine gewisse Ehre. Ich habe ein Versprechen gegeben, verstehst du?«
    »Nein!«
    »Dann will ich es dir sagen. Ich habe versprochen, dich zu retten oder zu schützen, was immer du willst. Und ich bin gekommen, dieses Versprechen zu halten. Deshalb bin ich hier.«
    »Was willst du genau?«
    »Dich hier wegholen.«
    Marek wollte lachen. Es wurde nur ein Kichern, das verstummte, als die Cavallo auf den Pfähler zuging. Er trat einen kleinen Schritt zurück und riss den rechten Arm hoch. In der Hand hielt er noch die Scherbe mit dem blutigen Rand.
    Darum kümmerte sich die Cavallo nicht. Auch als Marek seine Hand anhob und die Scherbe dann in ihre Richtung stieß, reagierte Justine fast gelassen.
    Sie bekam das rechte Handgelenk zu fassen, drehte es mit einem harten Ruck herum – und hörte auch den leisen
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