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141 - Nacht der Höllenkäfer

141 - Nacht der Höllenkäfer

Titel: 141 - Nacht der Höllenkäfer
Autoren: Larry Brent
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und atmete tief
die milde Luft ein. Dann suchte er das Bad auf, drehte am Wasserhahn und
sammelte in den geöffneten Händen das kalte Wasser, das er sich ins Gesicht
schlug. Danach fühlte er sich besser.
    Nach zehn Minuten war erstaunlicherweise von
dem Schwächegefühl, das ihn eben noch erfüllte, nichts mehr zu spüren.
    Der Morgen graute. An Schlaf war nicht mehr
zu denken. Stevens zog sich an und verließ sein Zimmer. Im Haus war alles
still, als er die Treppe zur Galerie hinunter ging. Er hatte die Absicht, in
der Küche einen starken Kaffee zu überbrühen und dann mit der Untersuchung der
beiden seltsamen Käfer zu beginnen.
    Er durchquerte die große, luxuriös
eingerichtete Wohnhalle, als er ein leises, raschelndes Geräusch vernahm. Er
wandte den Kopf. Die schattengleiche Gestalt löste sich vom Treppenaufgang und
trat auf ihn zu.
    »Brenda ?« fragte er
erstaunt. »Was machtst Du denn hier ?«
    »Das gleiche wollte ich gerade Dich fragen«,
erwiderte sie irritiert.
    »Ich konnte nicht mehr schlafen .« Er erklärte ihr, welch schauerliche Träume er gehabt
hatte und wie er sich nach dem Aufwachen fühlte.
    Sie nickte. »Ich habe schon gemeint, Du hast
auch etwas gehört .«
    Er blickte sie überrascht an. »Was sollte ich
gehört haben ?«
    »Schritte, Pete. Ich hatte vorhin das Gefühl,
als ob jemand durch das Haus ging. Da bin ich aufgestanden und habe
nachgesehen. Du warst vorhin nicht schon mal hier unten, nicht wahr ?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ich komme
gerade von oben, lag die ganze Zeit wach. Ich habe nichts gehört. Du wirst
sicher geträumt haben .«
    Brenda Gardener seufzte und fuhr sich durch
die Haare. »Sicher hast Du recht. Ich habe jeden Raum im Haus kontrolliert. Da
ist wirklich niemand gewesen. Und doch meinte ich, daß irgend jemand vorhin
durch das Haus ging. Das ist doch merkwürdig, nicht wahr ?«
    Er legte den Arm um ihre Schultern, und
gemeinsam gingen sie in die Küche. Beiläufig erzählte er, daß es ihm nicht so
gut gegangen war und er seinen Zustand auf die Wunde zurückführte. Brenda sah
sich die Verletzung an und wirkte erschrocken. »Du solltest Dich von einem Arzt
behandeln lassen«, schlug sie ihm sorgenvoll vor. »Das sieht ja nicht gut aus .«
    Sie blieb bei ihm, bis er die Wunde mit einem
antiseptischen Mittel abgetupft und mit Salbe bestrichen hatte. Dann verband
sie ihm die Hand, um die Verletzung vor Schmutz zu schützen.
    Pete Stevens hauchte Brenda einen zärtlichen
Kuß auf die Nasenspitze, dann kehrte seine Verlobte in ihr Zimmer zurück. Die
Wohnhalle war ausgelegt mit kostbaren Perserteppichen. Sie verschluckten jedes
Schrittgeräusch.
    Petes Cabriolet stand in der Garage, neben
dem Wagen die Werkzeugkiste. Er hatte sie gestern nach der Ankunft noch aus dem
Kofferraum genommen und den Deckel leicht gekippt, damit die Käfer genügend
Sauerstoff bekamen. Bevor er den Deckel nun endgültig öffnete, nahm er aus dem
Auto die Instrumente, die er zur Untersuchung von Tieren stets dabei hatte.
Eine Flasche mit einem Konservierungsmittel war ebenfalls vorhanden. Er füllte
ein Einmachglas randvoll und näherte sich dann dem Werkzeugkasten mit einer
Zange. Vorsichtig hob er den Deckel. Mit einem Bück überschaute er den
Behälter. Er war darauf gefaßt, die beiden ungewöhnlichen Käfer irgendwo in den
Ecken kauernd wahrzunehmen. Aber da war nur noch einer. Der andere war wie vom
Erdboden verschluckt...
     
    *
     
    Es war ihm offensichtlich gelungen, durch den
Spalt zwischen Deckel und Kasten heraus zu kriechen und irgendwo
unterzutauchen. Pete Stevens kümmerte sich erst um den, der noch vorhanden war.
Er faßte ihn mit der Zange und warf ihn in das Formol .
Sekundenlang ruderte das ungewöhnliche Insekt mit seinen geiselartigen Beinen
in der konservierenden Flüssigkeit herum. Dann erlahmten seine Bewegungen. Alle
Beine hingen schlaff nach unten, so daß sie einen regelrechten, wie gewebt
wirkenden Schleier bildeten. Der Käfer in der Flüssigkeit glich einer Qualle.
    Stevens ließ das Glas zurück und ging mit der
Zange bewaffnet auf die Suche nach dem anderen Käfer. Mit Hilfe einer
Taschenlampe suchte er zunächst die Garage, dann die nähere Umgebung des
Schwimmbeckens und des Gartens ab. Er konnte den Käfer nicht finden, kehrte ins
Haus zurück und breitete auf dem Tisch die Instrumente aus, die er zur
Untersuchung benötigte. In den ersten zwei bis drei Stunden würde er mit dem
Käfer überhaupt nichts anfangen können. Solange brauchte das
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