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1403 - Die fliegenden Menschen

Titel: 1403 - Die fliegenden Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie das Buch der Hamiller-Tube vor, die aber auch nichts damit anzufangen wußte. „Schade", hörte Covar Inguard Dao-Lin-Hay sagen - diese Stimme hörte er überall heraus. „Ausgerechnet über Sayaaron haben wir nichts erfahren!"
    Covar Inguard zuckte zusammen. Im selben Augenblick rief eine aufgeregte, schrille und quäkend klingende Stimme: „Sayaaron ist ein Ort der Verdammten.
    Wer den Fernen Nebel aufsucht, ist' des Todes. Von dort kehrt keiner zurück!"
    Die Stimme schrie noch mancherlei, ehe man sie zum Schweigen brachte. „Und das war mal die Hamiller-Tube!" murmelte Atlan bedrückt. „Das Ding hat total den Verstand verloren."
    Covar Inguard wußte nicht, was eine Hamiller-Tube war, aber er stimmte nicht mit Atlan überein. „Nein", sagte er. „Ich habe bei den Sashoy Geschichten über Sayaaron gehört - in den Kneipen, in denen die Raumfahrer verkehren. Es muß ein schrecklicher, unheimlicher Ort sein. Man kommt nicht hinein und noch schwerer hinaus. Dort gibt es Geisterschiffe und Gespenster, Raumfallen und Monster. Kein Sashoy würde es wagen, nach Sayaaron zu fliegen!"
    Die anderen waren verstummt und starrten ihn an. „Sayaaron ist der kartanische Name für die Milchstraße", sagte Rhodan schließlich. „Die Schauergeschichten der Sashoy werden uns nicht davon abhalten, dorthin zurückzukehren. Im Gegenteil: Wir haben nun noch mehr Grund, so schnell wie möglich heimzufliegen und uns selbst davon zu überzeugen, was in der Milchstraße geschehen ist!"
    „Wir haben genug erfahren", sagte Gucky zu dem Mann vom Stamm der Erdenkinder und reichte ihm das Buch Log. „Ich bringe dich zurück."
    Wenn Covar Inguard bis zu diesem Augenblick noch Zweifel gehabt hätte, so wären sie jetzt erloschen. Man wollte ihn nicht mit Gewalt verschleppen. Er war unter Freunden.
    Aber würden diese Freunde jemals nach Bugaklis zurückkehren? Und wenn sie zurückkehrten - würde er dann noch am Leben sein?
    Er hatte die Stimme der Urmutter gehört.
    Aus ferner Vergangenheit hatte sie zu ihm gesprochen, und er spürte etwas in sich, das er nicht beschreiben konnte. „Ich möchte mit euch fliegen", sagte er. „Du wirst sehr einsam sein", gab Gucky zu bedenken. „Überlege es dir noch mal."
    „Da gibt es nichts mehr zu überlegen", sagte Covar Inguard sehr bestimmt. „Gibt es jemanden, den ich um Erlaubnis fragen muß?"
    Gucky nahm wortlos seine Hand. „Er ist verrückt geworden", behauptete er, als er mit Covar Inguard vor Perry Rhodan erschien. „Er will seine Drachen im Stich lassen und dahin fliegen, wo selbst diese Sklavenjäger vor Angst erstarren. Rede du es ihm aus!"
    Aber Perry Rhodan sagte nichts. Er sah Covar Inguard an und erkannte, daß die Entscheidung gefallen war. „Vielleicht ist es gut so", sagte er schließlich. „Wer weiß - vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit, den Drachen aus dem Weg zu gehen und in die Milchstraße zurückzukehren. Covar Inguard wäre wohl der einzige, der eine solche Entscheidung für sein Volk treffen könnte."
    Covar nickte und streckte dem Mausbiber die Hand hin. „Er lernt es schnell!" knurrte Gucky und teleportierte zum Berg Terrania hinab.
    In der CIMARRON wurden verschiedene Entscheidungen und Vorbereitungen getroffen.
    Auch wenn die Sorge um Terra und das Galaktikum ihnen nun um so stärker zu schaffen machte, so wollten sie doch nicht blindlings in ein Gebiet hineinrasen, das sich auf irgendeine Weise im Lauf der letzten siebenhundert Jahre einen so schlechten Ruf erworben hatte. Und sie wollten auch in anderer Weise Vorsorgen.
    Die MONOCEROS erhielten den Befehl, zur demontierten BASIS zurückzufliegen und dort Wache zu halten. Das Schiff würde außerdem ein wenig auf den Planeten Bugaklis achten, für den Fall, daß sich dort wieder Sklavenjäger einfinden sollten.
    Die TS-CORDOBA meldete sich für einen Erkundungsflug ab. Ratber Tostan wollte der kleinen Flotte vorausfliegen und im Vorfeld der Milchstraße die Lage erkunden.
    Wenn der neuerworbene, traurige Ruhm der Milchstraße schon bis zu den Sklavenjägern des Sashoy-Imperiums vorgedrungen war, dann müßte es doch - so meinte man - schon mit dem Teufel zugehen, wenn man nicht zum Beispiel bei den Posbis mehr erfahren konnte als vage, gruselige Geschichten, die man sich in Raumfahrerkneipen erzählte.
    Covar Inguard wußte von all dem nichts, und selbst wenn man es ihm gesagt hätte, wäre es ihm in diesem Augenblick egal gewesen.
    Er stand auf dem Dorfplatz und überreichte Nathan das Buch Log.

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