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1402 - Die Drachenwelt

Titel: 1402 - Die Drachenwelt
Autoren: Unbekannt
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verloren gewesen, hätte er nicht durch blinden Zufall oder eine Fügung des Schicksals mitten in den Bergen eine uralte, perfekt getarnte Station entdeckt.
    Eine dort befindliche Maschine, deren Funktionen größtenteils ausgefallen waren, hatte sich seiner angenommen.
    Er war ihr dafür behilflich gewesen, sich teilweise zu regenerieren. Aber als Lohn dafür bekam er nicht etwa die Verfügungsgewalt über die Station, sondern wurde in einen extrem intensiven Tief schlaf versetzt, eine raffinierte Art der energetischen Konservierung, die es immer nur ganz wenigen seiner Körperzellen gestattete, ein Minimum an mitogenetischer Strahlung zu produzieren und einem Hauch seines ehemaligen Bewußtseins träumerisch Sequenzen seines früheren Lebens nachvollziehen zu lassen.
    So daß er weder wirklich starb noch in geistige Umnachtung versank, sondern bei Bedarf wieder voll verfügbar gemacht werden konnte.
    Viele Jahrhunderte lang war kein Bedarf vorhanden gewesen.
    Oder waren es Jahrtausende gewesen? Er wußte es nicht.
    Doch dann war etwas geschehen, womit die Maschine nicht allein fertig geworden war. Fremde hatten von der Sturmwelt Besitz ergriffen und gefährdeten das Leben, zu dessen Beschützer sich die Maschine selbst erkoren hatte.
    Deshalb weckte sie ihn zum erstenmal.
    Er sollte die Fremden vernichten helfen.
    Aber das hätte den Geboten seines Rittertums widersprochen - und ihm war nichts anderes übriggeblieben, als das Ansinnen abzulehnen.
    Zur Strafe hatte die Maschine ihn erneut „eingefroren" und in eine noch tiefere energetische Konservierung versetzt - und sie hatte seine restliche mitogenetische Ausstrahlung benutzt, um alle Fremden, die Waffen einer Hochtechnologie auf der Sturmwelt einsetzten, in Angst und Schrecken zu stürzen und sie zu irrationalen Reaktionen zu zwingen.
    Dieses Vorgehen war schon eher mit seiner Ritterehre vereinbar gewesen.
    Darum hatte er die Anstrengungen der Maschine unterstützt, so gut es sein vor sich hin glosender Lebensfunke ermöglichte.
    Doch nun war jemand auf der Sturmwelt erschienen, der die beschützende Funktion der Maschine durchschaut hatte - und dieser Jemand bereitete sich darauf vor, die Station anzugreifen und die Maschine zu vernichten.
    Das war der Grund gewesen, aus dem sie ihn ins bewußte Leben zurückgerufen hatte.
    Nur er konnte dem mächtigen Widersacher erfolgreich entgegentreten und das gemeinsame Vermächtnis retten.
    Entschlossen legte er die Ritterrüstung an und nahm die Waffen auf, mit denen er jeden Feind zu besiegen hoffte
     
    10.
     
    Als sie rematerialisierten, geschah das am Grund einer Schlucht, deren kahle und dunkle Wände steil emporragten.
    Es herrschte ein seltsam grünliches Halbdunkel. Die Sonne war nicht zu sehen, obwohl es in diesem Gebiet von Bugaklis erst früher Nachmittag war.
    Dennoch war die Sicht relativ gut, denn ein eisiger Wind pfiff durch die Schlucht und blies alle Nebel- und Wolkenfetzen, die sich eventuell dort ansammeln wollten, hinweg. „Bist du sicher, daß es hier ist?" flüsterte Gucky über den auf minimale Leistung geschalteten Helmfunk. „Zumindest muß es ganz in der Nähe sein", erwiderte Iruna von Bass-Teth. „Ich habe diese Schlucht im Zerotraum gesehen, während Ras mit mir zur Space-Jet teleportierte."
    „Das allein ist schon verdächtig genug", meinte der Ilt. „Bist du sicher, daß du nicht von fremden psionischen Kräften in eine Falle gelockt werden sollst?"
    „Das ist möglich, aber es spielt keine Rolle", erklärte die Akonin. „Wie gesagt, muß ich mich den Toten Augen ganz allein stellen. Warte bitte hier auf mich, Gucky!"
    „Es fällt mir nicht leicht", entgegnete Gucky. „Ja, ich weiß, du hast viele extrem gefährliche Situationen dank deiner hervorragenden Ausbildung und deiner Kampferfahrung gemeistert. Aber hier weißt du praktisch überhaupt nichts über deinen Gegner. Der Begriff >Tote Augen< sagt mir überhaupt nichts."
    „Es ist nicht alles", erwiderte Iruna. „Während des kurzen Pedokontakts fing ich einen Begriff auf, der wie Parallaxum klang. Das ist allerdings nicht der Name meines Gegenspielers.
    Eher könnte es der Name von etwas sein, das meinen Gegenspieler in ferner Vergangenheit auf dieser Welt absetzte, lange bevor sie Bugaklis genannt wurde - und ich habe so eine Ahnung, daß das in positiver Absicht geschah."
    „Deine Ahnungen und Instinkte machen mir noch größere Angst als alles andere!" hauchte der Mausbiber. „Das nützt weder dir noch mir etwas",
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