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140 - Kastell der namenlosen Schrecken

140 - Kastell der namenlosen Schrecken

Titel: 140 - Kastell der namenlosen Schrecken
Autoren: Dämonenkiller
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seine und unsere Welt verläßt?"
    „Mir genügt, wenn ich es weiß, Dämonenkiller."
    Ihre Antwort war scharf und endgültig. Dorian warf einen Blick in seine leere Tragtasche, durchdachte noch einmal sein Vorhaben und hob den schweren Krug voller Weihwasser auf. Er nahm die Kappe ab und warf sie in den Koffer. Dann ging er langsam ins versteckte Gewölbe hinein, an dessen hinterem Ende der hölzerne Leuchter stand.
    „Dorsan de Darboussiere! Ich bin hier. Du wirst sterben! Dein Weg zu den Menschen ist versperrt." Aus der Felsenkammer antwortete ein scharfes Zischen. Dann kam eine schwarze Gestalt daraus hervor und saugte die Helligkeit förmlich in sich auf. Zweieinhalb Meter hoch und von menschlicher Form, deren Umrisse sich ständig wandelten. Grüne Augen leuchteten plötzlich, ein bärtiges Gesicht bildete sich heraus, alles verschwamm wieder.
    Die Gestalt schwankte im steinernen Durchgang von einer Seite zur anderen. Eine Linie aus geweihter Erde und die Kerzen bildeten gleichsam ein unzerreißbares Gitter. Dorian schüttete einen breiten Strahl Weihwasser in die Richtung des Schemens. Mit jaulendem Winseln sprang der Dämon zurück. Dorian zog einige Seiten eines alten Meßbuchs hervor und entzündete das Papier an den Kerzenflammen. Damit wiederum näherte er sich dem Mittelpunkt der ersten Holzfigur. Sofort flammte sie auf, und die Flammen liefen nach vier Seiten auseinander.
    Abermals zeigte sich der Dämon. Seine Gestalt war kleiner und dichter geworden. Er glich einem Golem, der sich aus schwarzem Rauch formte.
    „Wage dich heraus, Dorsan!" forderte ihn Dorian auf. Seine Stimme war heiser vor Erregung. Dorian entzündete ein zweites und drittes Holzscheit. Noch hatten die Flammen nicht die Chemikalien erreicht. Dorian schleuderte ein zweites Mal, mit mehr Schwung, einen Strahl Wasser auf den Dämon.
    Diesmal traf die Flüssigkeit und schnitt, als würde sich Gas auflösen, den entstehenden Körper fast in zwei Teile. Taumelnd verschwand der Dämon wieder im Dunkel seines letzten Verstecks. Dorian entzündete zwei weitere Kreuze aus Holz und zog sich weiter zum Ausgang zurück.
    Der Dämon folgte ihm nicht; noch nicht. Noch war es nicht soweit. Der Dämonenkiller setzte auch das sechste und siebente Kreuz in Flammen und blieb vor der Türöffnung stehen, außerhalb des Gruftsystems.
    Er stellte den Krug ab und hob zwei große Flaschen auf. Er zielte und schleuderte die erste. Sie wirbelte, sich überschlagend, durch die gesamte Länge des Ganges und zerschellte klirrend in der letzten Kammer, im Versteck Dorsans. Die zweite Flasche zerbrach in einer seitlichen Kammer, die nächste im Raum gegenüber. Es roch nach Alkohol oder einem anderen, leicht entzündlichen Gemenge.
    „Komm, Dämon!" forderte Dorian auf, als er ganz schwach das Schlagen einer Rathausuhr oder einer Kirchenuhr hörte. Er zog die Waffe und umklammerte mit der Linken das Kreuz an seiner Brust. Jetzt zeigte sich in aller Deutlichkeit in seinem Gesicht das Muster aus Linien und Wirbeln. Das Feuer erreichte fast gleichzeitig in jeder Kammer die Mischung, die Dorian zusammengestellt hatte. Kreideweiß und zitternd brannte das Magnesium und setzte Öl und Leichtbenzin in Flammen. Die steinernen Räume wurden in auswegloser Grelle ausgeleuchtet. Dorian sah alte Holzgeräte, die von den Flammen erfaßt wurden und wie Zunder brannten. Und er sah den Dämon, der in die Enge getrieben worden war.
    Rasendes Fauchen, gemischt mit unverständlichen Worten einer alten Sprache, kam aus dem Gewölbe. Dann sprang eine menschenähnliche Gestalt kreischend über die Barriere des dreifachen Bannes. Die Kerzenflammen loderten auf, vom Boden kamen überall Flammen herangezüngelt, und durch das Geräusch des Fluches, des Knisterns und der brodelnden Flammen, des knackenden Holzes hindurch ertönten immer wieder die fauchenden Entladungen der Chemikalien. Die Kerzen setzten die Materie des Dämonenkörpers in kleine Flammen, und das Wesen zog, als es vorwärtstappte und lange Arme nach Dorian ausstreckte, einen breiten Schleier von rauchender Asche hinter sich her.
    Jetzt hatte sich Dorsan zurückverwandelt.
    Er sah aus wie ein schwarzhäutiger, geschlechtsloser Mensch. Krallen wuchsen aus den langen, dürren Fingern. Im Kopf brannten grellgrüne Augen. Dorian wartete, bis der Dämon seinen Weg durch die Flammen halb zurückgelegt hatte. Inzwischen brannte jeder Quadratzentimeter des versteckten Kellerteils.
    Dann feuerte der Dämonenkiller die erste
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