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1394 - Im Auftrag der Toten

Titel: 1394 - Im Auftrag der Toten
Autoren: Unbekannt
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inzwischen schon abgesetzt. Sie waren sichtlich pikiert. Aber das hinderte sie nicht daran, ihre Planung einzuhalten, die wahrscheinlich schon lange vorher festlag."
    „Welche Planung?" fragte Bull ungeduldig. „Eine gute Planung - für Afu-Metem", erklärte Tostan. „Aber eine schlechte für uns. Die Hauri sind in die Benguel-Juatafu-Flotte eingeflogen und haben sich unter ihre Schiffe gemischt."
    „Verdammt schlau!" entfuhr es Bull.
    Atlan nickte. „Jetzt können wir nicht mehr offen angreifen", stellte er sachlich fest. „Die Benguel- und Juatafu-Schiffe bieten den Hauri eine perfekte Deckung, aus der heraus sie jedes anfliegende feindliche Schiff ohne eigenes Risiko unter Feuer nehmen können. Auf diese Weise sollen wir ferngehalten werden, wahrscheinlich, damit Perry ungestört gejagt und eingefangen werden kann."
    Er wandte sich zu Iruna um und lächelte leise. „Was schlägst du vor, wie wir jetzt vorgehen sollen?"
    Die Akonin erwiderte seinen Blick gelassen. „Kommandounternehmen", antwortete sie mit ihrer dunklen, rauchigen Stimme, die die Ausstrahlung ihrer Persönlichkeit noch verstärkte. „Zwei Gruppen. Erste Gruppe: du, ich und Gucky; zweite Gruppe: Bully, Fellmer und Ras. Jede Gruppe eventuell noch verstärkt durch eine besondere spezialisierte Person - und natürlich mit Kommandoausrüstung."
    „Ich komme mit Atlans Gruppe!" meldete sich eine helle Stimme aus dem Hintergrund der CIMARRON - und gleich darauf tauchte das Abbild Eirenes neben dem Bulls auf. „Das kommt nicht in Frage!" sagte Iruna eisig. „Wir werden auch ohne dich Schwierigkeiten genug haben und brauchen niemanden, der uns durch seine Eigenmächtigkeiten Knüppel zwischen die Füße wirft."
    Bull war bei diesen harten Worten leicht zusammengezuckt. Jetzt verzog sich sein Gesicht, während sich seine Stirn mit einem Netz feiner Schweißperlen bedeckte. „Ich verstehe dich, Iruna", sagte er mit diplomatischer Freundlichkeit. „Ich verstehe dich sehr gut. Junges Gemüse hat eigentlich nichts bei gefährlichen Missionen zu suchen. Auf der BASIS wollte ich auch erst nicht so recht, als sie mich drängte, sie mitzunehmen. Aber ohne sie wären wir gescheitert."
    Atlan verzog das Gesicht ebenfalls. „Ja, ich weiß", sagte er sarkastisch. „Benneker Vling überredete dich dazu, damit er sich dieser kosmischen Hure widmen konnte."
    „Ohne Si kitu hätte der Strangeness-Schock uns voll getroffen", entgegnete Eirene heftig. „Nun ja!" sagte Iruna mit vielsagender Geringschätzigkeit. „In die Traum- und Zaubersphäre sind wir, scheint es, eingegangen ..."
    „Verleumderin!" schrie Eirene. „Immer langsam mit den jungen Pferden!" mahnte Bull. „Unsere Iruna hat nur aus Goethes Faust den Mephistopheles zitiert."
    „Das Irrlicht", verbesserte Atlan ihn und fügte mit feinem Lächeln hinzu: „Du warst wohl damals in der Schule abgelenkt, Dicker."
    Bully, Tostan und Atlan lachten. Die Atmosphäre entspannte sich ein wenig.
    Danach legte der Arkonide seiner Lebensgefährtin eine Hand auf den Unterarm und sagte leise: „Wir sollten nicht zu hart zu Eirene sein, Liebes. Im Grunde ihres Wesens ist sie in Ordnung. Ich bitte dich darum, ihre Teilnahme an dem Einsatz zu akzeptieren."
    Die Akonin sah ihn lange aus ihren unergründlich wirkenden schwarzen Augen an. Die samtbraune Haut über ihren Wangenknochen hatte sich gespannt; die Lippen waren zusammengepreßt.
    Nach einer Weile lockerten sich ihre Gesichtszüge, sie warf ihren Kopf zurück, daß ihr kupferrotes Haar flog, dann lächelte sie kaum merklich und sagte: „Einverstanden. Ich kann verstehen, daß Eirene dem Wiedersehen mit ihrem Vater entgegenfiebert. Aber ich habe eine Bedingung. Sie muß versprechen, keine eigenmächtigen Handlungen zu begehen."
    „Ich akzeptiere deine Bedingung", erwiderte Atlan und blickte Eirenes Abbild an. „Und du?"
    Eirene preßte die Lippen zusammen und ballte die Fäuste, dann entspannte sie sich und stieß hörbar die Luft aus. „In Ordnung, Atlan", erklärte sie.
    Bull zwinkerte so, daß seine Gesprächspartner auf den anderen Schiffen es sehen konnten, Eirene aber nicht. „Amen!" sagte er trocken, wandte sich an Eirene und sagte forsch: „In einer halben Stunde stehst du in voller Ausrüstung vor mir, Mädchen! Klar?"
    „Klar, Onkel Bully", erwiderte Eirene und verschwand. „In einer halben Stunde treffen wir auf der CORDOBA zusammen", entschied Atlan. „Ratber wird uns im Schutz des ATG-Feldes zur JUNAGASH bringen und dort
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