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1390 - Die Tore DORIFERS

Titel: 1390 - Die Tore DORIFERS
Autoren: Unbekannt
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ich vor." Rhodan erfaßte die Lage mit einiger Routine. Er war ja schon oft Imagosüchtigen Juatafu begegnet, und er wußte, daß er in der Regel auf deren Loyalität rechnen durfte.
    Nur den Ursprung des Phänomens verstand er noch immer nicht. Weshalb waren derart viele Benguel und Juatafu auf seine Gegenwart erpicht? Auch diese Frage hatte eine Antwort - er würde sie irgendwann finden, so hoffte Rhodan. „Lande auf der Scheibenoberfläche", wies er LEDA an, „am besten nahe bei der Pyramide. Dort wird es eine Schleuse geben."
    „Wie du willst, Perry," Die künstliche Stimme der DORIFER-Kapsel klang sanft und ein wenig schnippisch zugleich. LEDA mochte es nicht, von Rhodan getrennt zu sein, was mit kühlem Kopf betrachtet geradezu lächerlich schien. Aber Rhodan hatte das Verhalten seiner Kapsel längst akzeptiert.
    LEDA glitt gemächlich zur Scheibenoberfläche hin.
    Ohne spürbaren Ruck setzte sie auf und klebte an der dünnen, in die Gitterkonstruktion gehängten Oberfläche, als seien beide Materialien miteinander verbunden. Ein Mensch hätte keine derart punktgenaue Landung zustande gebracht. „Seht ihr den turmartigen Aufbau, ein paar Meter neben meiner Schleuse?" fragte LEDA. „Das ist der nächste Zugang ins Innere der Station. Ihr benötigt Schutzanzüge."
    Dieser Hinweis galt in erster Linie dem Attavenno, denn Rhodan war mit seiner Netzkombination gegen alle Umwelteinflüsse hinreichend geschützt. Mochten es nun die hohen Außendrücke eines Methanriesen sein oder luftleerer Raum, er konnte sicher und unbehindert handeln. „Bist du soweit, Beodu?"
    „Alles klar, Waqian.
    Gemeinsam verließen sie die DORIFER-Kapsel. LEDA rief ihnen noch ein warnendes „Seid vorsichtig!" hinterher, doch Rhodan glaubte nicht an Gefahr in dieser Station. Der turmartige Aufbau bestand aus zerfressenen Metallplatten. Einige Flächen waren vor kurzem ausgetauscht worden, so daß der Eindruck eines meist stumpfen, teils aber spiegelnden Flickwerks entstand. An der LEDA abgewandten Seite, zur Pyramide hin, fand sich eine Schleuse.
    Rhodan klopfte mit dem Knöchel gegen das äußere Schott. Vielleicht reichte dieses Signal schon aus.
    Und tatsächlich: Die Schleusenhälften glitten beiseite und ließen ihn und seinen kleinen Freund eintreten.
    Im nächsten Augenblick war das Schott wieder geschlossen - die Kammer füllte sich mit Luft. „Atembare Werte, Perry", meldete der Pikosyn über den Mikrolautsprecher an Rhodans Ohr. „Auch die Temperatur ist okay. Ich würde sagen, ihr könnt den Bedingungen in der Station vertrauen."
    „Na gut", murmelte er. Der Terraner ließ seinen Klarsichthelm im Nackenkranz verschwinden, und Beodu tat es ihm nach.
    Endlich fuhr das innere Schleusenschott beiseite. Dahinter erschien ein langgezogener Gang aus Kunststoff, der ungefähr dreißig Meter weit überschaubar war und dann in eine Krümmung mündete.
    Offenbar dachte der Juatafu, daß er, Rhodan, und sein attavennischer Begleiter so zu ihm kommen würden. „Gehen wir."
    Kurz hinter der Mündung führte ein weiteres Schott in einen der Funktionsblöcke, die Rhodan von außen erkannt hatte. War es die Kommandozentrale? Vielleicht, dachte er, aber in der Hauptsache kam es darauf an, dort Bilgeron zu treffen. Er brauchte Informationen.
    Das Schott öffnete sich wiederum auf Körperkontakt. Rhodan und Beodu traten hindurch und fanden sich inmitten eines Würfels von vierzig Metern Kantenlänge wieder. Alle Einrichtungen des schwer überschaubaren Innenraums wirkten frisch gewartet, und so erwies sich der äußere Eindruck von der Station als Täuschung. Eigentlich hatte Rhodan anderes erwartet. „Imago!"
    Der blecherne Aufschrei drang aus einer der Aggregatflächen. Jetzt erst erkannte der Terraner einen blinkenden, zweieinhalb Meter großen Schemen, der daraus hervorschoß und erst kurz vor seinen Füßen zum Stehen kam. Es war Bilgeron! Der Juatafu tanzte mit steil aufgerichteten Stachelgliedmaßen um Rhodan und den Attavenno herum, als wolle sich sein künstliches Innenleben in absehbarer Zeit keineswegs beruhigen. In natura wirkte er wesentlich massiger als auf LEDAS Bildschirm; kein Wunder, denn die Perspektive hatte Rhodan seine Größe falsch einschätzen lassen. „Imago, du bist hier!" rief Bilgeron. „Wie kann ich dir dienen?"
    Rhodan lächelte flüchtig. Hier bot sich ihm Gelegenheit, die rätselhafte Imago-Sucht des Roboters für seine Zwecke auszunutzen. „In erster Linie benötige ich Informationen. Was weißt du
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