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1380 - Blonder Satan Cynthia

1380 - Blonder Satan Cynthia

Titel: 1380 - Blonder Satan Cynthia
Autoren: Jason Dark
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war geschmolzen, und über den Rand hinweg schaute der Hals einer Flasche.
    Aber niemand war da, der trank, und trotzdem klangen Gläser aneinander, was sie jetzt wieder vernahm und deshalb heftig zusammenzuckte. Man konnte sie nicht als schreckhaft bezeichnen, doch in diesem Fall hatte sie nicht an sich halten können.
    Sie spürte Furcht, aber da war jetzt auch eine Neugier, und genau die trieb sie auf die geschlossene Tür an der Rückwand zu.
    Die Tür war nicht abgeschlossen.
    Es prickelte in Cynthia. Sie spürte den Schauer auf ihrem Rücken, zog die Tür auf, befand sich dabei auf dem Sprung und war erleichtert, als sie in ein menschenleeres Bad schaute.
    Die Wände waren mit Holz verkleidet. Eine cremefarbene Einrichtung. Die beiden Waschbecken, die geräumige Wanne mit Sprudeltechnik, die Platz für zwei Menschen bot, die große halbrunde Dusche, Toilette, ein Bidet… Das sah schon alles sehr geschmackvoll aus.
    Hinzu kamen die flauschigen Hand- und Badetücher, sowie die teuren Kosmetikartikel, die gut sichtbar auf kleinen Regalen standen und sich in der großen Spiegelfläche wiederfanden.
    Einen Menschen sah sie nicht, abgesehen von sich selbst, als sie in den Spiegel schaute.
    Und doch hatte sie die Stimmen gehört, die sie jetzt auch wieder vernahm. Diesmal in ihrem Rücken, und auch ein Lachen hörte sie, und sie fühlte sich ausgelacht.
    Sehr schnell drehte sie sich herum.
    Die Tür war nicht zugefallen. So konnte sie das Bett sehen. Aber das war auch alles.
    Langsam ging sie wieder zurück. Was sollte sie tun? Sie war in tiefe Gedanken versunken, sie merkte, dass ihr Herz heftiger schlug, und auch das Blut war in ihr Gesicht gestiegen und hatte es gerötet.
    Durch das dünne Gewebe konnte sie auf das Bett schauen und sah auch die Matratze.
    Bewegte sie sich oder nicht?
    Im ersten Moment war sie überfragt. Sie konnte es sich nicht vorstellen. Sie ging näher heran und sah tatsächlich, dass sich die Unterlage bewegte. Sie war in leichte Schwingungen geraten, als würden sich zwei Menschen auf ihr vergnügen.
    Das gab es nicht. Das war unmöglich. Sie schüttelte den Kopf.
    Reine Spinnerei war das. Allmählich wurde ihr bewusst, dass sie sich das falsche Haus ausgesucht hatte. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Sie dachte daran, in einem Geisterhaus zu sein, in dem es nicht mit rechten Dingen zuging.
    An Geister und an ähnliches Zeug hatte sie nie geglaubt, doch jetzt schloss sie nicht mehr aus, dass es diese übersinnlichen Dinge gab.
    Auf den Schmuck wollte sie verzichten und das Haus so schnell wie möglich verlassen.
    Sie schlich am Bett entlang und stoppte plötzlich, weil sie eine weibliche Stimme hörte.
    »Sie will uns verlassen.«
    »Ach, wirklich?«, fragte eine Männerstimme.
    »Ja, sie will weg.«
    »Das kann ich nicht glauben.«
    »Warum nicht?«
    »Na, weil es schade wäre. Wir hätten sie in unser Spiel mit einbeziehen können. Wäre mal was Neues.«
    »Hmmm«, erwiderte die Fraustimme mit einem sehr sinnlichen Unterklang. »Du hast ja tolle Ideen.«
    »Gefallen sie dir?«
    »Doch, doch. Nicht übel, würde ich sagen.«
    Der Mann lachte. »Was hältst du davon, wenn wir sie fragen? Sie wird sich bestimmt schon gewundert haben.«
    »Ja, das sollten wir.«
    »Außerdem ist sie sehr hübsch.«
    »Ach – hübscher als ich?«
    »Nein, nein, das nicht.«
    Atemlos hatte Cynthia dem Dialog gelauscht, der sich einzig und allein um ihre Person drehte. Sie spürte Herzrasen. Das Blut war ihr in den Kopf gestiegen. Zugleich aber merkte sie in ihrem Innern auch die Kälte.
    Es war für sie unerklärlich, dass sie die Sprecher nicht sah, von ihnen aber genau beobachtet wurde. Dafür fand sie einfach keine Erklärung. Als sie Luft holte, hörte es sich an wie ein Schluchzen.
    Weg! Abhauen! Fliehen!
    An mehr konnte sie nicht denken!
    Doch etwas hielt sie zurück. Es war wie ein unsichtbares Band, das man quer durch das Dachgeschoss gespannt hatte und an dem sie nicht vorbeikam.
    »He, was ist denn los mit dir?«, flüsterte die Männerstimme.
    »Willst du unbedingt weg?«
    »Ja!«, schrie Cynthia. »Ja, verdammt, ich will weg! Ich will nicht mehr bleiben, verflucht!«
    »Du wirst es müssen!«
    »Nein, das werde ich nicht. Ich kann es nicht. Ich will es nicht! Das ist nicht meine Welt!«
    Zwei Stimmen lachten.
    Wieder drehte sie den Kopf.
    Da stand das Bett. Da bewegte sich die Matratze, aber sie sah weder die Frau noch den Mann.
    Oder…?
    In den folgenden Sekunden wurde alles anders. Da weiteten
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