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138 - Tödliche Fracht

138 - Tödliche Fracht

Titel: 138 - Tödliche Fracht
Autoren: Susan Schwartz
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Geschichte! Wir schaffen das Neue Theater!« Orfos’
    Begeisterung riss die Schauspieler mit. Mit Feuereifer studierten sie die neue Fassung ein. Nur Ateena, die abgeschriebene Göttin, zerrte ihre Rauch-Donner-Nebelmaschine unter dem Scheiterhaufen hervor und zog beleidigt davon.
    ***
    Am Abend saß Orfos neben dem Regenten. Praklas war ein Herrscher, wie Dichter ihn sich wünschten: Wenn ihm ein Stück gefiel, hob er den Autor in höchste Ehren und Wohlstand.
    Die Bax dafür hatte er. Unter seiner brutalen Herrschaft war eines der größten und modernsten Heere des Kontinents gewachsen. Die Städte zahlten hohe Tribute oder wurden gnadenlos vernichtet.
    Die Vorstellung näherte sich der Scheiterhaufenszene.
    »Gleich kommt der Gott?«
    »Wartet ab, Majestät. Ich folgte einer neuen Inspiration.«
    »Götter sind wichtig«, betonte der Herrscher. »Ein Stück ohne Götter – das wäre gefährlich. Wenn nämlich Helden die Bösen mit Mut und mit Schläue besiegen, ohne dass Götter gebraucht werden, würden die Leute am Ende glauben, sie könnten das auch.« Er schüttelte den Kopf. »Sollte ein Dichter diese Blasphemie wagen, brennt er in der Arena.«
    Orfos erstarrte. Das Blut wich aus seinem Gesicht. Praklas aber schlug ihm jovial auf die Schulter. »Schluss mit dem Reden. Dein Stück ist ganz gut. Bin gespannt, wie es ausgeht.«
    Orfos begann zu zittern. Der Held mochte im Neuen Theater ohne göttliche Hilfe bestehen; den Dichter rettete jetzt aber nur noch ein Wunder.
    ***
    Der Earth-Water-Air-Tank flog übers griechische Festland.
    Immer noch war die Besatzung um Commander Matthew Drax auf der Suche nach Völkern, die weit genug entwickelt waren, um ihren Anteil zu leisten im kommenden Krieg gegen die Daa’muren. Griechenland war einst die Wiege der europäischen Zivilisation gewesen. Ob sie hier Verbündete fanden?
    Die Sonne war bereits untergegangen, als sie die Ruinen von Athen erreichten. Matt traute seinen Augen kaum, als er sah, dass der berühmte Tempel auf der Akropolis noch immer stand, auch nach drei Jahrtausenden, auch nach »Christopher-Floyd«. Der Mann aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert lachte fassungslos auf. Die Zeugnisse seiner eigenen Zeit waren weggewischt vom Antlitz der Erde – aber was die alten Griechen gebaut hatten, ohne Technik, Computer und Kunststoff, war nicht klein zu kriegen.
    Aruula schaute irritiert herüber. Sie hatten nicht viel Anlass zur Heiterkeit gehabt in den letzten Wochen. Matt bemerkte ihren Blick.
    »Das da vorne ist eines der ältesten Gebäude der Welt«, erklärte er. »Der Tempel wurde vor über dreitausend Jahre erbaut. Hier hat man einst Athene verehrt, die griechische Göttin des Wissens. Wenn die heute noch über diese Gegend wacht, dann finden wir bestimmt Verbündete.«
    Aruula schauderte. Wer konnte wissen, ob die Göttin ihnen gnädig gestimmt war? Vielleicht war sie nicht gut zu sprechen auf Wudan, den die meisten Menschen in diesen Zeiten anbeteten. Aber als sie diese Frage stellen wollte, meldete sich Corporal Andrew Farmer an der Ortung zu Wort:
    »Eine Menschenmenge, Sir. Richtig groß, fast zehntausend Personen.«
    »Wo?«
    »Nordöstlich vom Tempelberg, Sir, in einem ovalen Gebäude ohne Dach. Es wird von unzähligen Fackeln beleuchtet.«
    Matt beugte sich über die Ortungsbilder.
    »Das ist das Athener Fußballstadion! Ich werd verrückt! Ob man hier immer noch Soccer spielt? Bringen Sie uns hin, Peter!«
    Lieutenant Peter Shaw, der Pilot, starrte ihn nur verdutzt an.
    Auch Aruula, Farmer und Captain Selina McDuncan bedachten Matt mit verständnislosen Blicken.
    »Soccer… Fußball, wisst ihr? Zweiundzwanzig Leute rennen einem Ball hinterher, schießen Tore, und am Ende… äh…« Er gab auf. »Okay, ich erklär’s euch später in Ruhe. Bringen Sie uns trotzdem hin, Peter, aber gehen Sie auf Maximalhöhe. Dann können wir ungestört beobachten, ohne dass man uns sieht. Fliegen Sie nur nicht in die direkte Sichtlinie des Mondes.«
    Shaw brachte den EWAT auf Kurs. Matthew Drax lächelte versonnen und brummte leise vor sich hin. Captain McDuncan meinte, etwas wie »Jetzt geht’s los, jetzt geht’s los!« zu verstehen. Sie blickte Aruula an. Beide Frauen schüttelten befremdet den Kopf.
    »Sagen Sie, Commander, stehen bei diesem Fußball Leute auf Scheiterhaufen?«, fragte Corporal Farmer plötzlich.
    Schlagartig erlosch Drax’ Lächeln. »Was?«
    Farmers Bildschirm zeigte das Stadion jetzt von oben.
    Tatsächlich hatten sich hier über
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