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1370 - Das Vampir-Lager

1370 - Das Vampir-Lager

Titel: 1370 - Das Vampir-Lager
Autoren: Jason Dark
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welche?«
    »Ja, ja.« Marek, der eine in der Nähe stehende Sackkarre geholt hatte, nickte. »Es gibt die Brut. Man braucht nur mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass sie immer mehr werden.«
    »Das sag mal John Sinclair.«
    »Ich kenne seine Probleme.« Glenda wollte mit anfassen, die Gestalt auf die Karre zu laden. Dagegen hatte der alte Pfähler etwas.
    Er war Kavalier und schaffte es auch allein.
    Glenda schaute zu, wie er die Gestalt wegfuhr. Sie blickte ihm nur kurz nach, dann interessierte sie sich mehr für die Umgebung, die sich stark verändert hatte und jetzt ein dunkles Bühnenbild abgab.
    Hätte es nicht die beiden Lampen am Haus gegeben, wäre Glenda mit der Umgebung in sehr tiefe Schatten versunken und wäre sich vorgekommen wie aus dem richtigen Leben weggetaucht.
    So aber sah sie die beiden Lichtquellen als eine Hoffnung an, und sie hoffte auch, dass alles gut gehen würde und sie aus dieser makabren Szenerie mit dem ebenfalls makabren Hintergrund wieder herauskam, wobei sie mit dem Hintergrund ihr persönliches Schicksal meinte.
    Wo steckte die zweite Gestalt?
    Wahrscheinlich hatte sie Deckung gesucht und auch gefunden.
    Möglicherweise erst dann, als sie erfahren hatte, wie es ihrem Artgenossen ergangen war.
    Noch tat sich nichts. Auch der Pfähler kehrte nicht zurück. In der rechten Hand spürte Glenda das Gewicht der Pistole. Sie hing zwischen ihren Fingern wie ein schweres Schmuckstück.
    Irgendwo in ihrer Nähe raschelte es. Glendas Kopf ruckte sofort nach links, sie hob auch die Waffe an, aber sie hatte Glück, denn aus der Dunkelheit nahe des Hauses und auch nicht weit vom Wald entfernt löste sich niemand, der ihr hätte gefährlich werden können.
    Weder ein Tier oder Mensch noch ein Blutsauger.
    Marek kehrt zurück. Glenda hörte die Echos seiner Schritte in der Dunkelheit. Als seine Gestalt vom Lichtschein erfasst wurde, atmete sie auf. »Wo hast du die Leiche hingeschafft?«
    »Ich habe da in der Nähe meines Anbaus ein paar Kästen stehen. Da hat sie ihren Platz gefunden.«
    »Etwa Särge?«, flüsterte Glenda.
    Der Pfähler grinste. »Wenn du willst, kannst du sie so nennen. In weiser Voraussicht gezimmert. Man kann ja nie wissen, verstehst du?«
    »Ja, schon. Zumindest, wenn man dein Leben führt.«
    »So schlimm ist es auch nicht. Ich kämpfe ja nicht jeden Tag mit irgendwelchen Blutsaugern.«
    »Von der zweiten Gestalt habe ich nichts gesehen«, berichtete Glenda. »Sorry.«
    Frantisek dachte einen Moment nach, bevor er die für ihn wichtige Frage stellte. »Kann es nicht doch sein, dass du dich geirrt hast?«
    Glenda holte tief Luft. Sie wollte sprechen, doch der Pfähler kam ihr zuvor.
    »Nimm es mir nicht übel. Lass es mich dir erklären. Du standest in meinem Haus und plötzlich erschien das Gesicht hinter der Scheibe, die dann eingeschlagen wurde. Deshalb frage ich mich, ob es nicht der Vampir gewesen sein kann, den du später zum Teufel geschickt hast. Bei diesem Licht kann man sich schnell irren. Da kann man auch keinem Menschen einen Vorwurf machen.«
    »Bitte, Frantisek…«
    Er wich zurück und hob beide Hände an. »Ist schon okay, Glenda. Es war nur ein knapper Einwurf von mir.«
    »Dabei sollte es auch bleiben. Was ich gesehen habe, das habe ich gesehen und mir nicht eingebildet.«
    »Okay, dann wollen wir auf sie warten.«
    »Im Haus?«
    »Wo sonst?«
    »Moment noch.« Glenda legte einen Finger auf ihre Lippen. »Gibt es denn eine Möglichkeit, an anderer Stelle in dein Haus zu gelangen? Ich kann mir vorstellen, dass eine Hintertür existiert.«
    »Nur zu meinem Anbau. Dort habe ich noch meine alte Schmiedewerkstatt, die ich auch nicht aufgeben möchte.«
    »Und die Tür ist nicht verschlossen?«
    »Im Moment nicht. Ich mache meinen Rundgang erst dann, wenn ich zu Bett gehe.«
    »Siehst du…«, dehnte sie.
    Marek verdrehte die Augen. »Himmel, du kannst nerven.« Sehr schnell lächelte er wieder. »Aber positiv.«
    »Danke, lass uns trotzdem nachschauen.«
    »Ganz wie du willst.«
    Beide betraten das Haus, und diesmal wurde die Tür geschlossen.
    Wer jetzt hineinwollte, der musste sie erst öffnen, und das würde nicht lautlos und unbemerkt geschehen.
    »Kann man die Werkstatt auch von hier erreichen?«, fragte Glenda.
    »Sicher. Warte, ich gehe voraus.«
    Es sah alles so harmlos aus, als wäre wirklich nichts passiert. Daran wollte Glenda nicht glauben. Sie gingen zwar hinter dem Pfähler her, aber sie setzte jeden
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